3 Länder in 6 Monaten

Reisezeit: Februar - August 2011  |  von Melanie Zbick Meik Afholderbach

Ecuador: Tena (16.-21.6.)

Hola Amigos,

wir haben Quito verlassen und steigen damit ins "Rucksackreisen in Ecuador" ein. Die erste Busfahrt war aufregend. Und lang. Sehr lang. Wir brauchten insgesamt 7,5 Stunden um vom Hostel in Quito in das Hostel in Tena zu kommen.

Das Abenteuer "Busfahrt" begann am Terminal Quitumbe in Quito. Es gibt in dieser großen Stadt 2 große Busbahnhöfe, an einem fahren die Busse in den Norden ab, am anderen in alle anderen Richtungen. Leider sind diese Bahnhöfe sehr weit außerhalb der Stadt. Wir gönnten uns den "Luxus" und fuhren mit dem Taxi ca. 35 Minuten an den südlichen Bahnhof (kostete uns grad mal 10 USD, das wäre in Deutschland undenkbar!). Am Bahnhof kämpfen diverse größere Busunternehmen um jeden Passagier, Ticketverkäufer klopfen aus ihren Verkaufsbuden an die Scheiben und schreien wie wild diverse Orte in den Raum und hoffen, dass die Leute bei Ihnen Tickets für den Bus kaufen. Der Vorteil dieser Bahnhöfe ist, dass hier (fast) nur große Gesellschaften abfahren, deren Busse auf einem akzeptablen Stand sind, der Bahnhof überwacht ist und man nur mit Ticket zu den Bussen kommt. Dies führt dazu, dass Taschendiebe und Diebstahl von Gepäckstücken am Bahnhof hier kaum vorkommen. Im Gegensatz zum öffentlichen Busverkehr in Quito selbst.

Melli machte dem Busfahrer dann noch klar, dass unsere Rucksäcke (also die großen) in ein SICHERES Gepäckfach müssen. Denn leider hört man immer wieder von Überfällen auf Busse, bzw. von gestohlenem Gepäck. War auch gar kein Problem: unsere Rucksäcke wurden in ein anderes Gepäckfach verstaut, an einer Stange fest - und aneinandergebunden. Und da unsere Rucksäcke schon einzeln nicht gerade leicht sind, so sollte sich ein "Dieb" wenigstens nen Bruch beim "Lupfen" holen

Klar dass der Bus hier nicht pünktlich abfährt. Gut 20 Minuten nach der geplanten Uhrzeit ging es los. Der Bus war auch ziemlich leer, so dass wir ein gutes Gefühl hatten, dass unter den anderen Passagieren keine miesen Typen waren und wir uns sicher fühlten. Hatte der Busfahrer uns noch vor Abfahrt versichert, dass wir direkt nach Tena durchfahren, so hatte er dies wohl schon direkt nach Verlassen des überwachten Bahnhofs vergessen. Wir brauchten ca. 1,5 Stunden um überhaupt mal aus Quito rauszukommen weil ununterbrochen Leute zu- und ausstiegen... Wir waren froh dass unser Gepäck in der separten Gepäckklappe war und wir diese auch im Blick hatten.

Tja, da saßen wir nun. Als einzige Touristen in einem großen Bus mit vielen vielen Einheimischen. Man fühlt sich selbst so anders, fühlt sich ständig beobachtet, man weiß dass man auffällt... und dann die Geschichten vom Diebstahl in den Bussen. Wir waren total angespannt, passten auf unser Handgepäck auf wie ein Luchs und konnten kaum die (anfangs) tolle Aussicht genießen.

Und wir kamen einfach nicht voran. Tena liegt nur 168 km weg von Quito... und nach ca. 4 Stunden mussten wir immernoch 80 Km fahren...das war echt anstrengend. Zumal wir beide total müde waren, aber nicht einschlafen durften weil das hier im Bus einfach zu gefährlich ist.

Leider war das Wetter während der Fahrt auch nicht so gut, dass wir einen der hohen, schneebedeckten Vulkane sehen konnten... dafür kamen wir durch kleine Bergdörfer und sahen so ein für uns völlig "neues" Ecuador.

Das Land ist wirklich wunderschön. Die Berge, der Regenwald, die bunten, leuchtenden Farben...

Und dann waren wir nach 7,5 Stunden auch endlich in Tena. Es war schon spät am nachmittag, so dass wir uns einfach nur kurz im Hostel "ausbreiteten" und dann Essen gingen. Zu Marquis Grill - ein Tipp des Hostelbesitzers. Und was für ein Tipp! Für 7,50 USD gab es absolut geniale Rinderfilets! So gut hatten wir schon lange nicht mehr gegessen!
Und das hauseigene Faultier trug zur allgemeinen Belustigung bei.

Und dann fielen wir total müde ins Bett...

Vielleicht mal ein paar Infos zu Tena: Tena liegt im Amazonas-Gebiet und ist (touristisch) bekannt für seine Dschungeltouren, bzw. das große Angebot an diversen Outdoor-Aktivitäten wie "White Water-Rafting", Kajaktouren usw.

Am nächsten Tag scheinte die Sonne und wir schauten uns die Stadt ein bisschen an. Gar nicht sooo klein wie wir dachten! Wir informierten uns über diverse Touren, frühstückten in einem netten Café am Fluss und machten uns einfach einen ganz gemütlichen Tag.

Unser Café für´s Frühstück

Unser Café für´s Frühstück

Und der Metzger unseres Vertrauens

Und der Metzger unseres Vertrauens

Abends fand hier noch ein "Internationales Theaterfestival" statt. Unglaublich. Um 19.00 Uhr sollte es losgehen, um 18.00 Uhr wurde mit dem Aufbau der Technik begonnen... das Ergebnis: kein Licht auf der Bühne, ständiger Tonausfall... und eine "wahnsinns Performance" der ersten Truppe. Wir schauten uns das dann eine Weile an. Als dann aber zum (gefühlten) 100.mal das gleiche Lied und zum 200. mal der gleiche Trailer zum Festival eingespielt wurde, gingen wir zurück ins Hostel

Am nächsten Tag war eigentlich eine Tour in den Dschungel geplant. Wie gesagt - wir sind hier im Amazonas-Gebiet und wir bekamen dies auch deutlich zu spüren: es schüttete den ganzen Tag!!! Ohne Pause... und da unsere Dschungeltour quer durch einen Fluss und zu diversen Wasserfällen führen sollte, beschlossen wir, dem Wetter noch einen Tag eine Chance zu geben und die Tour zu verschieben. Wir machten uns einfach einen gemütlichen Tag im Hostel, erledigten (wieder einmal) viele Dinge im Internet (ja, so ein Blog bedeutet ganz schön viel Arbeit!) und Melli muss sich ja auch mal langsam nach einem Job umsehen...

Später machten wir noch einen kleinen Ausflug zu einer Insel im Fluss, die mit sekundärem Regenwald "punkten" kann. Hier warteten jede Menge Tiere auf uns:

Das Warten auf die Sonne hatte sich gelohnt. Wir starteten am nächsten Tag zum Rafting. Leute, das war seit langem der lustigste Tag den wir erlebt haben! Wir haben so viel gelacht... aber jetzt mal von vorn:
Außer uns beiden waren noch 3 andere Deutsche bei der Tour dabei (machen alle 3 ein Praktikum in einer Amazonas-Station). Unser Rafting-Guide war der Ecuadorianer Juan, der uns auf Spanisch eine Einweisung zum Rafting gab. Gott sei Dank gibt es immernoch die gute alte Sprache mit "Hand und Fuß"

Und dann ging es los. Gleich zur Einstimmung machte Juan uns erstmal naß damit wir gleich wußten was auf uns zukommt. Und er ließ keine Stromschnelle aus, steuerte immer auf den dicksten Strudel zu, lenkte das Boot immer so, dass wir auch auf jeden Fall naß wurden... und wir hatten so viel Spaß. Und Juan erst. Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie wir gelacht haben... das war ein genialer Tag, bei super Wetter, mit den genau richtigen Leuten.
Und Juan war der beste Guide den wir uns für diese Tour wünschen konnten )

Anfangs noch im seichten Wasser...

Anfangs noch im seichten Wasser...

Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei. Juan führte uns noch in einen Canyon, erklärte uns jede Menge Dinge zum Dschungel und zeigte uns "Gesichtspflegemittel der Natur".

Und last but not least: auch das Essen war genial! Es gab Burritos die wir uns selbst füllen konnten - angerichtet auf einem großen Bananenblatt

Unser Guide Juan

Unser Guide Juan

Und klar dass wir alle am Schluss auch nochmal ins Wasser fielen (Danke Meik!).

Abends ging es dann für Meik und mich noch in den Dschungel. Wir übernachteten in sogenannten "Cabanas" und bekamen ein leckeres Abendessen gezaubert. Am nächsten Morgen machten wir erstmal aus Kakaobohnen leckere Schokolade und genossen die mit Keksen und Bananen.

Dann ging es- bekleidet mit Badesachen und Gummistiefeln - los zur "Dschungeltour". Wir liefen erstmal durch einen kleinen Fluss. Unser Guide (peinlich, wir haben den Namen schon wieder vergessen; nennen wir ihn F. obwohl er so gar nichts mit unserem Bergführer gemeinsam hatte...) zeigte uns jede Menge Heilpflanzen und führte uns durch den primären Urwald. Und schon bald ging es mitten durch die Wasserfälle...
F. fragte noch ganz blöd, ob unsere Gummistiefel auch dicht wären - und schon standen wir bis zum Knie im Wasser...

Ihr könnt Euch das echt nicht vorstellen. Der Wald ist so schön, die Wasserfällt so beeindruckend und es macht einfach so viel Spaß, diese Natur zu genießen. Vielleicht helfen euch ein paar Bilder euch in den Regenwald zu versetzen (wenn es hilft, dann geht doch noch kurz in den Keller und holt eure Gummistiefel, zieht euch Badesachen an und stellt euch unter die Dusche :

Wir waren von oben bis unten naß - aber so happy dieses hier sehen und erleben zu dürfen. Gott sei Dank haben wir die Tour nicht an dem verregneten Tag gemacht!

Mitten durch den Busch ging es dann zurück zum Auto - und damit dann zum Lunch zur Lagune Wayusayacu. Nach einem ersten kurzen Bad in der Lagune bekamen wir das wohlverdiente Mittagessen bevor wir dann nochmal in das total klare Wasser sprangen und einfach "das Leben genossen"

Grade noch mitten im Busch...

Grade noch mitten im Busch...

...und schon wieder am Wasser

...und schon wieder am Wasser

Auch dieser Tag ging leider viel zu schnell zu Ende. Aber so ist das bei den schönen Dingen im Leben

Auf jeden Fall hatten wir superschöne Tage in Tena, haben uns hier total wohlgefühlt und uns auch auf jeden Fall schon viel besser in Ecuador "eingelebt". So kann es also weitergehen

So Amigos, haben wir Euch Lust auf Sonne, Wasser und Dschungel gemacht? Packt Eure Koffer - wir machen diese beiden Touren auch gerne nochmal zusammen mit Euch

Hasta luego, bis bald!
Cheers guys!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist soweit - wir sind unterwegs! Die ABSCHIEDSFETE NORD war ein rauschendes Fest mit vielen Freunden. Genauso haben wir es uns vorgestellt. DANKE NOCHMAL AN ALLE DIE DA WAREN! Und auch die ABSCHIEDSFETE SÜD war einfach nur schön. Ein hammer Abend mit vielen lieben Leuten. DANKE auch euch, wir werden Euch sehr vermissen!
Details:
Aufbruch: 03.02.2011
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 30.08.2011
Reiseziele: Australien
Neuseeland
Vereinigte Staaten
Ecuador
Kolumbien
Deutschland
Der Autor