Neuseeland

Reisezeit: September 2009 - Juni 2010  |  von Caroline Gustke

eine Woche Wellington

WELLINGTON

Der letzte Abend in Hastings verlief ziemlich ruhig, denn nach Weihnachten sind sehr viele gegangen. Eigentlich gut, denn so waren wir weder die ersten, noch die letzten.
Über vier Stunden dauert die Busfahrt nach Wellington. Dementsprechend spät kamen wir auch an. Abends haben wir Kim, Hyunmi, und noch zwei aus dem Sleeping Giant besucht. Die haben für eine Woche günstig eine Wohnung bekommen, und was für eine, bei zwei komischen Koreanerinnen. Als ich dort rein kam, musste ich erstmal lachen, denn es war eine der hässlichsten und schmuddeligsten Wohnungen, die ich je gesehen habe. Trotzdem machte sie den Eindruck, perfekt für die Bewohner zu sein, zu mindest für eine Weile...

Am nächsten Tag haben Caro und ich uns so ziemlich alles angeguckt, was man in Wellington umsonst zu sehen bekommt: Die City Gallery, in der gerade eine "Punkte-Ausstellung" war, das Museum of Wellington City & Sea, die Academy Galleries, und anschließend sind wir mit dem berühmten Cable Car den Berg hoch gefahren, zum Lookout und zum Cable Car Museum, von wo aus wir anschließend durch den botanischen Garten wieder zurück zum Hostel gegangen sind.

Am Mittwoch haben wir uns die große Lord Of The Rings Tour gegönnt. 2001 kam der erste Teil in die Kinos und seit dem wollte ich immer irgendwann mal nach Neuseeland - und hier bin ich. Wir wurden mit dem Bus zu allen möglichen Drehorten rund um Wellington gefahren, die jeweilige Szene wurde uns vor Ort auf dem Laptop gezeigt. Es war ein schöner Tag, das Geld das wir dafür bezahlt haben, war es aber ehrlich gesagt nicht wert, denn von "Herr der Ringe" findet man dort nicht mehr viel. Bei diesen Drehorten waren wir:
- Helms Klamm und Minas Tirith = ein Steinbruch, nicht wiederzuerkennen

- wo Aragon angespühlt wird, nachdem er von der Klippe gestürtz ist (die Klippe befindet sich allerdings in Dunedin auf der Südinsel)

- wo Gandalf nach Orthanc reitet

(das einzig echte in dem Bild ist allerdings nur ein Baum), das ganze wurde übrigens in einem Park gedreht, genau wie...
- die Bäume (eigentlich nur einer, von mehreren Seiten gefilmt), die im ersten Teil von den Orks gefällt werden

- und Sarumans Garten (in dem er mit Gandalf spazieren geht), digital: Turm im Hintergrund und Berge (Kulisse von der Südinsel)

- Bruchtal: ist nur noch an ein paar markanten Bäumen zu erkennen (u.a. der "Legolasbaum"), das Set war übrigens unglaublich klein

- Wetterspitze: Blick von oben auf die sich nähernden Ringeister im Nebel in Teil I = ein Steinbruch mit Grünfläche darunter, im Hintergrund das Stadtpanorama von Wellington

- Teil I (extended version), der Baum in dem Frodo und Sam Rast machen und die Waldelben vorbeiziehen

- wo die Hobbits im ersten Teil den Abhang runterpurzeln und die Pilze finden... "I think we should get off the road..."

- der Berg, auf dem die Hobbits nachts die Silouette des schwarzen Reiters sehen und dann verfolgt werden (für's Foto haben drei Leute ein Pferd nachgestellt)

Anschließend sind wir zur WETA CAVE nach Miramar gefahren, wo ganz viele vom Weta Workshop hergestellte Gegenstände ausgestellt sind, originale Filmrequisiten aus Herr der Ringe, Narnia, Hellboy, King Kong ... - Kostüme, Waffen, Rüstungen, Miniaturen und auch Nachbildungen in original Größe von z.B. Gollum. Außerdem wurde dort noch ein Film gezeigt, über die Weta-Arbeiten. Das ist so fantastisch, was die alles zustande bringen!!!

Mit dem Bus ging es dann noch zu den Gebäuden, Eigentum von Peter Jackson, in denen viele Szenen mit Bluescreen gedreht und Kulissen gebaut werden und wo Tonaufnahmen gemacht werden. Diese Gebäude bekamen wir allerdings nur von außen zu sehen.
10 Jahre ist das nun schon her, dass Herr der Ringe gedreht wurde. Eigentlich einne Ewigkeit, aber es gibt immer noch viele Leute, die sich für die Drehorte interessieren...

Dann war an dem Tag ja auch noch Silvester. Ein frohes neues Jahr!!
Obwohl wir in der Hauptstadt waren, war Silvester doch sehr enttäuschend! Um Mitternacht haben sich tausende von Leuten auf einem großen Platz versammelt, wo mehr oder weniger blöde Musik gespielt wurde. Um 12 wurden ein paar Papierschnipsel und Luftschlangen von der Bühne in die Menge gepustet, dann ging die Musik weiter. Kein Raklett, keine Glückskekse, kein Bleigießen und kein Feuerwerk. Das ist doch kein Silvester.
Die Straßen waren allerdings voller Leute, noch aufgetakelter und knapper bekleidet als sonst. Ich habe keine Ahnung, wo die alle hinwollten, man schob sich einfach nur durch die sich in alle Richtungen bewegende Menge.
Wir sind dann zurück zum Hostel, ich habe Pfannkuchen in der völlig versauten Küche gemacht und anschließend wurde geschlafen.

Am nächsten Tag waren wir im Embassy Theatre "The Lovely Bones" geguckt. Das ist das Kino, in dem Herr der Ringe uraufgefürt wurde. Es ist wunderschön!! Und an den Sitzen sind kleine Plaketten angebracht, auf denen die Namen der Leute stehen, die bei der Premiere (vor 8 Jahren) dort saßen, Schauspieler und so...

Das Gebäude unterm Regenbogen - Embassy Theatre

Das Gebäude unterm Regenbogen - Embassy Theatre

...und die hatten auch nen Flügel =)

...und die hatten auch nen Flügel =)

Samstag waren wir vier oder fünf Stunden im Te Papa, dem Nationalmuseum, das sehr gute Kritiken hat. Es ist ein bisschen wie das Universum in Bremen, nur nicht ganz so gut.
Den Sonntag haben wir aufgrund des schlechten Wetters größtenteils mit Lesen verbracht. In Wellington ist es immer windig, darum wird es auch "Windy Wellington" genannt. Wenn dann auch noch Regen dazukommt, geht niemand mehr vor die Tür.

Heute war es aber wieder schön. - Überrede niemals jemanden dazu, einen Berg mit hochzukrachseln! Also bin ich mal alleine losgestiefelt und habe den Mount Victoria bestiegen, von dem man eine 360° Aussicht auf die ganze Stadt hat.

Abends waren Caro und ich im 3D-Kino. =)

Wellington ist ganz nett - aber immer noch eine Großstadt. Eine Woche reicht aber auch. Morgen werden wir mit der Fähre nach Picton übersetzen. Endlich auf die Südinsel!!

© Caroline Gustke, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein langer Flug liegt hinter uns. 26 Stunden habenwir von Frankfurt bis Auckland gebraucht, mit einem 6 stündingen Aufenthalt in Seul, Südkorea... Wir haben den ersten Tag und die erste Nacht hinter uns. Jetzt wird erkundet, organisiert etc.
Details:
Aufbruch: 03.09.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.06.2010
Reiseziele: Südkorea
Neuseeland
Der Autor
 
Caroline Gustke berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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