Wohnmobiltour: Finnland - Russland - Baltikum - Polen - De

Morgens stellen wir dann fest, dass unser Camping vermutlich auch noch gar nicht geöffnet ist. Denn auch zwei Stunden nach angeschlagener Öffnungszeit ist bei der Rezeption keine Menschenseele sichtbar. Und so ver¬las¬sen wir diesen Platz, wo Jessi sich am nahe¬ge¬legenen Hafen etwas zum früh¬stücken besorgt, während Jens sich die Fahrzeug-Heizung vornimmt. Die Repa¬ratur scheint nicht so einfach wie ge¬dacht zu sein, dennoch gelingt es ihm die nicht regulierbare Heizung nun auf warm einzustellen. Kälte lässt sich ja auch einfach durch ein geöffnetes Fahr¬zeug¬fenster er¬zeugen, so dass wir es nun genießen, dass uns lieber zu warm als zu kalt wird.

Das Ziel unserer Tagesetappe ist heute Swinoujscie, dem letzten polnischen Ort vor der deutschen Grenze. Bevor wir ins Zentrum des Ortes kommen, dürfen wir mal wieder Fähre fahren, wobei diese irritierenderweise nichts kostet und nach kurzer Wartezeit uns auch schon mitnimmt.

In Swinoujscie angekommen, stellen wir fest, dass der frühere Fussgängerübergang ins deutsche Ahlbeck inzwischen auch für Fahrzeuge passierbar ist. Zumindest für solche kleiner 3,5 t. Und so fahren wir zunächst auf nach Ahlbeck um dort nach langer Zeit einmal eine deutsche Zeitung zu kaufen.

Zurück in Polen ist der Camping Relax schnell gefunden, allerdings stellen wir auch fest dass sich hier in den letzten Jahren einiges verändert hat. Der ehemals am Ortsrand gelegene Platz ist nun von neuen Hotels umgeben und ringsherum wird fleißig weiter gebaut. Die Fussgänger-Flaniermeile am Strand entlang ist ebenfalls erweitert worden. Mal gucken, wie lange sich unser typischer "Dorf"camping mit Wildwiese und etlichen Hütten, nur 200 m von der Ostsee entfernt, hier noch hält. Wir sind ein wenig skeptisch bei dem was ringsherum aufgebaut wird. Immerhin ist es mehr oder weniger die dritte Strandreihe.

Abends schlendern wir nun die Strandpromenade entlang und stellen fest, dass hier zwar der Sommer-Tourismus auch noch nicht eingesetzt hat aber dank etlicher Besucher doch einiges geöffnet ist. Und so gönnen wir uns eine leckere Forelle und nen Schaschlik, bevor wir uns im Sonnenschein auf den Weg zurück ins Womo machen.

Beim letzten Besuch waren wir übrigens sehr irritiert, dass wir am späten Abend in den Dünen einem Wildschwein begegnet sind und hatten auch im Nachhinein immer daran gezweifelt. Aber da überall inzwischen Hinweisschilder stehen, scheint es die Tiere hier tatsächlich zu geben. Also nicht wundern!