3 Länder in 6 Monaten

Reisezeit: Februar - August 2011  |  von Melanie Zbick Meik Afholderbach

Neuseeland: Kepler Track (23.-26.4.)

Kia ora,

wir waren inzwischen im wunderschönen Fiordland Neuseelands angekommen. Die Landschaft hier ist wirklich beeindruckend - und man MUSS hier einfach wandern um die Landschaft wirklich geniessen zu können. Wir entschieden uns für den 4-tägigen, 60km langen Kepler Track (benannt nach dem berühmten Johannes Kepler).

Bevor wir uns aber auf den Weg machen konnten, mussten wir noch allerhand einkaufen: Schlafsäcke, Regenhosen, Instant-Food, Brot, Schokolade, Müsliriegel, Cracker, Wurst und Käse, Honig, Tee, Zitronenteepulver, ...

Ja Leute, hier ist eine Wanderung ein wirkliches Abenteuer, bei welchem man komplett für sich selbst sorgen muss. Hier trägt man seinen Daunenschlafsack stundenlang den Berg hoch weil man nicht wie bei uns eine dicke Wolldecke auf der Hütte bekommt. Und man kann nach einer langen Tour bei Ankunft bei der Hütte nicht einfach die Bedienung rufen und ´ne Gulaschsuppe bestellen. Nein, hier trägt man auch seinen ganzen Proviant den Berg hoch. Das ist für eine Tageswanderung relativ einfach, aber wenn man für 4 Tage planen und packen muss, dann kann das schonmal bedeuten, dass man über eine Stunde im Supermarkt hängt und Essen zusammenstellt...

Leider hat es am Abend bevor es für uns losging angefangen zu regnen - und auch nicht aufgehört als wir morgens losgingen.
Also wurden die Regenhüllen direkt über die Rucksäcke gezogen uns los ging es.

Wir staunten nicht schlecht als wir die ersten Einheimischen in kurzen Hosen, drunter eine lange Unterhose und obenrum einfach nur ein Longsleeve mit einem T-Shirt drüber sahen. Manche hatten noch Gamaschen um die bunten langen Unterhosen vor Schmutz zu schützen. Mehr aber auch nicht. Da waren wir ganz anders unterwegs - waren ähnlich wie beim Pferderennen gekleidet

Am ersten Tag ging es, nach einer Stunde Einlaufen im ebenen Gelände, einfach nur den Berg hoch (wer schonmal den Herzogenstand hoch ist, kann sich ungefähr vorstellen wie es war! Dafür liefen wir aber durch traumhaften Regenwald. Es war einfach nur "amazing". Irgendwie total surreal, dass es so etwas wirklich gibt... unglaublich:

Und der Wald war nicht nur "atemberaubend", er hat uns zudem auch richtig gut vor dem Regen geschützt, so dass wir weitestgehend trocken blieben.
Für unsere Mittagspause haben wir dann einen tollen Unterschlupf an einem riesigen Felsen gefunden:

Und wieder ging es weiter, der "bush" wie die Kiwi´s ihn nennen, hat uns immer wieder auf´s Neue fasziniert. Nach über 4 Stunden ging es dann über die Baumgrenze - von hier aus waren es noch ca. 45 Minuten bis zur ersten Hütte. Und der Wettergott hat es gut mit uns gemeint: es hat aufgehört zu regnen und es hat sogar die Sonne durch die Wolken geblinzelt
Die erste Hütte war echt richtig schön, komplett aus Holz, mit schöner kleiner Sonnenterasse und großem Aufenthaltsraum mit Küchenzeile und Holzofen. Und da wir so früh da waren, ergatterten wir noch Betten im kleinen "Bunkroom" mit 12 Leuten.
Zum Essen kreierten wir unser erstes Mahl: Tomaten-Zwiebelsuppe mit Makkaroni. Leider sind die Fertigsuppen hier irgendwie nicht ganz so gut gewürzt wie bei uns, aber nach diesem Aufstieg war uns das ziemlich egal. Es hat uns satt gemacht - das war die Hauptsache!

Am nächsten Morgen genossen wir unser Frühstück mit einem herrlichen Sonnenaufgang. Wir waren auf 1200 Meter und hatten um uns herum lauter 5000er Gipfel die von der Sonne angestrahlt wurden. Schwierig zu beschreiben, also:

Heute liefen wir erst einmal "oben" und hatten eine super Aussicht über die wunderschöne Landschaft mit den Seen, Bergen usw.
Jaaa doch, ihr wollt Bilder? Ihr bekommt sie:

Allerdings war es da oben echt ganz schön windig. Vor allem Melli wurde immer wieder von starken Windboen erwischt und musste den ein oder anderen "Ausfallschritt" machen um nicht ganz umgeschmissen zu werden. Laut Wettervorhersage gab es an diesem Tag da oben Winde mit einer Geschwindigkeit von 60-80 km/h!

Nach der Passage mit der tollen Sicht ging es dann wieder bergab. Und zwar ganz schön bergab. Wir sind eigentlich alles, was wir am ersten Tag hochgelaufen sind, wieder runtergelaufen. Es ging wieder durch einen fantastischen Wald - aber irgendwann wollten wir einfach nur noch ankommen.

Heute hatten wir die längste Etappe zu bewältigen. Das Wetter war dafür traumhaft schön und wir wanderten stundenlang durch den beeindruckenden Regenwald. Unglaublich faszinierend, irgendwie echt wie im Märchen...

Die letzte Hütte wartete dann mit einem wunderschönen, von der Sonne angestrahlten Strand auf uns.

Leider war´s zum Baden echt zu kalt, aber nach 3 Tagen in Wanderschuhen und ohne Duschmöglichkeiten haben wir zumindest unseren Füßen mal ein "Vollbad" gegönnt. Der restliche Körper musste (wie übrigens jeden Tag nach Erreichen der Hütte - nicht dass ihr denkt wir wären "Dreckspatzen"!) mit ner Katzenwäsche mit eiskaltem Wasser auskommen.
An diesem Abend gab es Fertignudeln mit Tomatensoße - auch nicht schlecht... okay, wir hätten uns auch über Gulasch gefreut, aber gut...
Ja, und da mit uns noch "ein paar" andere Leute die Tour gemacht haben, waren wir auch jeden Abend mit den gleichen Leuten auf den Hütten. Nur übernachten die meisten nicht mehr in der 3. Hütte, sondern laufen noch ein Stück weiter und nehmen dann den Bus zurück nach Te Anau. Dadurch waren wir am 3.Abend noch ne "kleine" Gruppe von 18 Leuten und hatten einen richtig netten Abend. Es kommt einfach viel mehr Gemütlichkeit auf, wir saßen gemeinsam vor dem Holzofen, haben uns total nett unterhalten...

Tag 4 der Wanderung war dann der "Tag zum Auslaufen" - bei traumhaftem Kaiserwetter. Wir mussten noch ca. 6km laufen - und dann hat uns der Bus erlöst und auf den Campingplatz gebracht. Wie gut so eine heiße Dusche tut...

Auf der letzten Etappe: wo ist oben???

Auf der letzten Etappe: wo ist oben???

Abenteuer Hängebrücke

Abenteuer Hängebrücke

We made it:

Als Belohnung für die 4 Tage "Höhentraining" sind wir abends richtig "fett" Pizza essen gegangen (auch das ist viiiiel billiger hier!!). Das hat sooo gut getan!
Tja, und so ganz nebenbei ist dann auch Ostern und der ANZAC Day hier ganz spurlos an uns vorbeigegangen 

Bis jetzt können wir zu Neuseeland sagen: es ist einfach traumhaft! Wir freuen uns auf unsere nächsten Abenteuer hier!

Hasta luego, bis bald!
Cheers guys!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist soweit - wir sind unterwegs! Die ABSCHIEDSFETE NORD war ein rauschendes Fest mit vielen Freunden. Genauso haben wir es uns vorgestellt. DANKE NOCHMAL AN ALLE DIE DA WAREN! Und auch die ABSCHIEDSFETE SÜD war einfach nur schön. Ein hammer Abend mit vielen lieben Leuten. DANKE auch euch, wir werden Euch sehr vermissen!
Details:
Aufbruch: 03.02.2011
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 30.08.2011
Reiseziele: Australien
Neuseeland
Vereinigte Staaten
Ecuador
Kolumbien
Deutschland
Der Autor