Projekt X – Ein Jahr durch Asien.
Indonesien: 28.07. – 02.08.2011 Baliem-Tal auf Papua III
Wir wandern durch das Baliem-Tal. Zu beiden Seiten eine wunderschöne Hügellandschaft, unter uns der Sungai Baliem. Und immer wieder Einheimische, die vom Markt kommen und unterwegs in ihre Dörfer sind. Meistens Frauen, barfuss und mit schweren Lasten im Häkelbeutel am Kopf. Teils zaghaft, teils staunend schauen sie mich an. Und lachen sofort zurück, wenn ich auch nur den Hauch eines Lächelns zeige. Auf dem Markt haben sie Süßkartoffeln verkauft, von denen sie sich normalerweise ernähren (Und zwar nahezu ausschließlich. Deshalb fehlen auch hier und da einige Zähne.). Einmal im Monat allerdings gibt es ein kleines Festessen. Dann wird vom Erlös der Süßkartoffeln Reis, Gemüse und manchmal auch Fleisch gekauft.
"Did you see cut fingers?" fragt mich Kosman ab und zu. Nach einer alten Tradition wurden früher den Frauen nach dem Tod eines nahen Verwandten einzelne Fingerglieder amputiert. Heute wird das wohl nicht mehr praktiziert, aber gerade bei älteren Frauen kann man die teil-amputierten Finger oft noch beobachten.
Einheimische und eine traumhafte Landschaft. Ab und zu begleitet uns auch die Sonne ein Stück.
Rechts im Bild seht Ihr ein Dorf mit den hier typischen Holzhäusern mit Strohdächern - Honai genannt. In ihnen wird gewohnt. Die Männer des Dorfes schlafen gemeinsam in einer Hütte. Die Frauen schlafen jeweils in ihren eigenen Hütten. Dann gibt es noch ein Küchen-Honai für das gesamte Dorf. Und eine Kirche. Die ist das feste (weiße) Haus ganz rechts. Die Einheimischen hier wurden fleißig missioniert und sind jetzt alle Christen. Ich bringe es nicht über mein Herz, ihnen zu gestehen, dass ich keiner Glaubensrichtung angehöre und bete vor dem Essen mit ihnen.
Wenn Kosman das Gebet spricht, höre ich die Worte "Franziska", "Turist", "Jerman" heraus. Und bin gerührt.
Nochmal traumhaft.
Mein sehr aufmerksamer Junior-Guide Chris macht mich darauf aufmerksam: Im Baliem-Tal sollte man nicht zu unbeschwert zwischen den Bananenstauden herum tollen. Eigentlich sollte man sich überhaupt nicht zwischen den Bananenstauden aufhalten. Am besten auch nicht davor, dahinter, daneben oder gar darunter.
Obwohl, einige der dort ansässigen Bewohner sehen mehr als faszinierend aus!
Aufbruch: | 20.06.2011 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | 31.12.2012 |
Malaysia
Australien