Neuseeland

Reisezeit: September 2009 - Juni 2010  |  von Caroline Gustke

Christchurch - Akaroa

Mit unseren neuen Plänen hat sich sehr viel geändert. Caro und ich trennen uns nämlich. Sie muss so schnell wie möglich einen Job finden, ich möchte vorher lieber noch ein bisschen reisen, möglichst viel sehen, sodass ich demnächst in Ruhe arbeiten kann, ohne mir Stress machen zu müssen, dass ich anschließend nicht mehr genug Zeit zum Reisen habe. Außerdem tut eine zeitweilige Trennung uns beiden sicher mal ganz gut, denn man geht sich irgendwann doch ab und zu wirklich auf den Wecker, wenn man sich Tag ein, Tag aus für Monate ununterbrochen auf der Pelle hockt.
Caro muss ganz hoch in den Norden der Südinsel, da soll es jede Menge Orchard- und Vineyardjobs geben, und ich wollte Marian in Christchurch treffen (für alle, die es nicht wissen: Marian ist ein guter Freund von mir aus Deutschland und unterbricht sein halbes Jahr in Australien mit einem Monat Urlaub in Neuseeland, Südinsel, um sich zu überzeugen, "dass Australien doch besser ist"). Ich habe für die nächsten Wochen also erstmal einen neuen Reisegefährten.

CHRISTCHURCH ist ganz schön. Gut, eine Großstadt, 344.100 Einwohner, aber es gibt einiges zu sehen: Die berühmte Kathedrale, die schönen alten Straßenbahnen, den botanischen Garten, Art Gallery, Canterbury Museum... Im Gegensatz zur Nordinsel (und ganz besonders in Christchurch) fällt auf, dass es hier sehr englisch ist, die Nordinsel hat eher ein amerikanisches Flair.
Ab hier sind Caro und ich offiziell getrennt. Das war vielleicht komisch, nun seperat einzukaufen etc.
Mit Marian habe ich mir das oben genannte angeguckt, leider hat es aber fast die ganze Zeit geregnet. Naja. Wir haben trotzdem jede Menge Pläne geschmiedet, wo wir überall hin wollen.

Am Freitag sind wir nach AKAROA getrampt. Das ist ein kleines Örtchen auf einer Halbinsel, 1-2 Stunden von Christchurch entfehrnt. Da unser Hostel noch ein paar Kilometer außerhalb in den grünen Bergen liegt, haben wir schon eine ganze Weile neben unserem Gepäckhaufen am Straßenrand gesessen, wo in einer Stunde vielleicht vier Autos vorbeikamen. Das war aber nicht weiter schlimm, denn das Wetter ist zur Zeit großartig in Neuseeland!!! =)
Das Onuku Farm Hostel ist ganz schön abgeschieden, das Farmgelände riesig. Wir schlafen in einer Wellblechhütte auf dem ziemlich abschüssigen Campingplatz neben dem eigentlichen Hostel. Obwohl es wirklich sehr simpel ist - es gibt keinen Strom und nachts ist es ziemlich kalt - ist es wunderbar, um sich mal ein bisschen auszuruhen vom Reisen. Neben ein paar anderen Unterkunftshütten gibt es eine etwas größere mit Küche, Sofas und Ofen, in dem jeden Abend Feuer gemacht wird. Es gibt ein paar riesige selbstgebaute Hängematten aus Fischernetzen, Meerblick und in der Nähe grast ein Schaf, das so zutraulich ist wie ein Hund. (Luciii! Dir würde es hier besonders gut gefallen, das hab ich sofort gedacht!! ) Außerdem habe ich hier schon wieder Leute aus Hastings wiedergetroffen, mitten im Nirgendwo.
Am Tag der Ankunft sind wir abends noch losgegangen zu einem supertollen Lookout. Von den Wiesen oben auf den Berghängen kann man über die ganze große Bucht schauen, die eher wie ein riesengroßer langer See aussieht, aber tatsächlich eine Öffnung zum Meer hat.
Nachdem wir irgendwann mittags mit frühstücken fertig waren und uns davon anschließend noch ein wenig in der Hängematte erholt haben, mussten wir einkaufen, wofür wir mindestens drei Stunden gebraucht haben, da es sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg wieder eine ganze Weile gedauert hat, bis wir irgendwo mitfahren konnten. Nicht weil wir so gefährlich aussehen, sondern weil auf der Strecke einfach kaum Autos fahren. Abends sind wir ein wenig runter an den Strand gegangen. Zwar Steinstrand, aber man kann die großen schillernden Paua Muscheln finden. =)

Am Sonntag waren wir sechs Stunden wandern. Es gibt eine große Karte, auf der die Wege verschiedenfarbig eingezeichnet sind. Letztendlich sind wir den "Regenbogen Walk" gegangen, kreuz und quer, ab und zu durchs Unterholz oder eine Abkürzung einen steilen Hang hinauf... Da oben ist wirklich das Reich der Schafe und die leben dort ja wie im Paradis. Nur dass die sich nicht dauernd alle Knochen brechen, weil es überall so steil ist, wundert mich immer wieder.
Es war zum Teil sehr anstrengend, aber trotzdem wirklich schön. Wir konnten mit dem Fernglas sogar die Touristenbötchen beobachten, die von einer Gruppe Delphine umschwommen wurden.
Heute (Montagmorgen) haben wir die Denlphine dann auch aus der Nähe gesehen. Wir haben eine Kajaktour mitgemacht. Mit einer 7-Boote-Gruppe sind wir vielleicht drei Stunden herumgepaddelt, ab und zu sind einige Delphine in der Nähe aufgetaucht und manchmal auch unter dem Kajak entlanggetaucht. Die schienen heute allerdings ein wenig gelangweilt. Dann kam natürlich wieder der altbekannte Satz:"Normalerweise..., aber heute...". Macht nichts. War trotzdem schön, vor allem in der spektakulären Umgebung.

Jetzt haben wir erstmal noch eine Nacht verlängert, morgen gehts weiter.

© Caroline Gustke, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein langer Flug liegt hinter uns. 26 Stunden habenwir von Frankfurt bis Auckland gebraucht, mit einem 6 stündingen Aufenthalt in Seul, Südkorea... Wir haben den ersten Tag und die erste Nacht hinter uns. Jetzt wird erkundet, organisiert etc.
Details:
Aufbruch: 03.09.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.06.2010
Reiseziele: Südkorea
Neuseeland
Der Autor
 
Caroline Gustke berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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