In 6 Monaten um Südamerika...

Reisezeit: August 2012 - Januar 2013  |  von Oliver Heeb

La Paz, Sucre (Bolivien)

Hi Leute

Eigentlich sollten die letzten Berichte schon online sein, der Administrator hat sie aber noch nicht freigeschaltet. Wie auch immer, ich befinde mich bereits in Sucre, Bolivien, während ich diesen Bericht schreibe.

Nach einer Nacht in Copacabana sind wir am Mittag des nächsten Tages mit dem Bus nach La Paz aufgebrochen. Die Fahrt dauerte rund vier Stunden. Am Abend sind wir deshalb in La Paz angekommen. Unser beider Priorität war eine Downhill-Abfahrt mit dem Mountan-Bike auf der Todesstrasse (Death Road, Camino de la Muerte). Im Hostel Loki, in dem wir vorab eine Nacht gebucht hatten, haben wir die Tour deshalb gleich gebucht. Jedoch erst am übernächsten Tag. Wir beide brauchten einen Tag Pause, ich da ich mit meinen Berichten ziemlich im Verzug lag. Die Stadt La Paz war bis anhin die lauteste und chaotischste Stadt bis anhin. Hat mir nicht so gut gefallen. Das Wetter war auch nicht gerade rosig. Deshalb gibts auch nur wenig Fotos von La Paz zu bestaunen. Am Morgen des dritten Tages gings los mit der Death Road-Tour. Zuerst wird man mit dem Bus bis auf ca. 4700 m gebracht. Nachdem man die Ausrüstung und das Mountain-Bike erhalten hat, gilt es sich auf einem geteerten Stück mit dem Material vertraut zu machen. Danach beginnt das eigentlich Herzstück der Tour. Gesamthaft führt die Strecke runter bis auf rund 1100 m, also rund 3600 Höhenmeter Differenz sowie über rund 64 km. Die Landschaft ändert sich dabei gewaltig. Am Beginn befindet man sich noch in einer eher kargen Berglandschaft, am Schluss im Dschungel des Amazonas Gebiets. Im Jahr 2006 wurde eine Umfahrungsstrasse gebaut, weshalb kaum noch Fahrzeuge auf der Strasse unterwegs sind. Gut für die Mountain-Biker. Einer unserer Guides erklärte uns, dass bis 2006 rund zwei Fahrzeuge monatlich verunfallten. Jährlich verunglückten 200 bis 300 Menschen tödlich. Der letzte tödliche Unfall widerfuhr demzufolge einem Mountain-Biker. Gemäss Auskunft war es eine Japanerin, die während der Fahrt mit Foto-Schnappschüssen beschäftigt war und deshalb die Kurve nicht rechtzeitig gekratzt hat. Irgendwie bezeichnend... Anfangs wollte ich mal ein Video während der Fahrt drehen. Nach dieser Geschichte hab ichs dann aber sein lassen. Die Strecke für Mountain-Biker ist nicht so gefährlich wie es vielleicht anfangs erscheint. Schliesslich befindet man sich auf einer Strasse, die grundsätzlich genug breit ist. Die steilen Gefälle nimmt man eigentlich nur während der Foto-Sessions war oder wenn man mal während der Fahrt links runter schaut. Das sorgt dann jeweils schon für kleine Adrenalin-Schübe. Obwohl ich schon jahrelang, ja fast schon Jahrzehnte lang nicht mehr Fahrrad gefahren bin, hatte ich mein Bike ziemlich gut im Griff. Nur einmal gabs ein Schockmoment, als ich etwas zu schnell in eine Kurve gerast bin und danach in den Strassengraben ausweichen musste. Gestürzt bin ich aber nicht und das ganze fand auf der Bergseite, also auf der ungefährlichen Seite statt. Um etwa 2 Uhr nachmittags sind wir deshalb alle mehr oder weniger unversehrt am Ziel angekommen (ein Engländer ist gestürzt und hat einige ziemlich wüste Schürfungen abbekommen). Nach Mittagessen und Bad im Pool (nicht für Jeremie, zwei Englänger und mich, da mit Bier beschäftigt) gings auch schon wieder zurück nach La Paz. Ein rundum toller Ausflug! Kann ich nur jedem empfehlen, der mal in La Paz ist.

Jeremie hatte beschlossen, einen Aufstieg auf einen anderen 6000er Berg zu versuchen. Da mir langsam aber sicher die Zeit davon läuft, hiess es für uns Abschied nehmen. Wie es sich für uns beide gehört, mussten wir diesen gebührend feiern. Jeremie, du warst eine echte Bereicherung auf meinen Reisen! Ich werde deine lockere Art, deine unendlichen Spässe, deine Reisliebe (mindestens einmal am Tag Reis) sowie unsere beiden Fressorgien vermissen! Ich wünsche dir auf deinen Reisen alles Gute und viel Spass! Pass auf dich auf!...

Meine Reise führt mich morgen weiter nach Potosi, das etwa drei Stunden Busfahrt von Sucre entfernt liegt. Dort möchte ich die Silberminen besuchen (Steff, Gruss an Reinhard).

Bis zum nächsten Mal!...

Auf dem Weg nach La Paz - eine bolivianische Fähre

Auf dem Weg nach La Paz - eine bolivianische Fähre

Tafel der belegt bzw. unbelegten Betten im Loki Hostel - riesig!!!

Tafel der belegt bzw. unbelegten Betten im Loki Hostel - riesig!!!

Mein einziges Foto von La Paz - nicht gerade ein Hit, aber hey, ich war da!

Mein einziges Foto von La Paz - nicht gerade ein Hit, aber hey, ich war da!

Auf der Busfahrt zur Todesstrasse - Party!!!

Auf der Busfahrt zur Todesstrasse - Party!!!

Jeremie und ich nachdem wir die Ausrüstung erhalten hatten

Jeremie und ich nachdem wir die Ausrüstung erhalten hatten

Und los gehts!

Und los gehts!

Jeremie in voller Fahrt!

Jeremie in voller Fahrt!

Auf der geteerten Strasse konnte mir keiner das Wasser reichen... mein Vorteil: mein Gewicht

Auf der geteerten Strasse konnte mir keiner das Wasser reichen... mein Vorteil: mein Gewicht

Nicht die Todesstrasse - sieht aber trotzdem schön aus

Nicht die Todesstrasse - sieht aber trotzdem schön aus

Am Anfang hatte ich noch Zeit für Faxen...

Am Anfang hatte ich noch Zeit für Faxen...

... damit war aber bald Schluss

... damit war aber bald Schluss

Ich beim Downhill

Ich beim Downhill

Zeit fürs Portrait-Foto vor der berühmtesten Kurve

Zeit fürs Portrait-Foto vor der berühmtesten Kurve

100% Gefälle

100% Gefälle

Bei einer kurzen Rast... Wasserfälle und...

Bei einer kurzen Rast... Wasserfälle und...

... giftige Schnecken...

... giftige Schnecken...

Aussicht vor dem letzten Teilstück...

Aussicht vor dem letzten Teilstück...

Geschafft! Die hab ich mir verdient

Geschafft! Die hab ich mir verdient

Der Verunfallte - auch der hat sich eine verdient

Der Verunfallte - auch der hat sich eine verdient

Auch die zwei waren sichtlich froh noch am Leben zu sein

Auch die zwei waren sichtlich froh noch am Leben zu sein

Nachdem wir das Survivor-T-Shirt bekommen hatten... das obligate Gruppen-Jumpfoto... Kuul Leute! Gratuliere

Nachdem wir das Survivor-T-Shirt bekommen hatten... das obligate Gruppen-Jumpfoto... Kuul Leute! Gratuliere

© Oliver Heeb, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
... zumindest hoffe ich das... Wer träumt nicht davon einmal im Leben alles hinter sich zu lassen um die Welt zu entdecken. Mit bald 35 Jahren darf auch ich endlich diese Erfahrung machen. Da ich noch überhaupt kein Spanisch sprechen kann, beginne ich mit einem einmonatigen Spanischkurs in Cartagena, Kolumbien. Leute, ich bin sowas von gespannt... Mit meinen Berichten und Fotos möchte ich euch an meiner Reise teilhaben lassen. Viel Spass...
Details:
Aufbruch: 04.08.2012
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 24.01.2013
Reiseziele: Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Chile
Brasilien
Der Autor
 
Oliver Heeb berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.