MagicalMysteryWorldTour
Bienvenidos en America del Sur: Cuzco, el Inca vive
Mit dem Nachtbus von Cruz del Sur fuhren wir also nach Cuzco, der ehemaligen Inkahauptstadt. Geschlafen haben wir trotz sehr bequemen Liegesitzen nicht viel, was aber nicht so sehr auf die Fahrweise der beiden Fahrer zurück zu führen war, sondern auf die vielen Kurven auf der Strecke.
Schon um halb sechs am nächsten Morgen kamen wir in Cuzco an und nahmen gleich ein Taxi zum Hotel Rumi Punku. Dort holten wir erst mal ein paar Stunden Schlaf nach, bevor wir unsere ersten Schritte in der dünnen Luft unternahmen. Schon bei unserem ersten Rundgang konnten wir die berühmten Inkamauern bestaunen, perfekt ineinander gepasste Steinblöcke, so perfekt behauen, dass die Inkas keinen Mörtel benötigten und kein Blatt Papier zwischen die Ritzen passt. Ganz beeindruckend ist der bekannte 12-eckige Stein inmitten einer dieser Mauern!
Natürlich wollten wir erst mal etwas von der Stadt sehen und so buchten wir für den nächsten Nachmittag eine typische Stadtführung bei einem der unzähligen Anbieter rund um die Plaza de Armas. Da unsere Trekkingpläne wegen Angis Knie ins Wasser fielen, sondierten wir auch bereits unsere Möglichkeiten für den Besuch von Machu Picchu aus: Der Plan war, dass ich die abgekürzte Incatrailroute mit einem Tag Trekking machen sollte und dann Angi in Aguas Caliente für den gemeinsamen Besuch der heiligen Inkastätte wieder treffen sollte. Was uns aber alle Anbieter verschwiegen; Man muss sich mindestens 4 Tage vor Antritt registrieren, sonst gibts keine Zulassung... Wir kamen aber doch noch nach Machu Piccu, doch davon später....
Am Abend kam ich dann endlich in Genuss von Meerschweinchen, wenn auch nur einem halben (als Vorspeise). Was soll ich sagen, das Fleisch schmeckt nicht schlecht (Mischung zwischen Huhn und Karnickel), aber die Haut ist recht gummig und es ist eine Heidenarbeit, das wenige Fleisch von den vielen Knochen zu trennen! Fazit: Meerschwein schmeckt, aber der Aufwand lohnt sich das Vieh nicht.
Als wir am nächsten Morgen so durchs Zentrum schlenderten und den teilweise recht penetranten Verkäufern auswichen, trafen wir auf Ryan, den wir noch aus der Schule in Quito kannten. Die Freude war gross und so verabredeten wir uns auf den übernächsten Abend auf ein Bier.
Und schon war es Zeit für unsere Citytour. Unser Guide nahm uns erst mit in die Kathedrale bei der Plaza de Armas und ich muss als "Ungläubiger" sagen, selten habe ich so eine schöne Kirche von innen gesehen. Die kunstvollen Schnitzereien und die prächtigen Bilder der Cuzcoschule sind beeindruckend! Klar sahen wir auch das Bild des letzten Abendmahls wo statt Brot Meerschweinchen auf dem Tisch steht (es gibt noch mehr Details zu sehen, welche auf die indigenen Wurzeln des Künstlers hinweisen; Papaya in der Hand Jesus, Chichabecher anstelle Weinkrüge, Maiskolben und und und). Unser Guide erzählte uns auch auf sehr humorvolle Art, wie es den Spaniern gelang, die grosse Inkaarmee zu besiegen (mittels einer hinterhältigen List, logisch) und vorallem wie der raffgierige erste Bischof von Cuzco ums Leben kam, nachdem er auf brutalste Art die Inkas zum Gold herantragen zwang (Stichwort Barbecue und mit Gold gefüllte Augen). Weiter ging es zum ehemaligen Sonnentempel, resp. den Überbleibseln davon. Den Rest brauchten die Spanier für den Bau der Kathedrale. Dort war auch der kleinste bekannte Mauerstein zusehen, knapp einen halben Zentimeter im Durchmesser.
Per Bus gings dann in die Höhe nach Sacsayhuaman, einer "Inkafestung" (man weiss es nicht so genau) oberhalb Cuzcos in der Form eines Pumakopfes. Dazu muss man wissen, dass Cuzco zur Zeit der Inka tatsächlich die Form eines Pumas hatte, resp. genau so gebaut wurde.
Wer schon, wie wir, bei den Inkamauern in der Stadt gestaunt hat, durfte hier noch ein wenig mehr staunen! Hier wurden die richtig grossen Steine perfekt ineinander gepasst! Unglaublich wie die Inkas dies ohne "richtiges" Werkzeug zustande brachten, heute wären solche Arbeiten 1. unbezahlbar und 2. wohl nur mittels Laservermessung und Hightechpräzisionsmaschinen zu bewerkstelligen (und ich bezweifle, ob mit dem gleichen Resultat). Nicht zum ersten Mal fragte ich mich, ob der Erich nicht doch recht hat...
Damit auch Leute, die des Quechua nicht kundig sind den Namen Sacsayhuaman "richtig" aussprechen: Sexey Woman kommt dem sehr nahe..
Item, wir besuchten noch zwei weitere beeindruckende Inkastätten, unter anderem Tambomachay, dem "Spa" des Inka. Die Systeme, um das Wasser aus den Tiefen zu holen funktioniert noch heute genauso wie vor 600 Jahren!
Am nächsten Morgen ging es mit ein bisschen Verspätung (peruanische Zeitmessung, aus 8 mach 9...) gleich weiter mit dem Geschichtsunterricht: Wir besuchten Moray, das Mikroklimaversuchslabor der Inkas und die Salzminen von Maras.
Die Inkas bauten bei Moray ringförmige Terrassenfelder und schufen so verschiedene Mikroklimas, um herauszufinden, welche Pflanze bei welcher Temperatur am besten gedeiht. Tatsächlich ist immer noch ein Temperaturunterschied von bis zu 5° zwischen den einzelnen Terrassen auszumachen!
Bei Maras wird Salz noch wie zu Inkazeiten gewonnen, indem man Salzhaltiges Wasser aus dem Erdinnern in über 4000 Becken leitet und einmal Monatlich das Salz erntet (natürlich nur in der Trockenzeit). Dem Salz wird mittlerweile noch Jod hinzugefügt und es kommt in praktisch jedem Restaurant in Cuzco und Umgebung auf den Tisch.
"I would build such
beautiful buildings
To house the chosen few
Like an Inca from Peru"
Aufbruch: | 01.10.2011 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 26.03.2012 |
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