Geheimnisvolles Myanmar
Königsstädte um Mandalay
Myanmar - Reisetipp #12:
Der frühe Vogel fängt den Wurm!
Oder wie man da sagt wo ich herkomme: "Boid drou hüft Rouß und Mou!"
Eben deshalb hatten wir gegen 4:45 Tagwache um bei Sonnenaufgang an der U Bein-Brücke sein zu können. Das ist nicht irgendeine Brücke sondern mit 1200m die längste Brücke ganz aus Teakholz. Seinerzeit, bei der Errichtung, war jene Brücke sogar noch komplett vergoldet gewesen - ein längst vergangener Glanz!
Trotzdem verzaubert uns die Magie des Ortes während langsam und ruhig unser Boot auf dem See seine Kreise zieht.
Zur Stärkung gibt es anschließend ein schnelles Frühstück am Uferweg.
Einmal heiß und fettig bitte!
Gleich neben der U Bein-Brücke befindet sich die alte Königsstadt Amarapura, ein Pagodenbesuch darf selbstverständlich auch heute nicht fehlen!
Ein Riesentrumm von einem Marmorbuddha
Danach fuhr uns unser Guide - übrigens der Gleiche wie gestern - ein Stück weiter über eine Ayeyarwaddy-Brücke.
Dort befindet sich Sagaing, ebenfalls frühere Hauptstadt und Königssitz. Auf den Hügeln der Stadt glitzern unzählige Tempel und Stupas im Sonnenlicht. Das bedeutete allerdings auch wieder nicht enden wollendes Stufensteigen, Staub und Rauch trüben außerdem den Blick.
Es wird immer und überall gebetet, gehuldigt und gepriesen
Wieder unten angekommen sehen wir an der Ecktankstelle eine Spritaktion.
Während links die Mopedisten anstehen warten rechts die Autos bis sie an der Reihe sind.
Eine Gelegenheit die auch unser Fahrer nicht ungenutzt verstreichen lassen kann!
Die Wartezeit gibt uns die Gelegenheit dem burmesischen Straßenverkehr nähere Aufmerksamkeit zu schenken.
Kein unüblicher Anblick hierzulande. Man beachte auch die Bereifung!
Als wir nachher wieder unterwegs sind gibt es wiederum einige unerwartete Hindernisse.
Diese Kuhherde muss noch dringend und schnell auf die Weide getrieben werden.
Wir sind auf dem Weg nach Inwa, der ältesten der alten Residenzstädte, die wir an diesem Tag besuchen.
Bereits im 14. Jhdt. wurde Inwa Königssitz und konnte diesen mit Unterbrechungen über 400 Jahre behaupten.
Allzu viele Überbleibsel aus jener Zeit gibt es nicht mehr zu sehen, jedoch liegt Inwa auf einer Insel und konnte sich deshalb selbst in der relativen Nähe zu Mandalay seine ländliche Idylle erhalten.
Schon bei der Überquerung des Ayeyarwaddy-Seitenarmes per Boot fällt uns der hohe Fährpreis für die kurze Strecke auf. Drüben angekommen werden wir von einigen jungen Mädchen umlagert, die in allen erdenklichen Sprachen beinahe akzentfrei uns ihre Waren schmackhaft machen wollen.
Sei es ein Tabakpfeifchen, ein Bronzeglöckchen oder eine Halskette mit Jadeanhänger - mit großen, strahlenden Augen und freundlichem Lächeln sollen wir zum Kauf derselben animiert werden. Und Mister, wenn nicht jetzt, dann "maybe later?"
Einige Schritte weiter wartet schon unser neuestes Transportmittel, eine von vielen Pferdedroschken bietet sogleich seine Dienste an!
Freunde, ich vermag es nicht zu beurteilen ob nun der alte Gaul oder die Droschke einen armseligeren Eindruck gemacht haben - sei´s drum. Wir sitzen auf und los geht die holprige Fahrt.
Eine der Schmuckverkäuferinnen ist besonders hartnäckig und verfolgt uns auf ihrem Fahrrad die ganze Zeit über.
Die Fahrt an sich ist weniger wegen der großartigen Sehenswürdigkeiten interessant (die trotz alledem angesteuert werden wollen), nein es ist einmal mehr die Reise ins ferne Mittelalter die uns staunen lässt.
Hier begegnet uns ein Ochsenkarren, dort steht ein Esel angebunden im Hof und dann trägt eine Frau ein gerupftes Huhn am Hals nach Hause. Das alles zwischen alten Ruinen, Pagoden und Reisfeldern.
Es gibt uralte Teakholzklöster in denen Kinder zum Spielen herumtollen und Schulen, wo die Schüler ihren Lehrern in der Mittagspause im wahrsten Sinne des Wortes (beinahe) auf der Nase herumtanzen dürfen.
Dann und wann sieht man motorisiertes Gerät das, beinah schon antik zwar, dennoch aber anstandslos seinen Dienst versieht.
Auf Inwa braucht man Autos nicht zu fürchten, es kann aber trotzdem manchmal eng werden!
Ein Stop am schiefen Wachturm - wieder sind die Kinder mit Souvenirs zur Stelle. Eine alte Pagode mit Kloster - ein Mädchen das sich als Guide anbietet taucht wie aus dem Nichts auf.
Als wir bereits mit unserer Zeitreise fertig sind und wieder an der Anlegestelle angekommen waren, wird mit jedem Boot eine neue Reisegruppe abgesetzt. Ein derartiges Touristenaufkommen war uns bisher in Myanmar noch nicht untergekommen!
Ein Hoch dem frühen Aufstehen...
Bereits auf dem Rückweg, in Mandalay, machen wir noch mal Halt. Wir sehen die Herstellung der traditionellen Wickelröcke der Birmanen, der Longys, in einer Weberei.
Alles ist, wie so vieles hierzulande, Handarbeit. Die Webstühle gleichen jenen wie sie zu Beginn der Industrialisierung im 19. Jhdt. benutzt wurden.
Es werden aufwändige Muster in Hochzeitslongys gewebt und gestickt oder aber - wie im Akkord - die Alltagsröcke mit einfachem Muster versehen.
Das alles von jungen Frauen während weiter hinten ein Mädchen von vielleicht 12 Jahren eine weitere Maschine vorbereitet.
Am Ende stand noch der - im letzten Kapitel bereits beschriebene - neuerliche Besuch in der Mahamuni-Pagode mit holländerbedingtem hohem Fremdschäm-Potential, bevor wir und unser Guide für diesen Tag Feierabend hatten.
Buddhistische Weisheit zum Tag:
Nicht ausserhalb, nur in sich selbst soll man den Frieden suchen.
Wer die innere Stille gefunden hat, der greift nach nichts, und er verwirft auch nichts.
Aufbruch: | 15.02.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 13.03.2011 |
Thailand