MagicalMysteryWorldTour

Reisezeit: Oktober 2011 - März 2012  |  von Chris Zuber

Bienvenidos en America del Sur: Los ultimos dias en Ecuador

Über das Casa Hood haben wir uns einen Privattransport nach Cuenca organisiert, nicht ganz günstig die Geschichte, aber bestimmte Situationen erfordern bestimmte Massnahmen. Pünktlich um 9 Uhr stand Romano, so hiess unser Fahrer, vor dem Hotel und nahm mir gleich die beiden grosen Rücksäcke ab um sie hinten auf dem Pickup fachgerecht zu verstauen. Wir nahmen nicht die normale Route nach Riobamba weil uns Romano noch die Folgen des Vulkanausbruchs von 2006 zeigen wollte uns so fuhren wir durch eine Geröll- und Vulkanaschelandschaft, schwer beeindruckt von der Kraft der Natur. Ab Riobamba ging es dann auf der regulären Strasse nach Cuenca, durch eine nicht minder beeindruckende Landschaft, Berge rauf und runter, durch grüne Täler und trockene Felsformationen. Romano wusste viel zu erzählen, stoppte immer wieder mal für Fotos und brachte uns sicher in ca. 5 Stunden nach Cuenca. Das heisst, nur bis zur Stadtgrenze... Je näher wir Cuenca kamen, desto nervöser wurde er. Das blieb uns natürlich nicht verborgen und auf unsere Frage, was den los sei, beichtete er uns, dass er sich nicht in auskennen würde und Angst hätte, sich in der Stadt zu verfahren und es dadurch nicht mehr rechtzeitig vor dem Eindunkeln über die Berge zu schaffen. Was sollten wir tun? Romano wusste Abhilfe und fragte einen Taxifahrer nach Preis bis zu unserem Hotel und bezahlte diesen auch. Für uns spielte es schlussendlich keine Rolle, wir wünschten Romano eine gute Heimreise und bedankten uns für die sichere Fahrt! Wir fühlten uns gut aufgehoben bei ihm, dass es auch andere Fahrer gibt sollten wir zwei Tage später erfahren.

Cuenca gefiel uns auf Anhieb, wir fühlten uns sehr wohl in der Stadt und seinen Kolonialbauten. Unser Hotel ist praktisch im Zentrum des Centro Historico gelegen (Casa de Aguilas), was uns natürlich sehr gelegen kam.
Auf unserem ersten Erkundungsspaziergang schlenderten wir über die Plaza des Armas und obwohl keine Musiker zu sehen waren hörten wir plötzlich Musik. Es ist tatsächlich so, dass gut versteckte Lautsprecher die Besucher mit Schmusemusik berieseln und das macht den Platz natürlich zum Hotspot für verliebte Päärchen jeglichen Alters.
Den nächsten tag verbrachten wir im Stadtzentrum, besuchten einige Museen und eine Manufaktur für Panamahüte (die in Wirklichkeit aus Ecuador kommen!) ruhten uns in netten Cafés aus und buchten die Weiterreise per Collectivo nach Loja. Collectivos sind Minibusse und haben den entscheidenden Vorteil dass nicht an jeder Ecke angehalten wird um Passagiere aufzunehmen oder rauszulassen. Leider aber hatte unser Fahrer das Gefühl, er müsse den neuen Rekord für die Strecke aufstellen und so bretterte er in einem Affenzahn durch die Gegend. In der sehr kurvenreichen und unübersichtlichen Landschaft der Anden keine angenehme Sache und da unsere ecuadorianischen Mitpassagiere sich nicht trauten, etwas zu sagen, blieb die Geschichte an uns, resp. an Angi hängen. Und tatsächlich, er verlangsamte das Tempo, trotzdem war es keine angenehme Fahrt!! Wir waren froh, als wir endlich in Loja ankamen!
Da unser Hostel gleich beim Busterminal lag, zogen wir gleich nach dem Einchecken los um uns Tickets für den "Direktexpressbus" am nächsten Morgen um 7 Uhr nach Piura in Peru zu besorgen. Leider war bloss noch ein Platz frei und so mussten wir zur Konkurrenz ausweichen, welche schon um 6 Uhr losfuhr. Gleich nach dem Ticketkauf fuhren mit dem Taxi in die Stadt um Dollars zu Soles zu machen. Ein aussichtsloses Unternehmen, wie sich herausstellen sollte. Es gibt zwar unzählige Banken hier in Loja aber die tasuchen kein Geld und die Wechselstuben keine Soles vorrätig... Wir hofften auf die Grenze und behielten unserer Dollars bei uns.

Zum Abschied aus Ecuador gab es noch ein zünftiges Nachtessen in der Parillada nebenan und wir gingen früh in die Heia.
Pünktlich um 6 Uhr fuhr dann der Bus los, um auch gleich an der nächsten Ecke die ersten zusätzlichen Passagiere aufzunehmen. Und so ging es die nächsten 5 Stunden, immer wieder wurden Erwachsene oder auch Schulkinder auf dem Weg zur Arbeit/Schule mitgenommen, der Bus hielt manchmal mitten im Nirgendwo um jemanden aussteigen oder einsteigen zu lassen. Immer wechselte die Landschaft ihr Gesicht, es ging (mühsam)auf- und (zügig)abwärts und es wurde immer wärmer. Mal mussten wir in einem Dorf etwas warten weil gerade eine Prozession zu Ehren der Tanzköniginnen im Gange war, mal musste jemand unbedingt noch was am Strassenrand kaufen, ein alter Mann der einen ganz jungen Hund auf dem Arm trug (hier war nicht so ganz klar warum, der Hund war einiges besser zu Fuss als der Mann) und sogar ein Hahn wurde mit an Bord genommen. Uns wurde jedenfalls nicht langweilig!
Irgendwann waren wir aber dann doch an der Grenze und durften nach einiger Wartezeit an der prallen Sonne bei 30 Grad unseren Ausreise- und Einreisestempel in den Pass drücken lassen. Sogar Soles konnten wir wechseln, wenn auch der Kurs nicht gerade zu unseren Gunsten war, aber wer will den wählerisch sein... Während wir da so standen und auf unseren Ausreisestempel warteten, kam dann auch der 7 Uhr Bus angerollt, er hatte die direktere Route genommen und war nicht mal so voll, hmm! Nach der Grenze gings nochmals 2 Stunden durch die peruanische Wüste, für Abwechslung sorgten die vielen wilden Müllhalden am Wegesrand und die kleinen Dörfer mit ihren Holzhütten, wir wähnten uns teilweise auf dem falschen Kontinent (also nicht wegen der Müllhalden, sondern wegen der Hütten mit ihren Umzäunungen aus Ästen und der Wüste)!

Adios Ecuador, que te vaya bien! Nos tenemos que regresar!

"Come on now child we're gonna go for a ride
Car wheels on a gravel road"

© Chris Zuber, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach Südostasien 2004 und einem kurzen Abstecher nach Südamerika 2007 machen wir nochmals eine Auszeit von unserem geregelten Leben: Um die Welt, aber richtig! In regelmässig unregelmässigen Abständen werden wir hier unsere Erlebnisse dokumentieren!
Details:
Aufbruch: 01.10.2011
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 26.03.2012
Reiseziele: Mexiko
Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Neuseeland
Australien
Hongkong
Taiwan
Myanmar
Schweiz
Der Autor
 
Chris Zuber berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.