Ans Ende der Welt und langsam zurück...
NZ Südinsel: Franz Josef Gletschertour
Bevor es weitergehen sollte zur Westküste wartete noch ein Highlight auf uns: eine Ganztagestour auf einem Gletscher. Neben dem "Franz Josef" gibts auch noch den "Fox"-Gletscher. Letzteren favorisierten wir eigentlich, da hier die Touren etwas günstiger sind. Aber Gott sei Dank erhielten wir von 2 netten Bayern den Hinweis, dass der Fox im Gegensatz zum Franz wie ein Eis am Stiel aussieht. Nachddem die beiden uns die Fotos ihrer Tour präsentierten, waren wir überzeugt: Es muss der Franz Josef Gletscher sein!!!
Also unten im FranzJosefVillage fix in der Agentur gebucht, pro Nase 180$ da gelassen und uns dann mental auf den nächsten Tag einstellen. Die Tour dauerte insgesamt 8h und war natürlich geführt.
Am nächsten Tag gings um 9Uhr in der Agentur los. Wir wurden von oben bis unten und von vorne bis hinten mit Equipment und Bekleidung ausgestattet, also Regenjacke, Regenhose, Stiefel&Socken, Mütze&Handschuhe, Spikes.
So hübsch eingekleidet saßen wir mit ca 40 weiteren Teilnehmern im Bus Richtung Trogtal mit Alluvialebene und Gletscherabrasionen an den Seitenhängen. Da der Gletscher nun auf Grund der allgemein bekannten globalen Erwärmung abschmilzt, rückt die subtropische Regenwaldvegetation nun wieder in Richtung Gletscherstirn, wobei eine typische nach Korngröße sortierte Kiesebene im Gletschervorfeld akkumuliert wurde... (blablabla, Danke an Alex für deinen Kommentar)
Wir wurden in 5 kleine Grüppchen aufgesplittet, nach Leistungsbereitschaft 1-5. Da aber Gruppe 5 auch gleichzeitig für Fotographen reserviert war, war schnell klar, wo wir mitwandern.
Außerdem hatten wir den unserer Meinung nach coolsten Guide: John, ein stotternder Nordengländer (Akzent!!!), mit einer gesunden Prise Humor und einem Eispickel als wichtigstes Arbeitsinstrument. In unserer Gruppe befanden sich außerdem ein weiteres deutsches Paar (Münchner, die beide Inseln in 23d bereisen!!!), eine Kanadierin, eine Holländerin, eine Japanerin und eine Taiwanesin.
Übrigens war der Wettergott sehr gnädig an diesem Tag, normalerweise herrschen hier Regen und Wind, ABER seht selbst, wie wir beglückt wurden....
Der Kommentar unseres Guides: " It means, you just gotta dance if the rocks fall down."...aha, na dann mal los...
Letzter Blick ins Tal.... also ins Trogtal mit den akkumulierenden Hängen und vermaledeiten Irgendwas.....
Zunächst galt es diesen riesen Schotterberg, hier rechts, zu überwinden, bevor man auch nur annähernd einen Fuß auf Eis setzen konnte.....
Alex war wirklich motiviert, ich wär lieber umgekehrt. Aber wir hatten ja schon bezahlt...
Hier sind wunderbar die beiden Hänge zu erkennen, wo sich die Längs- und Querspalten herausbilden. Ansonsten kann man gut die dunklen Ablagerungen von Schutt erkennen, die auf Grund höherer Albedo-Werte zur Beschleunigung des oberflächlichen Schmelzprozesses führen. Und ich (A) habe es nicht für möglich gehalten, wie viel Oberflächenwasser da an einem Tag runterläuft... Bäche... wahnsinn!! Schmeckt aber vorzüglich und ist sehr rein und eine Perle der Natur (nein, es wird jetzt keine Bierwerbung)
Hier eine Rückansicht von John, der eine Treppe ins Eis haut. Man fragt sich da, ob Nachhaltigkeit groß geschrieben wird, aber wirklich! Bei dem was da am Tag abschmilzt, ist es nen Tropfen auf den heißen Stein (jaja, fünf Euro ins Phrasenschwein!!)
Frau Messner
Leider wurden wir von oben nicht mit dem Helikopter abgeholt, also Hals- und Beinbruch für den Abstieg. Denn nach 6h Auf und Ab und kleinen Zwischenunfällen (Alex: minimale Abrasionen an den Händen, weil Eis scharf; Kristin: Abrasionen mittleren Grades an den Händen und nasser rechter Fuß, weil in Eiswasserloch gestolpert,Hämatom an beiden Knien, weil nochmal gestolpert) ließ die Konzentration etwas nach.
Absolut ausgepowert aber glücklich erreichten wir nach 2h Abstieg das Tal und somit den Bus und fuhren zurück zur Agentur. Hier durften wir unsere verschwitzten Körper aus den Klamotten schälen und noch ein heißes Bad genießen. Denn ein Besuch in den lokalen "Hot Pools" war inklusive.
In dieser Nacht schliefen wir tief und fest.
Aufbruch: | 15.02.2011 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 12.07.2011 |
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