In 6 Monaten um Südamerika...
Potosi, Tupiza (Bolivien): Salar de Uyuni
1. Tag
Um etwa 8.30 Uhr gings los. Ziemlich gemütlich... Wir waren zwei Jeeps von unserer Reisegesellschaft mit je vier Personen. Neben Sian fuhren in unserem Jeep noch Shikhar, ein Inder und Steven, ein Kanadier mit. Der erste Tag war ziemlich ereignislos... Sehr viel Jeepfahren stand auf dem Programm. Ab und zu durften wir raushüpfen um eine paar Fotos zu schiessen oder uns die Beine zu vertreten. Am Abend kurz vor dem Sonnenuntergang sind wir auch in unserem Basiscamp angekommen. Darauf folgte der erste Hammer. Wir wurden zwar schon von der Dame in der Reiseagentur darauf aufmerksam gemacht, dass wir allenfalls nicht in den Nationalpark reindürfen, da die Leute der im Nationalpark liegenden Dörfer streiken. Jedoch konnten bis anhin alle Touristen in den Nationalpark rein, weshalb wir ziemlich optimistisch waren. Unser Guide hat uns aber beim Nachtessen versichert, dass wir zumindest einen Teil des Nationalparks, nämlich die Laguna Colorado besuchen können. Sicher gestrichen war die Besichtigung der Laguna Verde. Nun, schade zwar... Aber machen kannste eh nix, und mir war v.a. die Laguna Colorado wichtig. Die hat nämlich eine rötliche Farbe und sieht auf Bildern im Internet ziemlich beeindruckend aus. Nach dem Abendessen sind wir auch schon bald schlafen gegangen.
2. Tag
Der zweite Hammer. Wir wurden früher als geplant aus dem Bett geholt. Unser Guide erklärte uns, dass sich die Lage über Nacht geändert hat und wir nun gar nicht in den Nationalpark reindürfen... Toll! Nach dem Frühstück hat er uns aber eine Alternativroute vorgeschlagen, die ziemlich vielversprechend klang. Viele Möglichkeiten hatten wir eh nicht, also haben wir zugestimmt. Der Tag wurde dann wider Erwarten wirklich toll und hat uns einige traumhafte Bilder beschert, wie auch ihr auf den Fotos weiter unten erkennen werdet. Nachdem wir einem anderen Jeep aus der Patsche geholfen hatten (vgl. Bilder) und unser "Fiirobigbierli" getrunken hatten, gings zum zweiten Hostel am Rand der Salzwüste weiter. Leider hatte das Hostel unsere Reservation verschlampt, weswegen wir sicher zehn weitere Hostels anfahren mussten, bis wir schlussendlich doch noch Unterschlupf gefunden haben. Bis wir endlich zu Abend essen konnten, wars sicher etwa 22.00 Uhr. Umso ärgerlicher, da wir am nächsten Tag etwa um 04.30 Uhr aus den Federn mussten, um uns den Sonnenaufgang in der Salzwüste anzuschauen. Insbesondere Steven hatte einen schweren Stand. Der arme Kerl hatte richtige Bauchkrämpfe, da er schon zu lange nichts mehr gegessen hatte. Ich kenn mich da mittlerweile aus. Mein Sprichwort lautet: Geh niemals auf eine Tour ohne zusätzliche Lebensmittel! Ich hab ihm deshalb einige meiner "Goodies" zur Verfügung gestellt. Geholfen hats aber nur mittelmässig. Nach dem Nachtessen hiess es dementsprechend, sofort ab ins Bett, um doch noch einige Stunden Schlaf zu bekommen.
Aufbocken, Sand wegschaufeln, anstossen - das war ganz schön harte Arbeit auf dieser Höhe... aber schlussendlich hats dann doch noch geklappt
Der Ort unserer wohlverdienten "Fiirobigbierli" - insbesondere Sian hatte eines nötig... typisch englisch
3. Tag
Wie schon gesagt, es ging verdammt früh los, um den Sonnenaufgang in der Salzwüste zu sehen. Eigentlich war der Besuch der Salzwüste ja erst auf den vierten Tag vorgesehen. Also stand die "Salar de Uyuni" schon am dritten aufm Programm. Sie ist mit mehr als 10'000km2 die grösste Salzwüste der Welt. Das Salz geht teilweise bis zu 70m in die Tiefe. Sie befindet sich auf rund 3'600m. Freund Höhenkrankheit lässt wiedermal grüssen. Steven, der Kanadier, hatte auch mit der ein wenig zu kämpfen. Crazy Canuck... besucht sechs Länder in sechs Wochen! Ich schaff dasselbe grad mal in sechs Monaten. Nach dem Sonnenaufgang gingen wir dann als nächstes zur Insel Incahuasi, wo wir frühstückten. Aufgrund seiner Probleme, hat sich Steve entschieden, sich der Gruppe, deren Tour ein Tag früher gestartet war, anzuschliessen. Danach waren wir nur noch zu dritt im Jeep. Ein bisschen mehr Platz. In der hinteren Reihe wars nämlich ziemlich eng. Wenn ihr die Tour also auch mal macht... sitzt in die mittlere Reihe. Nach einem Rundgang auf der Insel Incahuasi war dann das obligate Fotoshooting in der Salzwüste angesagt. War ziemlich anstrengend, alle guten Ideen auch gut umzusetzen. Aber seht selbst weiter unten, einige witzige Bilder sind dabei rausgekommen. Danach gings auch schon zu unserem nächsten Hostel, wo wir unser Mittagessen hatten. Das Hostel befindet sich am Fuss des Vulkans Cerro Tunupa. Da wir am Nachmittag noch Zeit hatten, sind wir mit dem Jeep so hoch wie möglich gefahren und dann etwa zwei bis drei Stunden hochgewandert, um zu einem guten Aussichtspunkt auf die Salzwüste zu gelangen. Natürlich war der Aufstieg ziemlich anstrengend. Nach dieser kleinen Wanderung sind wir zuerst zurück zum Hostel und danach wieder raus auf die Salzwüste um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Dieser raubte uns allem wortwörtlich den Atem. Zum Abendessen hat sich unsere Köchin etwas besonderes einfallen lassen. Es gab Lasagne und eine Flasche Wein. Superfein und genau das Richtige, um den letzten Abend zu geniessen.
4. Tag
Der letzte Tag ist eigentlich ziemlich schnell erzählt. Die Salzwüste hatten wir uns ja schon zur Genüge angesehen. Nachdem wir noch die "Ojos del Sal" und die Salzproduktion besucht hatten, gings weiter nach Uyuni. Die Stadt selbst ist nicht gerade schön anzusehen und befindet sich unmittelbar am Rand der Wüste. Grösste Touristenattraktion ist der "Cementario de los Trenes" (Friedhof der Züge). Nahe Ende des 19. Jahrhunderts war der Erzabbau um Uyuni eine wichtige Einnahmequelle. Mit den Zügen wurden die Erze an die pazifische Küste transportiert. Der Erzabbau kollabierte aber zur Zeit des zweiten Weltkriegs. Somit hatten auch die Züge ausgedient. Danach mussten wir uns von Shikhar verabschieden, der von Uyuni weiter nach La Paz ging. Für Sian und mich gings zurück nach Tupiza. Eine weitere rund fünfstündige Jeepfahrt. Die Landschaft auf der Strecke von Uyuni nach Tupiza ist wunderschön. Habs aber verpasst einige gute Fotos zu schiessen. Da wir alle ziemlich müde waren, wollten wir so schnell wie möglich zurück nach Tupiza... zurück in die Zivilisation.
Aufbruch: | 04.08.2012 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 24.01.2013 |
Ecuador
Peru
Bolivien
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Brasilien