Peru erwartet uns
Binseninseln
Um neun Uhr holte uns Rene, ein einheimischer Uro-Guide ab. Wir spazierten gemütlich zur Schiffsanlegestelle und hier erwartete uns eine Überraschung. Nicht eines der Motor-Schnellboote, die die Touristen rasch hinaus zu den Inseln bringt, nein ein traditionelles Binsenboot mit drei Ruderern wartete auf uns. Das war wieder einmal eine der Überraschungen, die sich René ausgedacht hatte. Gemütlich fuhren wir durch die Binsenstrasse und schon bald bot uns Rene an, dass wir selber rudern dürften.
Das war ein spezielles Gaudi und einer nach dem anderen versuchte sich die Gruppe im Rudern. Natürlich musste dazu die Mütze und der Hut aufgesetzt werden. Bald erreichten wir die schwimmenden Inseln wo die Uros seit Urzeiten leben.
Zuerst legten wir bei der schwimmenden Schule an. Die Kinder hatten uns bereits erwartet und begrüssten uns mit einem Lied in ihrer Sprache. Danach sangen sie eines in spanisch und ein drittes in englisch. Und dann waren wir an der Reihe. Natürlich kam da das 'Burebüebli' mit dem 'ufa-abe-Refrain' gut an und auch 'Vo Luzern gäge Wäggis zue' mit dem Jodel den wir tapfer probierten, gefiel.
Es gibt zwei Schulen auf den Inseln. Die Kinder besuchen sie zwischen dem 6. und 12. Altersjahr. Es war ergreifend, wie schnell die Kinder den Kontakt mit uns aufgenommen hatten und wie anhänglich sie waren. Wie heisst du? War die beliebteste Frage und sie freuten sich, dass sie eine Martha und keine Javier kennen lernten, denn auch bei ihnen gab es Kinder mit diesen Namen.
Die Kinder hatten Bilder gemalt und verkauften uns diese für ein paar Soles. Nachdem wir gemeinsam mit ihnen die südamerikanische Freundschaftshymne gesungen hatten, hiess es Abschied nehmen. Es war ein ergreifender Besuch gewesen und wir bedauerten, dass wir keine Geschenke mitgebracht hatten.
Weiter ging die Fahrt auf unserem Binsenschiff zu einer Familie, die uns den Aufbau der Inseln erklärte. Dann luden sie uns ihn ihre Häuser ein, kleideten uns ihre Tracht ein und forderten uns zum Tanzen auf. Erstaunlich, wie schnell sie eine gute Stimmung aufgebaut hatten. Wir amüsierten uns köstlich. Selbstverständlich zeigten sie uns auch ihre Handarbeiten, die sie uns zum Kauf anboten. Schöne Stickereien, kleine Binsenboote und verschiedene Schmuckstücke wechselten den Besitzer.
Bald hiess es auch hier Abschied nehmen. Er fiel sehr herzlich aus.
Nur ein paar Meter weiter legten wir bei einer weiteren Insel an. Hier gab es eine kleine Lodge, eine Übernachtungsmöglichkeit. Zwei junge Deutsche waren gerade am Mittagessen und wir erkundigten uns, wie es ihnen auf der Insel gefalle. Es sei kalt gewesen in der Nacht. Trotz langer Unterwäsche und sechs Schichten Decken hätten sie gefroren. Aber es sei wunderschön und sie hätten sich entschieden noch einen Tag länger zu bleiben. Am Morgen hatten sie geholfen, die Netze auszulegen und vor dem Mittagessen waren sie wieder eingeholt worden.
Es gab gedämpfte Forelle mit Kartoffeln und Gemüse und vorher eine kräftige Suppe. Leider war mein Magen noch nicht in Ordnung und ich konnte nur die Suppe ertragen. Schade, das Essen war wirklich sehr gut.
Inzwischen war draussen Wind aufgekommen und so brachten uns die Leute mit zwei Motorbooten zurück zu unserem Hotel. Es war ein sehr eindrücklicher Besuch bei den Uros gewesen. Sie hatten uns Einblicke gegeben in ihr Leben, das zwar frei aber doch sehr anstrengend ist.
Den Nachmittag verbrachten wir individuell und den fakultativen Besuch in der Stadt am Abend hatte ich verschlafen. Bereits geht es mir jetzt etwas besser, so dass ich morgen bestimmt wieder auf dem Damm sein werde. Vorläufig geniesse ich noch das warme Zimmer und das bequeme Bett. Morgen geht die Fahrt weiter nach Cusco.
Mr. Woodman versucht sich mit der Tastatur. Er hat noch etwas Schwierigkeiten, den richtigen Buchstaben zu treffen.
Mr. Woodman ist ganz aufgeregt. Er hat einen Gästebucheintrag bekommen und jetzt will er ihn unbedingt selber beantworten. Statt mit uns zu den Uros zu kommen, blieb er im Zimmer und versuchte den Laptop zu bedienen. Wenn der nur nicht wieder etwas anstellt.
Aufbruch: | 30.08.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 25.09.2011 |