Phnom Pen
Kambodscha: Zwischenstopp in Phnom Pen
Nach der genialen Mopedfahrt zum Bus, wollten wir in Phnom Pen nun doch lieber wieder Tuk-Tuk fahren. Als wir aber schon aus dem Fenster schauten packte uns das Grauen. Der Bus hatte noch nicht einmal gehalten, da stuermten schon alle Fahrer auf die Bustuer zu. Irgendwann muss man ja raus und da hatte uns die Menge schon gepackt. Irgendwie haben wir es in 5 Minuten geschafft eine Horde Fahrer auf ein Dutzend zu reduzieren. Da wir immer noch keine gute Empfehlung fuer ein Guesthouse hatten, gings erst mal Richtung Fluss. Und tatsaechlich fanden wir ein Zimmer mit netten Leuten und einigermassen guten Raeumen.
Die Tuk-Tuk Fahrer versuchen jedesmal wenn sie jemanden abgeliefert haben schon eine Fahrt zu ein paar Sehenwuerdigkeiten auszumachen. Diesmal machten wir das auch mal fuer morgen klar, schliesslich wollten wir ja zu den Killing Fields und ins Genozid Museum.
Da wir heute so frueh los sind, war es erst Nachmittag. Nach so vielen Tagen faulenzen waren wir voller Energie und haben erstmal eine Sightseeing Tour durch Phnom Pen gemacht mit Koenigspalast und Silberpagode. Nachdem wir eine Stunde auf dem Gelaende waren hatten wir zwar die Silberpagode gesehen, aber irgendwie nicht den Eingang zum Koenigspalast gefunden. Das kann doch eigentlich nicht so schwer sein, diesen Palast zu finden! Am Ende half nix, nur fragen. Widerwillig bekamen wir die Auskunft der Koenigspalast waere nicht zu besichtigen und das Gelaende ist abgesperrt. Aber nirgendwo eine Info, ist ja klar, da wuerden die Leute ja eventuell dann nicht reinkommen oder vielleicht wuerden sie dann nicht den vollen Eintrittspreis bezahlen wollen. Wir kamen uns schon ein kleines bisschen veraeppelt vor.
Nachdem Stadtbummel hatten wir dann erstmal Kaffeedurst und haben uns in ein Cafe am Fluss gesetzt. Waehrend wir noch am Fluss sassen machten wir uns noch keine Gedanken ueber die sintflutartigen Regenfaelle - ist ja normal hier, kennen wir schliesslich von den letzten Wochen. Gegen zehn Uhr wollten wir zu unserem Hotel zurueckgehen. Wir bogen um eine Ecke und alles stand: Mopeds, Autos, Tuk-Tuks. Vor uns war ein See, knietieft. Es gab aber keine andere Moeglichkeit zu unserem Hotel zu kommen. Also gabs nur eins, Zaehne zusammenbeissen und los. Auf der Strasse schlafen wollt ich auch nicht. Von Prinzip her waere das ja nicht so schlimm, ist ja warm. Wir hatten ja angedeutet, dass die Straende verdreckt waren, so sah es aber in grossen Teilen des Landes aus. Auf dem Land natuerlich weniger. Kambodscha laesst sich da nicht mit den anderen Laendern vergleichen. Ebenso vermuellt war auch Phnom Pen. Nach den taeglichen Maerkten wurden der Muell nicht verbrannt oder direkt abends noch von der Muellabfuhr abgeholt wie in Hanoi. Dort sah am naechsten Tag alles wieder tiptop aus. Aber nicht so hier. Da standen wir nun und wateten durch die Scheisse, an Kondomen und Ratten vorbei, die sich koestlich amusierten. Das mit den Flip-Flops steigerte den Spass noch. Mit jedem Schritt blieb irgendein Muellsack an den Schuhen kleben. Das zog sich eine Weile und ich hoffte nur das Marion den richtigen Weg eingeschlagen hat. Nach 500 Metern kamen wir dann voellig angeekelt bei unserem Hotel an. Die Jungs waren nicht einmal amuesiert - ist halt so. Eine Dusche wirkt Wunder. Da Phnom Pen bis jetzt noch keine grossartigen Symphatiepunkte bei uns gesammelt hat, beschlossen wir uebermorgen weiter nach Siem Reap zu den Tempeln von Angkor zu fahren. Vielleicht sind wir auch Kambodscha nicht richtig angegangen, unser Herz hing noch zu sehr an Vietnam.
Am naechsten Tag kam dann der historische Part von Kambodscha: Die Schreckensherrschaft ist in diesem Land erst ungefaehr 7 Jahre wirklich vorbei und unter der Oberflaeche kann man das nicht von einem auf den anderen Tag wegreden. Wir waren darauf gespannt was uns erwartet. Killing Fields: Leider (oder heute auch zum Glueck) kamen wir auf einem wunderschoenen Garten mit Blumen und Baeumen an. Keine Erklaerungen was hier tatsaechlich mal passiert ist. Lediglich einen grossen Turm in der Mitte des Terrains. Dieser war von oben bis unten mit Totenschaedeln gefuellt, ebenfalls ohne Erklaerung.
Das Mahnmal
Vor ein paar riesigen Loechern im Boden stand nur die Anzahl derjenigen die hier gefunden wurden, das wars. Unsere Hoffung war das wir im Genozid Museum ein paar Informationen zu bekommen.
Die Killing Fields
Dieser Besuch war zwar wesentlich beklemmender - das ganze Gefaengnis war runtergekommen, nicht absichtlich um die Tragoedie zu zeigen, sondern einfach aus Geldmangel. Man konnte direkt in die Folterkammern gehen und diese waren jeweils mit einem Photo dokumentiert. Wenn Wind und Wetter nicht mitspielten waren auch einige von der Wand gerissen. Auch hier gab es wieder fast keine Erklaerung. Wir waren auf der einen Seite enttaeuscht da wir von nichts den Hintergruenden kennengelernt haben, auf der anderen Seite war das Grauen hier schon ziemlich greifbar.
Aufbruch: | 12.07.2005 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 19.04.2006 |
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