Wohnmobiltour: Finnland - Russland - Baltikum - Polen - De

Laut Tacho sind wir nun seit Travemünde genau 8 km gefahren, dennoch sind wir recht weit gekommen. So eine Fährüberfahrt schont doch den Tachostand von Jumpy.
Heut früh wurden wir von strahlend blauem Himmel und Sonnenschein begrüßt, von dem gestrigen Nebel der sogar große neben uns fahrende Fährschiffe mal eben verschlingen konnte, ist nichts mehr zu sehen. Um 6h gab's den ersten Kaffee und für mich ein frisches, noch warmes Croissant. Trotz der Sonne war der Wind an Deck recht frisch, aber dick eingepackt war die frische Luft eine angenehme Abwechslung im Vergleich zu unserer Klimaanlagen-Kabinenluft. So haben wir den restlichen Morgen dann draußen an Deck verbracht, wobei außer uns alle anderen Passagiere wohl frühstücken waren.

Hier oben war es zumindest menschenleer. Irgendwann war dann auch endlich die Küste Finnlands zu sehen und kurz drauf tauchten auch schon die ersten Inseln links und rechts von unserer Fähre auf. Je näher wir Helsinki kamen umso enger wurde die Fahrrinne und unsere Fähre wirkte im Vergleich zu den Felsen und Bäumen der Inseln noch viel größer als zuvor auf dem freien Wasser. Das Anlegemanöver war ein spannendes Schauspiel, denn so richtig viel Platz hatte unser Kapitän nicht um rückwärts an dem Fähranleger einzuparken. Beim Verlassen der Fähre hatten wir nun das Glück auf dem LKW-Deck zu stehen, denn die LKWs durften als erstes von Bord. Und somit waren wir ruckzuck schon um kurz nach 8h auf finnischem Boden.
Der nahegelegene Campingplatz von Helsinki war dank des frisch erworbenen Navis schnell gefunden. Das am Eingang hängende "Hunde verboten"-Schild scheint übrigens nur Deko zu sein, denn natürlich sind Hunde auf dem Platz erlaubt. Vielleicht sind ja nur die kleinen Hunde, wie auf der Abbildung, verboten!? Unser Womo steht jetzt ja auch auf dem Bereich für Zelte und wird auch als Zelt berechnet. Und damit haben wir auch noch den Vorteil mitten auf einer grünen Wiese stehen zu dürfen. Was will man mehr?! Danach gab's dann erst einmal ein ausgiebiges Frühstück an der frischen Luft und das bei bestem Sonnenschein. Nach dem trüben Wetter der vergangenen Tage zu Hause eine angenehme Abwechslung.

Danach ging's mit der Metro in die Stadt, die Ceddy sogar kostenlos und ohne Maulkorbpflicht mitgenommen hat. Im Stadtzentrum angekommen haben wir eine der in unserem Reiseführer vorgeschlagenen Touren durch das historische Zentrum gemacht. Angefangen bei der im Sonnenlicht hell leuchtenden Cathedral von Helsinki ging es dann zur orthodoxen Uspenski Kathedrale, deren goldenen Kuppeln ebenfalls im Sonnenschein glitzerten. Von dort aus haben wir die kleine, vorgelagerte Halbinsel einmal am Wasser entlang umrundet, um die nicht vorhandenen Eisbrecher zu bewundern. Danach ging es noch einmal quer durch das Marktviertel u. a. haben wir uns dort die alte Markthalle aus roten, weißen und gelben Klinkersteinen angeguckt. Alles in allem eine sehr nette Stadt, mit viel altem Gemäuer, vielen Parks, netten Menschen und ringsherum viel Wasser.

Allerdings führten die ungewohnt hohen Temperaturen von gefühlten 25C eher früher als später zu deutlichen Ermüdungserscheinungen. Und so genießen wir den restlichen Nachmittag im Halbschatten auf unserem Camping mit kühlendem Gras unter den Füßen und vielen zwitschernden Vögeln ringsherum.

So viel also erst einmal von unserem ersten Etappenziel Finnland!