Neuseeland

Reisezeit: September 2009 - Juni 2010  |  von Caroline Gustke

Golden Bay

Am 5.Januar sind wir mit der Fähre auf die Südinsel nach Picton gefahren. Dort haben wir Maren und Wunna und ein paar andere Deutsche getroffen, die wir bereits aus Hastings kannten. Mit denen sind wir im Van mitgefahren, hintendrin auf der Matraze sitzend, neben dem ganzen Gepäck.

Die nächsten Tage haben wir mit denen auf verschiedenen Campingplätzen verbracht, im Rai Valley am Pelorus Piver. Das war wirklich schön. Wir haben draußen mit dem Gaskocher gekocht (seit dem gibt es eigentlich nur noch Nudeln - "Backpacker's Special"), haben gezeltet, sind im Fluss geschwommen und von den Felsen reingesprungen, haben eine Wanderung gemacht und von einem Berg eine wunderbare Aussicht über eine Gegend gehabt, die an Österreich erinnert. Francisco ist am 2. Tag auch zu uns gestoßen.

schwimmen im Pelorus River

schwimmen im Pelorus River

Gipfelstürmer =)

Gipfelstürmer =)

Neben Campingausrüstung wie Kochtopf und einen Vorrat an Nudeln mussten Caro und ich uns doch noch einen weiteren Schafsack zulegen, da die Nächte doch sehr kalt sind.
Weitere drei Nächte haben wir auf einem Campingplatz in Mapua verbracht, der direkt an einem Steinstrand lag. Zufällig haben wir außerdem Nathan und Gregory (zwei unserer Lieblingsfranzosen aus Hastings) getroffen, die dann auch zwei Tage mit und verbracht haben. An einem Abend haben wir auf dem Grill Pita gebacken, das war eine riesen Aktion. Zu später Stunde gab es immer ein Lagerfeuer.

an unserem Campingplatz in Marahau

an unserem Campingplatz in Marahau

... und es gibt doch Haie in Neuseeland. Dieser ist allerdings schon seit längerem nicht mehr im Wasser gewesen.

... und es gibt doch Haie in Neuseeland. Dieser ist allerdings schon seit längerem nicht mehr im Wasser gewesen.

Camping in Marahau

Camping in Marahau

Pita-Abend

Pita-Abend

Haaare...

Haaare...

Wir testen neue Frisuren... xD

Wir testen neue Frisuren... xD

am Lagerfeuer

am Lagerfeuer

Am Sonntag haben wir uns von den anderen getrennt uns sind zu dritt weiter Richtung Abel Tasman Nationalpark gefahren, wo wir eine Nacht in einem kleinen Ort namens Marahau im Backpackers verbracht haben - endlich mal wieder in einem richtigen Bett schlafen...

Abends wurde alles für unsere 4-tägige Wanderung vorbereitet, am nächsten Morgen sind wir früh aufgebrochen, jeder den Rucksack schwer bepackt, denn wir mussten Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, Kocher, Proviant und den ganzen Rest mitnehmen. Das Auto konnten wir beim Hostel stehenlassen.
Am ersten Tag, dem schwersten, sind wir 22 km in vielleicht 7 oder 8 Stunden ohne großartigen Pausen gelaufen. Der Weg ist eigentlich nicht allzu schwierig. Die Pfade sind in sehr gutem Zustand und es geht nur an wenigen Stellen wirklich stark bergauf. Trotzdem war es äußerst anstrengend, vor allem mit dem ganzen Gepäck. Nachmittags hat es außerdem angefangen zu regnen und als wir endlich am ersten Ziel, im Bark Bay, ankamen, hatte ich riesige Blasen an den Füßen, die die darauffolgenden Tage immer schlimmer wurden und das ganze ab und zu zu einer ziemlichen Quälerei werden ließen.

Gaanz am Anfang des Tracks

Gaanz am Anfang des Tracks

Pause bei Cleopatras Pool  (das Wasser dort war unglaublich gelb!)

Pause bei Cleopatras Pool (das Wasser dort war unglaublich gelb!)

eine der vielen Hängebrücken Neuseelands

eine der vielen Hängebrücken Neuseelands

In unserem ersten Lager war es ziemlich trist, erstens weil das Wetter so schlecht war, zweitens weil es wirklich sehr simpel war. Es hat mich ein bisschen an ein Soldatenlager erinnert - nass, dreckig und primitiv.

Die nächste Etappe war 17 km lang und endete auf einem riesigen Campingplatz, den man allerdings auch mit dem Auto erreichen kann und somit voller Urlauber in üppigster Campingplatzausrüstung war. Tag 3, ca. 8,5 km, war sehr schön. Der Weg führt um die beurwaldeten Berge herum und hier und da auch über wunderschöne einsame goldene Sandstrände (darum der Name dieser Region: "Golden Bay").

sehr häufinge Aussicht vom Weg aus...

sehr häufinge Aussicht vom Weg aus...

sieht zwar schön aus, aber über Sand laufen ist auf die Dauer nicht gerade toll...

sieht zwar schön aus, aber über Sand laufen ist auf die Dauer nicht gerade toll...

Campingplatz Nr. 3 war wieder sehr verlassen, eine Wiese mitten im Busch, zwischen den Bergen, nahe am Strand.

Mit dem Tageslicht schwindet beim Campen meist jede Gelegenheit, noch irgendwas zu machen, also geht's dann meistens schnell ins Zelt. In der Nacht war draußen was los! Kaum war bis auf ein paar Schnarcher Ruhe eingekehrt, kamen die Opossums aus dem Wald und suchten zwischen den Zelten nach etwas essbarem, wobei sie ganz schön Lärm machten, ab und zu mal gegen die Zeltwand liefen und man ständig Fußgetrappel oder Gequieke hörte. Am 4. Tag sind wir die restlichen fünf oder sechs Kilometer bis zum Ende des Coast Tracks gewandert, was landschaftlich der schönste Teil des Weges war. An einem Aussichtspunkt konnten wir Vögel und Seerobben beobachten (die aber leider gerade weit draußen im Meer rumschwammen und nicht brav zum angucken auf ihren Felsen lagen), trotzdem war dieser Punkt, zu dem man von weit oben über große Steine nach unten kletter musste, außergewöhnlich schön.
Das letzte Stück Weg schängelte sich über eine weite Strecke die Berge hinunter und über die Wipfel der Palmen, Riesenfarne und sostigen Gewächsen hatte man ständig Ausblick auf Wasser, Strände, Felsen, Sandbänke und das bei strahlendstem Sonnenschein.

Weka mit Nachwuchs

Weka mit Nachwuchs

So. Nun war der Track zu Ende und wir mussten irgendwie an den Start zurückkommen. Wir sind also getrampt. Zuerst mussten wir fast zwei Stunden warten, da wir so ziemlich im Nirgendwo steckten, wo nicht besonders viele Autos fuhren, die genug Platz für drei Wanderer mit großen Rucksäcken hatten.

langes Warten...

langes Warten...

Irgendwann wurden wir aber doch mitgenommen. Mit Hilfe von drei weiteren Autos (bei denen wir aber nur zwischen einer und zehn Minuten warten mussten) sind wir in Etappen irgendwann am frühen Abend endlich wieder in Motueka angekommen, wo wir, um Geld zu sparen, diesmal draußen unser Zelt aufgeschlagen haben.

Am nächsten Tag sind wir wieder mitten rein ins Golden Bay. Wir haben uns das Harwood Hole angeguckt. Man geht erst eine Weile durch einen sehr schönen Wald, in dem aufgrund des steinigen Bodens nur eine einzige Baumart wachsen kann. Hier wurde übrigens auch etwas von Herr der Ringe gedreht. Schließlich muss mann immer mehr über bizarr geformte Steine klettern und gelangt irgendwann zu einem gigantischen Loch, rundherum Fels und man kann den Boden nicht sehen. Dort sind wir etwas herumgeklettert. Auf dem Rückweg sind Francisco und ich, wo wir schon gerade da waren, noch auf den nächsten Berg gekraxelt, von dem aus wir eine fantastische Aussicht über Berge und Täler hatten. Ich bin froh, dass ich da noch hochgeklettert bin!!

Harwoods Hole

Harwoods Hole

Die Nacht wurde in Takaka auf einem ziemlich usseligen und einfachen Campingplatz gezeltet.

Samstag wurden mehrere Sehenswürdigkeiten im Golden Bay abgeklappert:
- Die RAWHITI CAVE im Dry River Scenic Reserve: Eine riesige Tropfsteinhöhle mitten in der Wildnis. Trotz relativ unpassenden Schuhwerkes sind wir ein bisschen darin herumgeklettert.

- THE GROVE SCENIC RESERVE: ein Waldweg, der an etlichen wahnsinnig geformten Felsen vorbeiführt, die zum Teil mit den Bäumen verwachsen sind.

- PUPU SPRINGS: glasklare Quellen, ähnlich denen, die wir in Rotorua gesehen haben

- WHARARIKI BEACH: ein riesiger toller Sandstrand, mit blow holes, Höhlen, Seerobben...

- CAPE FAREWELL LOOKOUT

sieht aus wie in Hobbingen... =)

sieht aus wie in Hobbingen... =)

- FAREWELL SPIT: Spaziergang über Farmland (hier sind die versprochenen Schafe!) zu einem anderen Strand

Danach haben wir uns endlich auf die Suche zu einen neuen Ort für die Nacht gemacht. Eher zufällig sind wir auf eine recht günstige Unterkunft gestoßen die GROARTIG IST!! Eine umgebaute Scheune, eingerichtet mit allerlei nicht zusammenpassenden Krimskrams, der wiederum sehr harmonisch ist. Ein bisschen Rumpelkammer, aber irgendwie auch wieder nicht. Es gibt sogar ein Klavier. =) =)
Die ganze Decke ist voller Weinranken mit zum Teil reifen Trauben dran und allem möglichen liebevoll darin aufgehängten Zeug. Es gibt einen Billiardtisch, einen Lehmofen, eine große Feuerstelle mit Kessel darüber, etliche Sofas, eine bestimmt 6 m langen Tisch, ein riesiges Bücherregal, Hängematten, Aquarium, ... Ach, das muss man sehen, das kann ich nicht so gut beschreiben. Ein bisschen kreatives Chaos. Aber irgendwie perfekt.

Nun sind wir also wieder am reisen. Das macht müde und obwohl wir keine Verpflichtungen haben, ist der Tag immer viel zu kurz. D.h. eigentlich ist die Verpflichtung beim Reisen ja, sich so viel wie möglich anzuschauen. Trotzdem vermisse ich die Momente, in denen man einfach mal zu Hause rumsitzt und sich in Ruhe alleine mit irgendetwas beschäftigt, sei es Lesen, Schreiben, Musik machen, was auch immer. Diese Gelegenheit hab ich momentan nur selten.
Natürlich ist nicht immer alles rosaroter Sonnenschein bei uns. Da man sich ständig auf der Pelle hockt, gehen wir uns manchmal schon gegenseitig ziemlich auf die Nerven. Bis jetzt ist es aber immer wieder gut ausgegangen.
Jetzt ist es schon wieder 2.oo Uhr morgens - wohin verschwinden nur die Stunden so schnell???

© Caroline Gustke, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein langer Flug liegt hinter uns. 26 Stunden habenwir von Frankfurt bis Auckland gebraucht, mit einem 6 stündingen Aufenthalt in Seul, Südkorea... Wir haben den ersten Tag und die erste Nacht hinter uns. Jetzt wird erkundet, organisiert etc.
Details:
Aufbruch: 03.09.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.06.2010
Reiseziele: Südkorea
Neuseeland
Der Autor
 
Caroline Gustke berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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