Peru erwartet uns

Reisezeit: August / September 2011  |  von Beatrice Feldbauer

Ein endlos langer Tag

Ein sehr langer Tag liegt hinter uns, es wollte gar nicht mehr aufhören Tag zu sein. Die Stunden im Flug über den Atlantik dehnten sich endlos. Der Doppelband Micky Mouse und ein Sudoku-Heft konnten nicht darüber hinaus täuschen, dass der Tag kein Ende finden wollte.
Die Bildschirm-Anzeige über unseren Köpfen zeigte ein winziges Flugzeug, das sich über den Atlantik kämpfte. Und der Blick aus dem Fenster zeigte Meer. Nichts anderes als blaues Meer. Irgendwann wurde ein Sandwich serviert. Irgendwann gab es Kaffee und dazwischen gab es nichts.

Ein letzter Blick auf die schneebedeckten Alpen

Ein letzter Blick auf die schneebedeckten Alpen

Zeit zum Nachdenken. Daran, was zurückgelassen worden ist. Unfertig, unerledigt. Und Zeit zum sich freuen auf das was kommt. Noch ist es versteckt, noch weiss niemand, was der nächste Tag bringt, aber die Vorfreude bei mir ist trotzdem gross. Gross war auch die Freude am Morgen im Flughafen. Wir hatten uns nicht alle gekannt, aber irgendwie schwangen die Sympathiefunken sofort über. Wir werden uns in den nächsten Tagen besser kennen lernen, denn wir verbringen viele Stunden zusammen. Eindrückliche Tage, unvergessliche Erlebnisse und vielleicht auch ein paar schwierigere Momente.

Es wird sich zeigen, wie die Gruppe harmonieren wird. Ich hatte jedenfalls auf Anhieb ein sehr gutes Gefühl. Inzwischen sind wir mit blinkenden Herzen ausgestattet. Ein Geschenk, das ich am letzten Freitag von einem Kunden bekommen hatte. Und das als spontaner Gag ganz gut angekommen ist.

das pochende Herz - unser Erkennungszeichen

das pochende Herz - unser Erkennungszeichen

Am Morgen beim Abflug verabschiedeten sich die Alpen in ihrer ganzen schneereichen Pracht und jetzt beim Anflug auf Lima lagen die kahlen trockenen Anden unter uns. In den letzten Stunden sind wir über den Regenwald und den Amazonas geflogen. Tief unter uns wand sich der gleissende Fluss wie eine silberne Schlange durch die endlosen Wälder. In dieser Gegend werden wir die letzten Tage verbringen.

Beim Ausfüllen der Einreiseformulare kam kurz vor der Landung etwas Hektik auf.

Beim Ausfüllen der Einreiseformulare kam kurz vor der Landung etwas Hektik auf.

Auf dem Bildschirm die Livekamera vom Bug der Airbus 340

Auf dem Bildschirm die Livekamera vom Bug der Airbus 340

Endlich setzten wir auf. Draussen drückte eine schwache Sonne durch das dichte Wolkendach durch das wir soeben geflogen waren. Wir holten unser Gepäck ab und als wir wieder durch die hohen Fenster sahen, bemerkten wir, dass es draussen inzwischen dunkel geworden war. So schnell war der Tag plötzlich weg. Jetzt wo wir angekommen waren, war auch der Tag endlich zu Ende.

Rene erwartete uns. Er durfte eine rundumaufgestellte und trotz langem Flug fröhlich wache Gruppe begrüssen. Rene wird uns in den nächsten drei Wochen die Schönheiten von Peru näher bringen. Versuchen, unser Verständnis für die lateinamerikanische Denkweise zu wecken, die Sicht zu ändern. Wir werden mit eigenen Bus und zwei Chauffeuren unterwegs sein. Cesar und Lucco halfen uns, unser Gepäck zu verstauen.

Heute Abend bleibt uns nur noch, den Begrüssungsdrink des Hotels zu geniessen. Einen feinen Pisco sour, das Nationalgetränk der Peruaner, eine kurze Vorstellungsrunde in der Hotellobby durchzuführen und das Programm für morgen zu besprechen. Und dann findet dieser Tag doch noch ein Ende. Und alle sind froh, eine warme Dusche und ein weiches Bett im Zimmer zu haben.

Auf mich wartete Alex im Hotel. Er ist zwar Taxifahrer und Touristenführer in Lima, aber für mich erledigt er manchmal auch andere Aufgaben. So will er mir diesmal eine Druckerei vermitteln, die meinen neuen Prospekt drucken wird.

Um 23.00 ist endgültig Nachtruhe. Inzwischen ist es zu Hause morgens sechs Uhr und ich schlafe fast ein, während ich diesen Tagesbericht scheibe.

Mr. Woodman schnappt etwas frische Luft, bevor er sich wieder in den Rucksack verkriecht.

Mr. Woodman schnappt etwas frische Luft, bevor er sich wieder in den Rucksack verkriecht.

Mr. Woodman hat sich als blinder Passagier ins Flugzeug geschmuggelt. Irgendwann hat er sich aus der Gepäckablage gehangelt und versucht aus dem Fenster zu gucken. Weil ihm aber meine junge Sitznachbarin eigenartige Blicke zuwarf, verzog er sich bald wieder hinauf und ward von da an nicht mehr gesehen

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich bin so begeistert von Peru, dass ich am liebsten all meine Freunde und Bekannten mitnehmen würde. Morgen starte ich mit sechs Leuten. Wir werden alle Höhepunkte dieses faszinierenden Landes besuchen und ganz am Schluss noch ein paar Tage in meiner Lodge am Amazonas verbringen.
Details:
Aufbruch: 30.08.2011
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 25.09.2011
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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