Neuseeland

Reisezeit: September 2009 - Juni 2010  |  von Caroline Gustke

Blenheim II, Copper Beech Life

18.Mai.2010
Jetzt bin ich schon wie lange hier? Lange. Und die Zeit rast...

Nachdem die Erntezeit vorbei war, sind die meisten Leute abgereist. Caro war zweieinhalb Wochen mit Sabrina unterwegs, ich bin hier geblieben, hab auf Arbeit gewartet, die letztendlich aber nur auf drei Tage reduziert war. Naja, macht nichts. Hatte viel Zeit für Kreativität und sowas.
Dann war nochmal ein BBQ bei Gerorge, diesmal waren allerdings nur Maren, Wunna, Eva und ich da und ein bisschen Familie von Gerorge, die aber früher wieder abhaute als wir und so saßen wir am Ende mit unserem Boss noch vorm Fernseher. Hmmm. Na wenn er sich darüber freut.

Die drei Mädels sind mittlerweile auch nicht mehr da. So langsam verlassen die Backpacker Neuseeland - nach Hause oder ins nächste Land... Das ist schon ein komisches Gefühl, alles neigt sich dem Ende zu. Sogar unsere holländischen Hostelmanager sind vor ein paar Tagen abgehauen - was vorher dreimal gefeiert wurde. Immer auf der Veranda, immer mit Gitarre, meistens mit Schnurrbart, je später der Abend, desto verrückter die Lieder... xD Irgendwann nach Mitternacht sind wir dann manchmal noch aufe Piste gegangen. =)

Tim (Messias Timismismism), Bonno & Ruben (Hostelmanager) Jaja... xD

Tim (Messias Timismismism), Bonno & Ruben (Hostelmanager) Jaja... xD

Dooch, man kann sagen, wir hatten Spaß... =)  Würde am liebsten alle Fotos hochladen, aber ihr kennt die Leute ja gar nicht...

Dooch, man kann sagen, wir hatten Spaß... =) Würde am liebsten alle Fotos hochladen, aber ihr kennt die Leute ja gar nicht...

Ansonsten war es in letzter Zeit relativ ruhig. Die ein oder andere Figur der Copper Beech Geschichte ist auch nochmal kurz wiedergekommen. Tja, Workinghostels verlässt man normalerweise nur sehr ungern und viele kommen aus lauter Heimweh noch einmal zurück.

Die kleinste Anzahl an Leuten war mal sagenhafte fünf. So langsam kommen aber wieder Leute. Caro und Sabrina standen einen Abend auch plötzlich wieder auf der Matte - teillweise ziemlich pleite. xD
Manchmal finden auch wieder kleinere interkulturelle Kochgruppen statt. =)

Ausgebucht. Nein. Die meisten sind nur erfunden.

Ausgebucht. Nein. Die meisten sind nur erfunden.

Spanische Tortilla.
Mit Rodrigo (Buenos Aires) und Iñaki (Santiago de Chile)

Spanische Tortilla.
Mit Rodrigo (Buenos Aires) und Iñaki (Santiago de Chile)

Das Wetter war fast durchgehend fantastisch, seit ein paar Tagen hört es aber kaum noch auf zu regnen. Schlecht für die Zwiebeln. Zur Zeit arbeite ich auf dem Zwiebelfeld. Eine furchtbar eintönige Arbeit. Zu viert sitzt man hinten auf der recht altmodischen Maschine hinterm Trecker, vor einem rutschen die Zwiebeln in einem Trichter immer wieder nach und während der Trecker im Schneckentempo seine Bahnen zieht, platzieren wir die Setzlinge ordentlich in die Furche. Zur Kontrolle laufen immer zwei hinterher, das ist der angenehme Moment in diesem Job, denn zwischendurch muss man sich unbedingt mal strecken und sich die Beine vertreten, die einem jedes Mal nach nicht allzu langer Zeit einschlafen.

einemilionzichhunderttausendbrilliarden Zwiebeln

einemilionzichhunderttausendbrilliarden Zwiebeln

...die alle in die Erde müssen, ...

...die alle in die Erde müssen, ...

...also rann an die Zwiebel.

...also rann an die Zwiebel.

Well done, well done!

Well done, well done!

Und nächste Ladung. So geht das dann den ganzen Tag.

Und nächste Ladung. So geht das dann den ganzen Tag.

Bei Regen fällt die Arbeit allerdings aus.

= blauer Himmel - grauer Himmel =

Überschwemmung.

Überschwemmung.

Herbstbild.

Herbstbild.

Jetzt ist es noch genau einen Monat bis Antritt des Rückfluges. Waaahnsinn, wie schnell die Zeit hier vergeht. Am Anfang schien alles so laaange und Neuseeland so groooß. Jetzt ist die Zeit um und Neuseeland ist wahrhaftig naja, eine Insel. Distanzen sind kleiner geworden, fünf, sechs Stunden Autofahrt sind nichts besonderes mehr, hundert Kilometer ist eine kurze Strecke. Und der Rest der Welt ist auch kleiner geworden. Meine Liste der Orte, an die ich gerne Mal reisen will ist ellenlang, ich habe einige Adressen in der Welt und bin sicher, dass ich mehrere Leute iiirgendwann auch mal wiedersehen werde. Natürlich musste ich aber auch schon feststellen, dass viele Kontakte die man so geschlossen hat, nur für einen relativ kurzen Moment halten, und wenn es noch so schön war. Dafür trifft man einfach zu viele Leute. Schade. Naja so ist das. Von "Horizonterweiterung", wie es vor einer Reise ja immer so schön heißt, kriegt man in zehn Monaten Neuseeland auch ohne viel Mühe 'ne Menge ab. Die Welt steht einem offen und Neuseeland ist quasi das "Tor". So empfinde ich das zumindest. "Reisen für Anfänger" - da ist Neuseeland wirklich ideal. Das Backpackerleben ist wirklich nicht besonders schwer. In fast jedem popeligen Örtchen gibt es eine günstige Unterkunft, Sklavenjobs (Plantagen, Vineyards etc.) kommen einem an den richtigen Orten mehr oder weniger von selbsst zugeflogen und selbst wenn man kein Wort Englisch verstünde käme man aufgrund der Überzahl an deutschen Backpackern (man fragt sich manchmal, ob in Deutschland überhaupt noch junge Leute übrig sind) auch irgendwie zurecht. So ziemlich alle Reisenden die ich getroffen habe, stimmen mit mir darüber ein, dass man in Neuseeland nicht mit einer Organisation reisen muss. In den ersten paar Tagen ist das vielleicht ganz schön mit dem Zurechtfinden, aber irgendwie würde man das auch alleine gut hinbekommen. Mit der Organisation hatte ich eigentlich zuletzt zu tun, als ich das letzte Mal in Auckland war, die haben mir nur zwischendurch mal Post nachschicken dürfen.

Nun Endspurt. Heute in fünf Wochen bin ich zu Hause. Ich freu mich schon. Bin zufrieden mit meiner Reise, hab viel erlebt und viel gesehen. Bald nach Hause ist schon okay. Nur im Hostel ist es aufgrund der Leute momentan großartig und wie allen anderen wird auch mir der Abschied schwer fallen. Aber das ist ja eigentlich eine sehr positive Sache und gehört schließlich zum Reisen dazu.
Jaja. Man kann sich alles schönreden. xD

© Caroline Gustke, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein langer Flug liegt hinter uns. 26 Stunden habenwir von Frankfurt bis Auckland gebraucht, mit einem 6 stündingen Aufenthalt in Seul, Südkorea... Wir haben den ersten Tag und die erste Nacht hinter uns. Jetzt wird erkundet, organisiert etc.
Details:
Aufbruch: 03.09.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.06.2010
Reiseziele: Südkorea
Neuseeland
Der Autor
 
Caroline Gustke berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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