In 6 Monaten um Südamerika...

Reisezeit: August 2012 - Januar 2013  |  von Oliver Heeb

Ecuador (Allgemein)

Hi Leute

Schon wieder sind mehr etwa drei Wochen ins Land gezogen seit ihr das letzte Mal was von mir gehört habt. Verrückt wie die Zeit vergeht, wie ein Fingerschnippen... Ich bin heute auf den Galapagos Inseln (Isla Santa Cruz, Puerto Ayora) angekommen und bin gerade vom ersten Rundgang zurückgekehrt. Wow ist das schön hier. Die ersten Riesenschildkröten und Seelöwen hab ich auch schon gesehen. Äusserst witzig denen zuzuschauen. Aber der Reihe nach... Zuerst will ich euch etwas von meiner Zeit in und um Quito erzählen. Ich habe mich dazu entschieden das Kapitel "Ecuador" in vier Unterkapitel aufzuteilen, die ihr links aufgelistet sieht.

Ich bin also anfangs Oktober mit Adam und Nima, den beiden Australiern, am Abend in Quito angekommen. Im Hostel hab ich Mike, einen Amerikaner von Kalifornien wiedergetroffen, den ich im ersten Hostel in Cartagena kenngelernt hatte. Die Welt ist klein, könnte man denken. Aber inoffiziell nennt man die Route irgendwo zwischen Kolumbien und Argentinien die "Gringo-Street". Entweder man geht süd- oder nordwärts. Hat man die gleiche Richtung, ist es gut möglich einander wieder zu treffen. Für den nächsten Tag hatte ich die Besteigung des Rucu Pichincha, des "Hausbergs" von Quito geplant. Aufgrund des Teleferiqo, einer Gondelbahn, die sich von rund 3000 auf 4000m.ü.M. erstreckt, ist dieser Aufstieg grundsätzlich jedem zugänglich. Einmal von der dünnen Höhenluft abgesehen... Von der Bergstation (übrigens die höchste der Welt) hat man eine wunderbare Aussicht auf Quito. Mit Adam, Nima, Yael (einer Israelin) und einigen anderen unseres Hostels sind wir also den Teleferiqo hoch. Zum Glück hat das Wetter mitgespielt und wir konnten einen atemberaubenden Blick auf Quito geniessen. Da Adam und Nima nicht zur Spitze hochwollten, bin ich allein mit Yael losgezogen. Der Aufstieg zur Spitze (4690m.ü.M.) geht bei normaler Geschwindigkeit etwa drei Stunden. Für mich eine perfekte Vorbereitung auf die Besteigung des Cotopaxi. Schon bei den ersten Schritten habe ich die dünne Höhenluft zu spüren bekommen. Mein Herz raste wie verrückt, und auch die Atmung glich der einer Jogging-Runde. Ansonsten kam ich aber ziemlich gut zurecht, zumindest hatte ich keine Kopfschmerzen, Schwindelgefühle oder Übelkeit. Das stimmte mich ziemlich positiv auf Cotopaxi. Nach etwa einer Stunde hat dann Yael schlappgemacht. Da ich nicht wollte, dass sie den Abstieg alleine macht, habe ich auch abgebrochen. Ich hab ja noch etwas Zeit in Quito, hab ich mir gedacht. Denkste, Adam, Nima und Mike wollten nämlich am nächsten Tag schon nach Banos weiter. Also hab ich mich entschieden, mich dieser illustren Runde anzuschliessen und danach nach Quito zurückzukehren, zumal Banos nur ca. vier Stunden von Quito entfernt ist. Am späten Nachmittag bin ich dann noch mit Yael in die Altstadt von Quito gegangen und hab dort drei Venezolaner wiedergetroffen, die ich an der Grenze von Kolumbien und Ecuador kennengelernt habe. Leider hab ich meine Kamera vergessen und deshalb keine Bilder von der schönen Altstadt von Quito. Vielleicht hole ich das dann nach Galapagos noch nach.

Wie im letzten Bericht schon kurz angeschnitten ist Banos eine kleine Stadt mit ca. 18'000 Einwohnern, die am Fuss des noch aktiven Vulkans Tungurahua liegt. Banos heisst im Spanischen nix anderes als "Bäder". Der Name kommt daher, dass es in der Ortschaft ein Thermalbad gibt, das von heissen Quellen gespeist wird. Am ersten Tag wollten Adam, Nima und Mike eine River Rafting Tour machen. Damit es günstiger kommt haben wir im Hostel noch zwei weitere Personen überreden können mitzumachen. Noch ein Australier und eine Amerikanerin. Also drei Australier, zwei Amerikaner und ich. Gut für meine Englischkenntnisse. Leute, das war vielleicht ein toller Spass. Und auch wunderschön. Meistens auf beiden Seiten steil abfallende, von Regenwald durchzogene Berghänge, und vereinzelt fuhren wir unter einer "Indiana Jones-mässigen" Hängebrücke hindurch. Zweimal mussten wir das Boot verlassen und am Flussufer weitergehen, da die Stromschnellen da zu stark waren. Ein paar Mal durften wir auch ins Wasser springen und die kleineren Stromschnellen schwimmend passieren. Dabei hat mich einmal eine Strömung ziemlich unvorbereitet erwischt und nach unten gezogen. Als ich auftauchen wollte, war blöderweise das Boot im Weg. Alles halb so schlimm, beim nächsten Versuch hats dann geklappt. Leider existieren noch keine Fotos von dieser Tour. Grundsätzlich hätten wir einige von einem Fotografen bekommen sollen. Scheint aber etwas länger zu dauern. Tags darauf haben Adam, Nima und Mike eine Tour mit dem Motorrad gemacht. Das hab ich ausgelassen, da ich bis jetzt höchstens mit Vespas unterwegs war. Stattdessen hab ich an meinem letzten Reisebericht geschrieben und etwas relaxed. Zudem wollte ich abklären, ob die Besteigung des Vulkas Tungurahua möglich ist. Zuerst hiess es, es sei zwar verboten, aber doch verboten. Aber keiner der Guides, die ich angesprochen hatte, wollten die Tour machen. Als die anderen zurückkamen hat Mike aufgrund eines Unfalls ganz schön gehumpelt. Ist nix schlimmes passiert, die Sache hat ihm aber den Übernamen "Broken Mike" eingebracht. Es war Freitag und deshalb wiedermal Zeit "ein bisschen" zu feiern. Der nächste Tag war also für die Katz. Vor allem für Broken Mike. Der Unfall war irgendwie ein schlechtes Zeichen. Neben dem lädierten Bein hat er nämlich auch noch eine Lebensmittelvergiftung eingefangen. Der hat ganz schön gelitten, der arme Kerl. Da ich mit ihm ein Zimmer geteilt habe, hab ich das in der Nacht von Samstag auf Sonntag gezwungenermassen mit anhören müssen. Dann hiess es Abschied nehmen. Nima und Adam sind weiter nach Guayaquil und Mike musste noch mindestens einen Tag das Krankenbett hüten. Aber ich denke mal, ich sehe diese Jungs wieder. Gehen nämlich alle nach Süden. Für mich gings wieder zurück nach Quito. Nächstes Ziel: Rucu Pichincha (diesmal wirklich).

teleferiQo (aus Teleferico und Quito)

teleferiQo (aus Teleferico und Quito)

Aussicht auf Quito von der Bergstation des Teleferiqo

Aussicht auf Quito von der Bergstation des Teleferiqo

Die Stadt ist riesig und scheint kein Ende zu nehmen

Die Stadt ist riesig und scheint kein Ende zu nehmen

Sorry, konnte mich gar nicht sattsehen - war dafür sonst etwas "fotofaul" in diesem Kapital

Sorry, konnte mich gar nicht sattsehen - war dafür sonst etwas "fotofaul" in diesem Kapital

Yael und ich (war die Sonne weg, konnte es ganz schön kalt werden)

Yael und ich (war die Sonne weg, konnte es ganz schön kalt werden)

Banos, vom Hostel aus

Banos, vom Hostel aus

Banos, im Hintergrund einer der unzähligen Wasserfälle in dieser Region

Banos, im Hintergrund einer der unzähligen Wasserfälle in dieser Region

© Oliver Heeb, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
... zumindest hoffe ich das... Wer träumt nicht davon einmal im Leben alles hinter sich zu lassen um die Welt zu entdecken. Mit bald 35 Jahren darf auch ich endlich diese Erfahrung machen. Da ich noch überhaupt kein Spanisch sprechen kann, beginne ich mit einem einmonatigen Spanischkurs in Cartagena, Kolumbien. Leute, ich bin sowas von gespannt... Mit meinen Berichten und Fotos möchte ich euch an meiner Reise teilhaben lassen. Viel Spass...
Details:
Aufbruch: 04.08.2012
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 24.01.2013
Reiseziele: Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Chile
Brasilien
Der Autor
 
Oliver Heeb berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.