3 Länder in 6 Monaten
Ecuador: Montanita (1.-3.7.)
Hola Amigos,
von Guayaquil ging es (überraschenderweise) wieder mit dem Bus an die Küste Ecuadors. Dank einer netten älteren Ecuadorianerin, die mit ihrer Tochter und ihrem Enkel die selbe Strecke vor sich hatte, sparten wir ein bisschen Zeit und Geld indem wir nicht an einem größeren Busbahnhof umstiegen, sondern mit den 3en in einem kleinen Ort, von dem aus die Busse "für die Einheimischen" diverse Orte ansteuern. Dazu muss man vielleicht erklären, dass es in Ecuador einige größere Busgesellschaften gibt, die einen gewissen Standard für ihre Busse haben. Dann gibt es noch viele viele kleinere Busunternehmen die meist nur wenige Busse in ihrer "Flotte" haben. Diese Busse muss man sich vor dem Einsteigen dann doch genauer anschauen. Meistens sind diese ziemlich alt und "abgearbeitet", sehr voll und im Gegensatz zu den Bussen der großen "Kooperativen" sieht man hier kaum Touristen.
Wir brachten also hier das nächste Abenteuer hinter uns: Busfahrt in einem "local bus". Kurz bevor wir aussteigen mussten, stiegen Horden von Schülern ein. Wir fragten uns wo die alle noch hinwollten (also im Bus, weil der eigentlich schon voll war), aber es ging immernoch mehr. Doof nur, dass wir dann an der nächsten Haltestelle raus wollten und uns durch all die Schüler "durchquetschen" mussten. Aber wir haben es geschaft.
Ach ja, apropos Haltestelle. Also es gibt hier in den größeren Städten richtig gute Bus Terminals - vergleichbar mit einem Flughafen, wo die größeren Busgesellschaften abfahren und auch alles gut abgesichert ist. Allerdings halten die Busse überall an der Straße an, nehmen neue Passagiere auf und lassen andere aussteigen. Teilweise werden die Bustüren bei der Abfahrt in den Terminals oder an offiziellen Haltestellen "verplombt" um dieses Ein- und Aussteigen an der Strecke zu verhindern. Naja, die Wirkung ist, dass spätestens 1km nach der Haltestelle ein Typ mit Metallschneider steht und das Ding abmacht. Es interessiert aber auch Niemanden, wenn der Bus ohne die Verplombung am Zielbahnhof ankommt.
So, jetzt aber genug vom Bus... ("Wo isch eigentlich der Bus, Otto?")
Wir kamen also gut in Montanita an. Und auch ohne einen Ortsplan oder ähnliches war direkt klar, wo wir hin müssen. Es ist krass wie klar erkennbar hier ist, wo Touri-Zone ist... und zwar richtige Touri-Zone. Man kann echt sagen: das hier ist der Ballermann von Ecuador. Seit wir hier sind, haben wir noch nicht so viele Straßenstände mit Schmuck, Straßenkünstler, Essens- und Getränkewagen, usw. gesehen. Wenn wir recht überlegen: selbst in Australien und Neuseeland waren wir in keinem Ort, der soooo touri-mäßig war...
Und krass wieviele "Armbändlesverkäufer" hier Seite an Seite ihr Zeug anbieten und anscheinend ja auch alle irgendwie von ihrer "Knüpfkunst" leben können.
Naja, auf jeden Fall hat uns die Stimmung so an sich erstmal ganz gut gefallen. Alle total relaxt, überall leckere Fruchsäfte, südamerikanische Musik aus den ganzen Restaurants...
Unser Hostel lag auch ziemlich zentral und war ganz nett gemacht - komplett aus Bambus (gut, die Toilette und die Dusche nicht...
Wir sahen uns erstmal um und "checkten" die Lage und vor allem den Strand.
Und da es hier ein Restaurant am anderen gab und unser Hostel keine Küche hatte, in der wir selbst hätten kochen können (geschweige denn gab es einen Lebensmittelladen in dem man mehr als Alkohol oder Chips kaufen konnte), suchten wir uns ein kleines Restaurant zum Abendessen aus. Konnten während dem Essen prima die ganzen Leute hier beobachten und schön "lästern".
Umso später es wurde, desto mehr Künstler führten auf der Straße ihre Kunststücke vor. Vom Jongleur über den Feuerkünstler oder Ballakrobat - es war alles vertreten. Da waren auch echt richtig gute Leute dabei!
Irgendwann wollten wir dann aber doch mal schlafen und steuerten unser Zimmer an. Leider stellte sich heraus, dass unser Hostel etwas "zu zentral" war. Wir schliefen direkt an der Straßenparty- Hochburg mit wildem Getrommel usw. Und um uns herum ballerten die Restaurants, Bars und Kneipen auch noch mit ihrem Bass, so dass wir echt Mühe hatten, einzuschlafen. Und als wir das geschafft hatten, kamen die ersten Besoffenen Gäste ins Hostel und schrieen wie wild in der Gegend rum. Tja, um 6.00 Uhr morgens war dann endlich Ruhe... bis 8.00 Uhr. Da machte das Restaurant unseres Hostels wieder die Garagentore hoch (war nicht zu überhören) und servierte Frühstück (für wen auch immer, die meisten Leute waren doch bis um 6.00 Uhr unterwegs?).
Also waren wir "etwas" unausgeschlafen, frühstückten und wechselten dann die Unterkunft. Ein nettes Hostel, weg vom Trubel, direkt am Strand...
Eigentlich ist Montanita als Surfort bekannt. Leider waren die Wellen aber nicht wirklich gut während wir dort waren. So vertrieben wir uns die Zeit mit relaxen, Leute beobachten, Strandspaziergängen usw. Kurzum: wir hatten endlich "Urlaub"
Und am Sonntag waren dann auch die ganzen "Feierleute" weg, so dass der Ort wieder wesentlich ruhiger und entspannter war.
Tja, wenn man das so liest, meint man, wir hätten hier kaum etwas erlebt. Aber das kann man hier eigentlich von keinem Ort sagen, an dem wir waren. Hier ist einfach alles ein "kleines Abenteuer für sich". Und inzwischen geniessen wir das und alles was dazugehört. Okay, zugegeben: es ist schon anstrengend, sich jedes Mal Gedanken zu machen ob das Hostel sicher ist usw. Aber das gehört eben zu Südamerika...
So Amigos, wir melden uns von unserer nächsten Station wieder.
Macht es gut und bis denne!
Hasta luego, bis bald!
Cheers guys!
Aufbruch: | 03.02.2011 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 30.08.2011 |
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