Neuseeland
Blenheim
Nach neun Tagen Wwoofing sind wir nach BLENHEIM gehitch hiked.
Noch vor dem Haus haben wir George, Caros alten Boss getroffen, einen alten grobmotorischen aber freundlichen Maori, der am nächsten Tag (unserem ersten Arbeitstag) unsere ganze Arbeitertruppe, die zum größten Teil aus deutschen Mädels besteht, zum BBQ eingeladen hat.
Wir sind in einem durch und durch deutschen Zimmer, unter anderem mit Pina und Lilli (Whitianga - Tongariro Nationalpark). Wunna, Maren und Eva arbeiten auch für George. Das Hostel ist wirklich schön, leider sind über die Hälfte mal wieder aus dem eigenen Heimatland. Hmmm. Naja. Es ist eben nicht Hastings, das war wohl einmalig. Trotzdem hatte ich bis jetzt schon eine ganz schöne Zeit. Leute zum Spanisch üben habe ich (und eine weitere Einladung nach Chile heheheeee! =) ) und einen Neuseeländer, der mir ein bisschen Gitarrenunterricht gibt, jede Menge Leute zum quatschen und ziemlich viel Freizeit. In Blenheim gibt's nicht viel interessantes zu tun, also ist man auch nicht gezwungen, irgendetwas unternehmen zu müssen. Auch mal ganz gut.
Die Arbeit ist zwar blöde, trotzdem weniger anstrengend als Applethinning und es ist auch angenehm zu sehen, dass es mit den Finanzen mal wieder etwas bergauf geht, auch wenn es hier unmöglich ist das große Geld zu machen, klar. Wir können auch nicht jeden Tag arbeiten. Das kommt immer drauf an, ob am nächsten Tag geerntet wird oder nicht, was wiederum davon abhängig ist, ob die Trauben noch einen Tag länger hängen sollen...
Zur Zeit ernten wir den lieben langen Tag Weintrauben. Manchmal schneiden wir nur die sauren ab, wenn die Reeben in dem Vineyard maschinell geerntet werden. Normalerweise wird aber Eimer für Eimer gepflückt. Innerhalb von vier Tagen haben wir für drei verschiedene Contractor gearbeitet. Bei George ist die Atmosphäre einigermaßen gut. Einen Tag haben wir aber auch für einen Inder gearbeitet, in denen wir eher wie Sklaven behandelt wurden. Zuerst trieb man uns ohne ein Guten Morgen wie eine Herde Kühe zu unseren Reihen, dann hörte man ständig ein energisches "Faster, faster, please!!!" hinter einem und NACH der Arbeit sind wir zum Büro gefahren, um den Vertrag zu unterschreiben. Das war auch wieder so eine typische Neuseelandgeschichte. Francois, einer der Franzosen aus Hastings, war auch für ein paar Tage hier. Er wollte den Vertrag gerne mit nach Hause nehmen, in Ruhe durchlesen und am nächsten Tag unterschrieben wieder abgeben. Eine üppige, nicht vor Freundlichkeit sprühende Inderin hinter dem Schreibtisch hat erstmal nervös ihren Boss angerufen, der mit der Idee überhaupt nicht glücklich war. Francois ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Die Sekretärin meinte, er solle das ja keinem erzählen, dass sie ihm den Vertrag mit nach Hause gegeben hätte... Er lief gerade vom Hof, da kam sie mit dem Telefon in der Hand hinter ihm hergerannt, damit er selber mit dem Chef verhandeln sollte. Letzendlich hat er den Vertrag dann dort gelesen.
So viel jedenfalls schonmal zum Recht der Arbeiter...
Morgens werden wir meistens so gegen Sonnenaufgang abgeholt. Letzte Woche war noch richtig Sommer, über Nacht ist es aber auf einmal kühler geworden. Wenn wir mit der Arbeit anfangen, ist es saukalt!! Schon wie im Winter. Zur Mittagszeit muss man sich dann mit Sonnencreme einschmieren. Das Wetter hier kann sich aber auch nicht entscheiden... Blenheim ist die sonnigste Ecke der Südinsel, wenigstens regnet es äußerst selten.
Eine Weinprobe Tour haben wir auch schon gemacht. Mit dem halben Hostel sind wir von Vinery zu Vinery gefahren und haben den größtenteils sehr schlechten neuseeländischen Wein probiert und auch gelernt, wie man den richtig testet. Am Ende waren alle ziemlich heiter. xD
Mein Geburtstag war diesmal so lala. Der erste ohne Opas Torte, ohne Familie und Freunde und irgendwie ohne das typische Geburtstagsfeeling. Hmmm. Aber ordentlich Kuchen hab ich bekommen und nach der Arbeit (oh ja, bin schön um 5.30 am aufgestanden), haben wir den am späten Nachmittag nebst Bowle verspeist und den ganzen Abend trotz Kälte draußen auf der tollen Veranda gesessen. =)
...
Die Zeit in Blenheim vergeht recht schnell. Die Arbeit ist unregelmäßig und je nachdem für welchen Contractor entsprechend hart. Neulich haben wir wieder für die Inder gearbeitet - zum letzten Mal. 10 Stunden lang wurden wir behandelt wie die letzten Strafgefangenen, es fehlte nur die Peitsche... Ich spare mir die Einzelheiten.
Am nächsten Tag wieder für George zu arbeiten hat jedenfalls schon fast Spaß gemacht.
Das gute an diesem Job ist, dass man fast jeden Morgen einen wunderschönen Sonnenaufgang zu sehen bekommt.
Die Kanone. xD Die ist mit Gas betrieben, die Schussgeräusche sollen Vögel verscheuchen, die Arbeiter kriegen allerdings auch hin und wieder bald einen Herzinfarkt.
Aufbruch: | 03.09.2009 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 25.06.2010 |
Neuseeland