Neuseeland
Wild Westcoast
1.Februar 2010 - Halbzeit!
In den letzten Wochen sind wir ordentlich herumgekommen.
Zuerst (nach dem letzten Blogeintrag) sind wir in den winzigen Ort ST ARNAUD gefahren und haben von dort aus spontan eine zweitägige Wanderung um den Lake Rotoiti gemacht.
Das Auto wurde an einem der Campingplätze geparkt und auf ging's. In einer kleinen einfachen Hütte am anderen Ende des Sees mitten im Nirgendwo haben wir die Nacht verbracht. Dort gab es fleißendes (Regen-)Wasser, Plumsklo und "Betten", einen Ofen, einen großen Tisch und Kerzen (da kein Strom).
Als wir gegen Mittag dort ankamen, haben Caro und ich unsere Rucksäcke dort abgeladen und sind einen längeren Looptrack zu einer Hängebrücke gelaufen.
Auf dem Rückweg mussten wir einen Fluss durchwaten, was ein ziemliches Abenteuer war, da die Strömung ganz schön stark war und es dazu auch noch in Strömen anfing zu regnen, als wir gerade mitten im Fluss standen und dummerweise auch nur noch 10 Minuten von der Hütte entfernt waren. Wärend Caro fast verzweifelte, hatte ich doch meinen Spaß xD - das sind die Dinge, die man nicht so schnell vergisst. Ziemlich durchnässt kamen wir also bei der Hütte an, die bei dem Wetter plötzlich sehr einladend wirkte. Wir waren alle froh, diese Nacht nicht im Zelt verbringen zu müssen. Caro, Francisco und ich haben uns einen schönen Abend mit zwei netten Jungs aus Israel gemacht, die (neben zwei Opis mit ihrem Enkel) ebenfalls dort geblieben sind.
(Das ist der Lake Rotoiti, den Caro und ich umrundet haben. Dieses Foto hat Francisco am nächsten Morgen gemacht, als er alleine weiter hoch auf den Berg gestiefelt ist)
Während Francisco am nächsten Morgen für eine längere Strecke über die Berge aufgebrochen ist, haben Caro und ich, nachdem wir ein weiteres Mal den Fluss durchquert haben, unsere Runde um den See fortgesetzt, sind vom Ende des Tracks zurück nach St Arnaud getrampt und haben eine Nacht alleine am Campingplatz, am Ausgangspunkt, verbracht.
Am nächsten Vormittag kam Francisco dann auch zu uns und wir sind weiter nach WESTPORT gefahren, das auf der Karte und im Vergleich zu anderen Orten an der Westküste zwar recht groß aussieht, in Wirklichkeit aber mal gerade 4850 Einwohner hat. Nachdem wir dort eine Nacht im Garten eines schönen und klavierbestückten Hostels gezeltet haben, sind wir etwa 100 km eine einsame Straße hoch nach KARAMEA, gefahren, wo wir für ein paar Tage eine recht schäbige, aber günstige Unterkunft am Rande eines Rugbyfeldes gefunden haben. Von hier aus haben wir einen Ausflug zum Opara Arch gemacht, ein über hundert Meter langer, und über 30 Meter hoher Tunnel mit Tropfsteinen, durch den ein kaffebrauner Fluss fließt. Ein wirklich schöner und beeindruckender Ort mittem im Regenwald. Am Abend waren wir in Karamea auf einem ganz netten "Gipsy Feuer" (eine Band vom Balkan) Konzert. Es folgte ein Tag Reisepause, am 23.01. sind wir wieder runter, zurück nach WESTPORT gefahren, mit einem Stop in Seddonville, wo wir einen Spaziergang durch eine verlassene Kohlemine gemacht haben, und in Ngakawau über eine ehemalige Eisenbahnstrecke der Kohlemine zu einem Wasserfall gelaufen sind.
In Westport waren wir am Cape Foulwind, um die Seerobbenkolonie und den Leuchtturm anzugucken. Das war ebenfalls ein wirklich schöner Nachmittagswalk, die Küste dort erinnert an England. Leider haben wir es nicht geschafft, die Feuertreppe am Turm hochzuklettern, aber probiert haben wir's. Außerdem haben wir uns an einem Berg von Weihnachtsleckereien erfreut, die aus dem guten alten Borgholzhausen stammten und Caro immerhin pünktlich zu ihrem Geburtstag erreicht haben, nachdem die etwa sechs Wochen durch die Welt getingelt sind.
Unser nächstes Ziel war PUNAKAIKI und die berühmten Pancake Rocks. Auf der Strecke dorthin haben wir in Tiromoana angehalten, wo ich mit Francisco zur Fox River Tourist Cave gelaufen bin, einer supertollen Tropfsteinhöhle, oder eher ein Tropfsteintunnel, in den man etwa 200 m hineingehen kann. Liegt mitten im Wald und mit nur einer Taschenlampe war es ziemlich schwierig, da durchzuklettern und nicht ständig vor irgendeine Stalagmite oder Stalagtite zu stoßen. Aber das ist ja gerade der Spaß an der Sache und beim Fotos machen hat man im Blitzlicht die ganze weiße Pracht gut sehen können.
In Punakaiki haben wir, nachdem das Zelt wieder im Garten eines Backpackers aufgebaut war, einen längeren Spaziergang am Pororari River entlang gemacht und am Abend die Pancake Rocks besucht, eine der Hauptattraktionen der Westküste. Anschließend haben wir uns am Strand vor unserem Hostel den Sonnenuntergang angeguckt.
Am nächsten Morgen sind wir den relativ kurzen Truman Track ("relativ kurz" bedeutet unter 2 Stunden) zu einem rauen aber sehr schönen Steinstrand gelaufen, wo es mal wieder schwierig war, sich nicht die Taschen mit tausend schönen Steinen vollzustopfen.
Auf dem Weg nach HOKITIKA sind wir zwischendurch nochmal ein paar Stunden zu einem Aussichtspunkt und wieder zurück gelaufen. In Hokitika am Strand war gerade ein Treibholz-Skulpturen-Wettbewerb. Die Skulpturen waren zwar noch alle sehr unfertig, aber die Idee ist schön... Die Zeit bis es dunkel war, haben wir dort verbracht, dann haben wir uns im Glowworm Dell die Glühwürmchen angeguckt, die allerdings nichts im Vergleich zu dem Erlebnis in Cambridge waren.
Ca. 20 km östlich von Hokitika haben wir auf einem primitiven, von Bergen umringten Campingplatz direkt an dem wunderschönen Lake Kaniere unser Zelt aufgeschlagen. Morgens bin ich in dem See geschwommen - das war so toll!!!!! =)
Anschließend sind wir ins FRANZ JOSEF GLACIER VILLAGE gefahren, haben am Tag darauf eine ganz schön anstrengende 4 1/2 -stündige Wanderung auf den Mount Robert gemacht, um uns von da oben den Franz Josef Gletscher anzugucken. Es hat sich aber gelohnt. Direkt im Anschluss sind wir auch noch einen einfacheren Weg durch eine flache Geröllwüste bis zm Fuße des Gletschers gegangen.
Danach sind wir nach FOX GLACIER gefahren, das fast eine Stunde südlich von Franz Josef liegt. Am Samstag stand eine ganztägige Getscherwanderung auf dem Plan. Die war ganz nett und es war ein außergewöhnliches Erlebnis, mal mit crampons (den Metallzacken, die man sich unter die Schuhe schnallt) über's Eis zu laufen, für das Geld, das wir dafür bezahlen müssen, habe ich allerdings ein wenig mehr erwartet, denn am spektakulärsten waren nur ein paar Gletscherspalten und kleinere Löcher im Eis, welches, je höher man ging, immer blauer wurde, nicht aber die faszinierenden Eishöhlen und Tunnel und sowas. Dafür muss man reich sein und sich einen Helikopterflug nach ganz oben leisten können. Schade. Unser Guide ist alle 2-5 Minuten angehalten, ständig wurde Pause gemacht, was ziemlich genervt hat, aber so war das wohl vorgesehen - Touristenausbeuterei! Wären wir drei alleine unterwegs gewesen, hätten wir in der Zeit die 13 km bis nach oben laufen können, aber leider sind da nur geführte Touren erlaubt.
Während Caro die Penntüte am nächsten Morgen im Zelt geblieben ist, sind Francisco und ich noch vor dem Frühstück zum relativ nahe liegenden Lake Matheson gefahren und haben den in etwas über einer Stunde einmal umrundet. Der Reiseführer sagt, morgens soll es da am schönsten sein. Trotz blauen Himmels hatten wir nicht das Glück, dass es richtig klar war, sodass der Spiegeleffekt nicht ganz so extrem war, wie auf den Postkarten. Aber wir haben Mt Tasman und Mt Cook von dort sehen können.
Jetzt sind wir in WANAKA, an dem riesigen Lake Wanaka, wohin wir über 200 km "gerade"wegs durchgefahren sind, mit nur ganz kurzen Stops an zwei Wasserfällen.
Ab hier ist unsere Westcoast-Reise offiziell zu Ende. Es war zwar eine relativ ruhige Zeit, aber wir haben viel gesehen, haben eine weite Strecke zurückgelegt, viel Sport gemacht und tausende tolle Fotos!! =)
Jetzt müssen wir aber langsam wieder nach Jobs Ausschau halten.
Aufbruch: | 03.09.2009 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.06.2010 |
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