Im Land Shivas und der hohen Berge
Mega starker Flug und sichere Landung: Vom Kampf Kopfschmerzen kontra Höhe
Heute ging es weiter nach Lobuche 4930 m hoch.
Morgens, es ist wieder erbärmlich kalt, bekomme ich draußen eine Waschschüssel mit heißem Wasser hingestellt. Katzenwäsche.........Gesicht waschen, Zähne putzen, fertig. Draußen ist strahlender Sonnenschein, ein Panorama...........ola!
Aber gerade mal 6 Grad.
Irgendwie ist in der Nacht, mein Deo explodiert, alles ausgelaufen. Ich wollte wenigstens sprayen, wenn schon nicht richtig waschen. Na das fällt nun auch aus.
Diesen Morgen aß ich meinen letzten Mitgebrachten Schokiriegel, wer mehr als eine Woche in den nepalesischen Bergen unterwegs ist und nur Nepali Food bekommt, kann das vielleicht nach vollziehen.
Langsam macht mir die Höhe mehr zu schaffen, ich leide an leichten Kopfschmerzen und mir ist etwas übel.
Wir überdenken die Situation....weiter gehen oder warten?
Ich versuche mir außerdem etwas Tibetan Bread rein zu würgen..........na geht doch, mit dem essen kommt der Appetit und mir ist auf einmal wie Bäume ausreisen.
Also weiter.
Erst gehen wir 2 Stunden auf ebener Erde was sehr entspannend ist.
Die Sonne lacht, die Berge grüßen, das Leben ist toll.
Unterwegs machen wir allerlei Albernheiten und treffen eine Expetition die den Pumori besteigen wollen.
Es ist ein Schweizer mit im Team, wir wünschen viel Glück und schon sind sie weg.
Viele Yaks treffen wir die auch unterwegs zum Bace Camp sind, beladen mit allerlei Krimskrams.
Dann geht es aber wieder aufwärts. Ganz schön beschwerlich und für den Blick ringsherum habe ich vorerst kein Nerv.
In Dukla wollen wir Mittag essen das zieht, Essen zieht immer.
Der Wind nimmt wieder zu, ohne Mütze geht da gar nichts. Unterwegs treffen wir viele Träger, die Lebensmittel, Getränke und alles mögliche nach oben schleppen. Spielerisch gehen sie an mir vorbei, pfeifen noch ein Liedchen vor sich hin, währenddessen ich keuche und keuche.
In Dukla angekommen 4600m , erst einmal verschnaufen, futtern, ein wenig relaxen. Ist ganz schön voll hier.
Auf einmal, wir standen auf, ich hektisch hektisch wie immer wurde mir übelst schwindlig. Puhhhhhh das kreiselte in meinem Kopf. Wie ein nasser Sack plumpste ich wieder in den Stuhl. Bj, sagt es ist normal. Naja normal finde ich es nicht.
Ich merke aber das selbst die nepalesischen Guides die hier rumschwirren Probleme mit der Höhe haben. Bloß nicht zugeben.......steht in ihren Augen, kratzt wohl an deren Ehre?
Naja, es ging dann wieder, nachdem ich mir noch mal eine Flasche Wasser zu Gemüte geführt habe und wir gingen weiter.
Schmerzmittel möchte ich vorerst nicht einnehmen, es könnte sein das ich danach nicht mehr den vollen Blick über mein wahres Befinden habe und die ernsten Symptome nicht mehr erkenne.
Wir laufen und laufen hoch zum Pass. Oben angekommen, pfeift es dermaßen.....also alle Klamotten wie nur geht überwerfen.
Es gibt auf dem Pass ein Friedhof für Bergsteiger. Es stehen viele Grabmale, für jeden Bergsteiger der am Everest umgekommen ist einer.
Leider nicht für Nepali Leute, nur ausländische Bergsteiger.
In den seltensten Fällen liegen wirklich Leichen, da die Überreste in den großen Höhen nicht geborgen werden können oder nie gefunden worden.
Ich sehe mich etwas um, es sind Leute aus allen möglichen Ländern der Welt. Ich lege ein Stein mehr auf eins der Grabmäler und mach mir so meine Gedanken, was Menschen bewegt auf hohe Berge zu steigen und ihr Leben zu riskieren?
Dann gehen wir weiter und hinter dem Pass, eröffnet sich ein Berg Panorama da wusste ich auf einmal was Leute inspiriert auf Berge zu steigen.
Einfach nur............schön schöner, am schönsten!!!!!!!!!!!!!!!!!
Panorama hin, Panorama her wir müssen weiter.
Mein Kopf, mittlerweile fast am platzen, hat mich so weit gebracht das ich mich einfach nur noch quäle.
Bj geht es auch nicht so gut, aber als waschechter Nepalese würde er das nie zugeben. Grins
Trotzdem er peitscht mich weiter, hier sitzen bleiben kann ich nicht, also muss ich mich noch eine Stunde quälen, aber die Aussicht auf Wärme, einen heißen Masala und ein Bett, egal wo bringt mich weiter.
Meine Nase, meine Lippen, alles ist aufgesprungen und schmerzt. Hatte wahrscheinlich nicht die beste Wahl meiner Sonnencreme gefunden.
Meine Hände sind angeschwollen, ich bekomme nicht mehr meine Handschuhe ausgezogen.
Und das war noch nicht einmal das Ende der Fahnenstange, morgen sollte es wieder hochgehen.
Im Vorfeld habe ich mich informiert über dieses Gebiet, auch über die Höhenkrankheit. Ich spreche zu Bj über meine Bedenken. Er beruhigt mich, es ist normal für diese Höhe, sobald ich etwas ruhen kann wird es mir besser gehen. Falls nicht werden wir auf alle Fälle einen Tag in Lobuche bleiben, oder wieder etwas runter gehen.
Ich vertraue Bj blindlings, lang genug kenne ich ihn. Er ist verantwortungsbewusst und hatte auch einen Lehrgang über die Höhenkrankheit belegt.
Aber, jede Qual hat einmal ein Ende und wir erreichen Lobuche.
Hier gibt es nur Lodgen, nichts anderes, leider nicht so viele und es ist rappel voll.
Egal egal egal ich habe noch ein freies Bett bekommen.
Als erstes Tee im Dinner Room, Beine lang und eine Knoblauch Suppe. Immer noch gewöhnungsbedürftig.
Was ich nicht gedacht hätte, nach einer halben Stunde geht es mir besser.
Bloß nicht zu lange sitzen. Ich werde schon wieder hoch gejagt noch einmal etwas höher zu gehen, dort etwas verweilen.......dann darf ich wieder zurück.
Jetzt fängt es auch noch an zu schneien.
Nun gut, der Abend in der lodge war sehr interessant. Bei mir am Tisch sitzt ein Schweizer und amüsiert sich über meine Versuche Bj's Deutsch zu verbessern, rutschen mir doch hin und wieder sächsische Worte raus.
Klingt allzu lustig wenn ein Nepalese sagt...........willste heme? Für alle Nicht Sachsen....willst du nach Hause?
Wir kommen ins Gespräch, er ist auf Weltreise für ein Jahr und hat jede Menge Erlebnisse gehabt die er mir erzählt.
Irgendwann gehen alle in ihre Zimmer die Nepali's wollen auch schlafen und wir müssen den Dinner Room räumen, denn dort schlafen sie.
Ok, morgen steht wieder ein anstrengender Tag an und ich gehe schlafen.
Aufbruch: | Oktober 2009 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | November 2009 |
Nepal