Ein Traum wird wahr - einmal um die Welt...
Laos: Muang Ngoi
Unser naechstes Ziel war Muang Ngoi. Ein kleines Dorf inmitten einer traumhaften Landschaft. Da wir schon zwei Tage auf dem Mekong nach Luang Prabang verbracht haben, sind wir diesmal wieder mit dem Bus gefahren. Die letzten 1 1/2 Stunden gings dann trotzdem nochmal auf ein Boot, denn zu dem Doerfchen fuehrt keine Strasse.
Da die meisten Laoten in so einem Doerfchen auf dem Land leben, war auch jetzt fuer uns mal <Landleben> angesagt. Ein kleiner Bamboo-Bungalow war fuer die naechsten Tage unser zu Hause und Bad wurde mit den anderen Bungalows und der Familie geteilt. Damit Ihr seht wie so ein typisches laotisches (und auch thailaendisches) Bad aussieht gibts ein Foto:
Stehklo und Bucket Shower (man nehme das rote Eimerchen und schuette sich Wasser aus dem Bottich ueber den Kopf)
Wir haben uns der Lebensart der Dorfbewohner angepasst. Alles langsam angehen. Tagsueber in der Haengematte liegen, lesen und tagtraeumen (fuer alles andere war es auch viel zu heiss) und abends irgendwo lecker essen. Man haette zu einer Schmetterlinghoele wandern koennen aber ab 35 Grad und 90 % Luftfeuchtigkeit waren 2 Stunden wandern einfach zu viel. Um ehrlich zu sein eine weitere Bremse war Jens Faulheit. (aber Marion hat ihren Hintern auch nicht richtig hoch bekommen
Ein solcher Ausblick verfuehrt auch nicht gerade zum fortwandern
Den ersten Tag war es dann doch noch ein bisschen ungewohnt. Strom gabs nur von 19 bis 21 Uhr. Danach war die Kerze die einzige Lichtquelle, und das oben gezeigte Bad war auch einige Meter weit weg. Insgesamt war das Dorf ausgestorben und viele Restaurants waren nicht geoeffnet. Die Saison startet erst wieder im November. Aber in einem Restaurant haben wir uns wie zu Hause gefuehlt. Trotz schier unueberwindlicher Sprachbarrieren wurden wir mit Engl-Laotisch ausgefragt und fast in die Familie aufgenommen.
Hauptstrasse von Muang Ngoi (einzige Strasse)
A propos aufgenommen: an einem Abend waren wir wieder mal auf der Suche nach unserem Abendessen (war unsere Lieblingsbeschaeftigung) und liefen ziellos mit einer kleinen Taschenlampe im Dorf rum. Dann sahen wir grosse Lichter und lautes Gelaeuchter - also hin. Dort war eine lange Tafel mit Dorfbewohnern bei einem Familienfest. Kurz bevor wir umdrehen wollten hatten sie uns schon am Arm gepackt und an den Tisch gesetzt. Wir verstanden kein Wort aber sie ebensowenig. Innerhalb weniger Minuten standen mehrere Speisen auf dem Tisch und die Glaesser wurden mit Lao Lao (Schnaps) gefuellt. Es wurde viel gelacht aber wir wussten nicht wie man sich richtig verhaelt. Dankend ablehnen, nur den ersten Drink nehmen oder den ganzen Abend bleiben?
Kurz darauf kam ein junges Paearchen zu uns und erklaerte das der Sohn zum ersten Mal seit 10 Jahren nach Hause gekommen ist. Warum nicht vorher - keine Ahnung. Aber sie liessen es ganz schoen krachen. Wir bemuehten uns um ein Gespraech mit den beiden und es ging auch einigermassen. Sie wohnen beide nicht im Dorf und arbeiten in Luang Prabang. Sie studiert noch und ihr werdet nicht glauben was: ENGLISCH. Das beste war, dass sie am meisten darueber gelacht hat.
Wir haben dann doch einen guten Absprung geschafft und uns fuer die Einladung bedankt. Irgendwann muessen wir mal jemanden fragen wie die richtige Verhaltensweise gewesen waere. Lustig war es auf jeden Fall.
Jens beim Lesen und Faulenzen - was sonst
Faellt Euch bei dem Bild oben was auf? Okay es ist auf dem kleinen Bild schwer zu erkennen, aber Jens sitzt quasi auf einer Gummibaearchentuete. Das ist der letzte Rest der von Christines & Rolfs Carepaket uebrig geblieben ist (Danke nochmal!). Die Gummibaerchen haben wir bis zum Schluss aufgehoben. Und selbst in diesem kleinen Doerfchen wurde sofort erkannt, dass es sich um original Goldbaeren handelt. Wir sind damit sofort auf der Beliebtheitsskala eine Stufe nach oben gerueckt und haben viele neue Freunde gefunden. Die haben sich dann gleich einen Platz in Haengematte gesichert, gut Marion war da auch drin, aber das macht ja nix, da kann man sich ja draufsetzen. Marion wurde dann erstmal beigebracht, wie man auf laotisch spielt.
Vielleicht hatte unsere Faulheit auch damit etwas zu tun, dass wir uns einen fuerchterlichen Schnupfen zugezogen haben. Es gilt die uebliche Reihenfolge: zuerst Marion, aber Jens wurde natuerlich auch nicht verschont. Mangels Taschentuechern schnellte unser Klopapierverbrauch enorm in die Hoehe und eine Rolle p.P. pro Tag wurde Standard. Mittlerweile scheint das schlimmste ueberstanden, wobei wir die Seuche immer noch nicht ganz los sind. Mann, das geht einem vielleicht manchmal auf den Keks.
Nach 4 Tagen Ruhe und Einsamkeit stand uns der Sinn dann doch wieder nach Zivilisation. Der Weg zurueck fuehrt zwangslaeufig wieder nach Luang Prabang, also war das unsere naechste Station.
Aufbruch: | 12.07.2005 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 19.04.2006 |
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