Australia oder ein Traum wird wahr
Springbrook Farm
Mit etwas Verspaetung wurden wir von einem netten kleinen Bus abgeholt. Nach einer Stunde Fahrt, kamen wir in Goomeri an, wo wir auch schon von den VistiOz Mitarbeitern empfangen wurden.
Das Essen war herrlich, wenn man bedenkt, dass wir uns fast eine Woche sehr einseitig und unausreichend ernaehrt haben. Als dann jeder fertig war, wurde ersteinmal der Papierkram erledigt. Da meine SIM Karte gesperrt war, musste ich mir noch ein australischen Handy kaufen, zu allem Uebel fand ich es noch sehr teuer, aber da ich unbedingt eine australische Handynummer gebraucht habe, musste ich darueber hinwegsehen.
Ausserdem kauften wir uns alle noch ordentliche Arbeitsschuhe, bekamen unsern "Aussi- Allrounder- Hut", T-Shirt, Tasche und schon ging es weiter zu unserer Trainingsfarm.
Leider wurden Rebekka und Ralf einer anderen Farm zugewiesen, sodass wir uns ersteinmal verabschieden mussten. Ich haette nie gedacht, dass man in nichteinmal einer Woche so zusammenwachsen kann und es viel uns sehr schwer nicht loszuweinen.
Katja und ich sollten auf der gleichen Farm sein. Wir kamen auf die Springbrook Farm, der Hauptsitz von VisitOz. Diese Farm existiert nur, um dieses Farmtraining zu machen, waehrend die anderen Farmen hauptgewerblich Landwirtschaft betreiben.
Unsere Gruppe war ein lustiger Haufen mit Teilnehmern aus verschiedenen Ecken der Welt. 2 Deutsche, 2 Brasilianer, ein Uzbekistaner, ein Englaender, ein Walise, ein Ire und 2 Daenen (die uns bekochten).
Das Haupthaus der Farm war ein 100 Jahre altes Holzhaus. Da das einzige Wasser, ueber das die Farm verfuegt Regenwasser ist, durften wir nur max. 2 Minuten duschen. Es gab keine Heizung, was wir vor allem nachts zu spueren bekamen und da es auch keine Haustuere gab, sondern nur ein Fliegengitter (!!) und das bei 3 Grad nachts, froren wir erbaermlich.
Wir hatten auch alle kein Empfang auf dem Handy, das Internet war uebelst langsam und unsere einzige Verbindung zur Aussenwelt war ein Telefon, das nur mit unsere Telefonkarte funktioniert hat. (zugegeben, das hat mich schon etwas abgeschreckt im Outback zu arbeiten, wenn man bedenkt,dass die Farm eher Busch und die naechste kleine Stadt eigentlich nur 40 Minuten entfernt war!)
Die folgende Woche entpuppte sich als laessiges Arbeiten, mit viel Pausen, sehr gutem Essen und vielen lustigen Erlebnissen. Angeleitet von unseren Trainern, Karen und Darren, erledigten wir- manches erst nach entsprechender Uebung- anfallende Arbeiten rund um die Farm.
Unter anderem machten wir einen Ausritt ins Gelaende (wir hatten 13 Pferde, wobei eins ein Pony war, eins auf dem einen Auge blind war, das andere hatte nur ein Aug, 2 waren verhaltensgestoert und eins sehr hinterhaeltig), stellten Zaeune auf und bauten welche ab, fuhren mit dem Traktor und machten Geschicklichkeitsuebungen, grubberten einen Acker, fuhren auch mal mit dem Jeep herum, machten eine Tour durchs Gelaende mit dem Motorrad (einmal konnte ich gerade noch so einem im Weg stehenden Baum ausweichen, trieben Kuehe hoch zu Ross nach Hause, sortierten die Kaelber aus, schauten beim Kastrieren zu, wechselten Raeder, fuhren mit dem Quad, saegten Holz, fuetterten die Pferde und und und... begleitet wurden wir dabei staendig von den zwei treuen Collies Joey and Jack.
Wenn man Glueck hatte, kamen abends einige Kaengurus auf die Felder gehuepft und liessen sich auch von unserem "oh wie suesssss"- Gequicke nicht vertreiben. Leider waren sie immer zu weit weg fuer ein gescheites Foto.
Nach dem Arbeiten, schauten wir meistens alle zusammen fern, weil wir nichts anderes tun konnten. Und weil das Fernsehzimmer der einzige Raum war, der einen Ofen hatte
Ich muss nochmal betonen wie lecker das Essen war, 3mal am Tag stopften wir uns voll und waren fast restlos gluecklich.
Waehrend der Woche kamen auch schon die ersten Jobangebote rein. Ich habe gleich am Dienstag ein Angebot angenommen: arbeiten mit Pferden auf einer Polofarm in der Naehe von Brisbane.
Andere haben Jobs im Nirgendwo angenommen, wo es nachts nicht einmal Strom gibt oder andere werden in Nationalparks arbeiten, wo sie 3 Monate in Zelten schlafen muessen, fernab von jeder Zivilisation!
Viel zu schnell ging die Woche rum. Aber wir alle haben sie sehr genossen und schon am letzten Tag wusste ich, dass ich alle- besonders Katja- sehr vermissen werde.
Aufbruch: | 06.07.2009 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | Februar 2010 |