3 Länder in 6 Monaten

Kia ora,

was macht man nach einem anstrengenden 4-Tages-Track? Man sollte meinen man ruht sich aus, gönnt seinen alten Knochen etwas Ruhe, lässt die beanspruchten Muskeln entspannen...
... aber nicht wenn man hier im wunderschönen Fiordland ist und eine unglaubliche Landschaft vor der (Bus-)Tür hat.
Also ging es am Tag nach dem Kepler Track auch gleich weiter. Morgens erstmal noch ganz entspannt mit dem Auto, bzw. unserem Bus.
Wir fuhren bei strahlend blauem Himmel die wirklich geniale Strasse von Te Anau zum Milford Sound (der bekannsteste Fjord Neuseelands). Die Strecke ist 120 km lang - und die Landschaft einfach unbeschreiblich (wieder mal!).

Wir waren bei der Fahrt auch echt mal wieder clever - wir sind so früh los, dass die ganzen Touri´s, die eine Bootsfahrt auf dem Milford Sound gebucht haben, noch nicht unterwegs waren. So blieb es uns erspart, diese wunderschöne Fahrt hinter einem Reisebus zu klemmen und von der Landschaft nichts mitzubekommen. Wir hatten freie Fahrt - und noch viel wichtiger: freie Sicht
Am Milford Sound angekommen genossen wir die von Postkarten bereits bekannte Aussicht in den Fjord:

Wir haben hier ganz bewusst keine Bootstour gemacht - die Touren sind total überlaufen. Für uns war es schöner, den Fjord ganz für uns alleine zu geniessen:

Da es eine Schande gewesen wäre, diesen schönen Teil Neuseelands nach einer kurzen Besichtigung des Milford Sounds wieder zu verlassen, machten wir auch heute eine kleine Wanderung - die es echt in sich hatte.
Es ging zum Lake Marian. Ein See der sich auf ...m Höhe umringt von wunderschönen Berggipfeln befindet. Doch der Aufstieg war wirklich spannend und v.a. sehr anstrengend. Ging es anfangs noch bequem auf Holzstegen am Fluss entlang, so sollte sich das schnell ändern.

Bereits nach kurzer Zeit ging es bergauf über Geröllfelder wo vor noch nicht allzulanger Zeit ganz schön viel Gestein vom Berg runterkam - und damit auch Bäume (in Deutschland wäre das Feld bestimmt nicht zur "öffentlichen Überquerung" freigegeben worden).

Kaum hatten wir die Geröllfelder überstanden, ging es weiter ziemlich steil über "Stock und Stein" - im wahrsten Sinne des Wortes:

Schliesslich mussten wir auch durch ein kleines "Schlammfeld", das mit Farn bewachsen war. Melli hatte gott sei Dank den rettenden Arm von Meik greifbar, sonst hätte sie ganz schön doof aus der Wäsche - bzw. aus dem Schlamm geguckt

Und irgendwie ging es die ganze Zeit nur bergauf. Und das nach den letzten 4 anstrengenden Wandertagen. Oh mann, was haben wir uns hier angetan? Wir zweifelten echt schon daran, ob das wirklich so eine gute Idee war mit dieser Wanderung...

Aber dann waren wir oben - es hat sich gelohnt. Es fehlen echt die Worte um das hier wirklich beschreiben zu können. Wir hätten da oben die ganze Welt umarmen können für das, was wir hier sehen und erleben dürfen. Wieder einmal unglaublich!!

Klar dass wir an diesem sonnigen Plätzchen erstmal unser wohlverdientes Vesper genossen haben. Außer Vogelgezwitscher war nur das Plätschern des kleinen Wasserfalls auf der anderen Seite des Sees zu hören...

Leider mussten wir aber auch hier irgendwann wieder gehen. Der Weg runter ging viel schneller als der Weg nach oben, wir waren beide total "beschwingt", dabei hatten wir wirklich nur Apfelschorle in der Sigg-Flasche Aber dieses Land macht uns so viel Spaß...

Hasta luego, bis bald!
Cheers guys!