Geheimnisvolles Myanmar
Ankommen in Yangon
Myanmar - Reisetipp #3:
Eine freudige Nachricht für europäische Analphabeten: Die Kunst des Lesens und Schreibens unseres lateinischen Alphabets wuerde euch in Myanmar selten hilfreich sein!
Ein dicker Bauch hinter einem Wickelrock und ein breites Gesicht mit einem noch viel breiteren Lächeln, braune Stummelzähne inklusive.
Das sind die Attribute jenes Burmesen, welchen wir als ersten bewusst wahrnehmen. Er ist der Fahrer des Taxis, das uns vom Flughafen in Yangon zu unserem reservierten Guesthouse Beautyland II bringen soll.
Davor stand eine lange Anreise mit diversen Flugzeugen über diversen Kontinenten. Mit Dösen und Essen, Lesen und "Entertainment-Center" versuchten wir uns die Zeit zu vertreiben.
Jedoch vermochten weder
- Harrison Ford (der Zuguterletzt doch noch die Eier kochte)
noch
- Bruce Willis (der am Ende doch noch den Schurken von der Präsidentschaftskanditaur abhielt)
und auch nicht
- Denzel Washington (von dem ich nicht weiß, ob er zum Schluss die Zugkatastrophe verhindern konnte - der Schlaf hat mich übermannt)
uns die Langeweile erträglich zu gestalten.
So gesehen waren wir froh endlich in Yangon angekommen zu sein. Gemeinsam mit 3 Franzosen, die das gleiche Ziel reserviert hatten, zwängten wir uns ins Taxi. Christa hatte dabei die Nase vorn denn - aus allerdings wenig schmeichelhaften Gründen - durfte sie den Platz vorne neben dem Fahrer einnehmen.
Die Fahrt war kurzweilig - eine halbe Stunde mag sie gedauert haben - vorbei an einigen prächtigen goldenen Pagoden, deren Namen uns der Fahrer in mehr als gebrochenem Englisch mitzuteilen versuchte. Verstanden haben wir kaum etwas, wir waren ohnehin mit Gucken beschäftigt. Es galt die ersten Eindrücke in diesem fremden Land aufzusaugen.
Den chaotischen Verkehr zum Beispiel, mit den vielen überfüllten Fahrzeugen ("Einer geht immer noch rein"). Rechts wird hier gelenkt, ein Erbe der englischen Kolonialzeit. Dass hier aber auch - so wie bei uns - rechts gefahren wird ist einem der vorangegangenen Diktatoren zu verdanken der dies von heute auf morgen so entschieden hat.
So sitzt man als Beifahrer hautnah am Geschehen! In den Bus einzusteigen stelle ich mir allerdings etwas schwierig vor ... eine Sache der wir noch auf den Grund gehen müssen.
Irgendwann kamen wir am Beautyland II an und jetzt hatten wir ja das Taxi für 4$ bereits vorab reserviert. Wer jetzt meint dass das Hotel die 3 Franzosen noch mitgenommen hat um auf die Schnelle den Reibach zu verdoppeln der kennt Burma nicht!
Ohne Nachfrage wurde uns an der Rezeption gesagt dass selbstverständlich jede Gruppe nur 2$ berappen muss. Das ist doch mal was: Für 1$/pP eine halbe Stunde Taxifahren! Hannes, Sandra: Nochmal schön fett Salz auf unsere frisch verheilten Prager Taxifahrerwunden (wo man für das Geld noch nicht mal ins Taxi einsteigen darf)!
Nachher liefen wir noch eine Weile Ziel- und Planlos durch Yangon-Downtown. Wir waren wirklich verwirrt, denn die Lokale sind keineswegs so häufig wie man meinen möchte und die meisten haben auf ihrer Speisekarte statt "Crispy Chicken" und "Spicy Noodles" nur unverständliche Kringel, Kreise und Ecken.
Das ist zwar jetzt irgendeine wichtige Tempelvorschrift an der Shwedagon, Speisekarten sehen aber genauso aus...
Irgendwann sind wir dann bei einem Inder gelandet und anschließend noch in einer "Bar" (da muss man die Anführungszeichen noch mit Ausrufezeichen versehen - Sperrstunde 21:00!) auf ein Bier vom Fass.
Dort wurde uns dann nochmal ein Beispiel von Burmesischer Ehrlichkeit zuteil. Da auf den Geldscheinen auch auf einer Seite diese lustigen Kringel die Zahlen ersetzen hatte ich dem Kellner statt einem 100er einen 500er gegeben. Ein Umstand auf den ich sogleich hingewiesen wurde - wo gibt´s das noch?
Buddhistische Weisheit zum Tag:
Am Ende des Weges stehen eine riesige, ständige Wonne und ein grenzenloses Ja zum Sinn aller Dinge.
Aufbruch: | 15.02.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 13.03.2011 |
Thailand