ALM-AUSZEIT

Reisezeit: Juni - September 2013  |  von Jessica & Sven Winkler

Almabtrieb mit Seppi

23, Sept. - Hannes Zöli ist beendet

Ein letztes Mal klingelt der Wecker. Auf Steh´n Welt, 25 Kühe warten schon ganz sehnsüchtig auf uns. Extra langsam geht es heut zu Gange und keiner will so richtig begreifen, dass nach 105 Tagen, die Almsaison heute vorbei ist. Leider haben wir selbst keinen traditionellen Abtrieb, aber ganz ohne Schmuck kommen uns die Kühe auch wenn sie mim Hänger den Heimweg antreten nicht davon. Und so griegt jede ein Tannenzweig an Ihre Glocke gesteckt und auch der LKW wird festlich mit Zweigen dekoriert. Ein neues Gefährt, dass sich Hannes erst im Mai zugelegt hat mit Doppelhänger pfeifft um kurz nach 8 Uhr den Berg rauf. Franzl, Hannes Vater sitzt ganz stolz im Führerhaus. Während dem Verladen kommt auch Sepp mit Frau, Mutter und Kindern. Es ist noch kalt und die Wiesen sind mit einem glitzernden Reif überzogen. Und dann sind sie weg. Die Kühe, Hannes, Franz. Und auch wir machen uns bewaffnet mit Stecken, geschmückten Kühen und einem Schnappserl in der Tasche auf den Weg. 16 Kühe müssen den Berg runter und drüben wieder rauf. Durch den Ehrenbachgraben geht die Tour, an der Baustelle vorbei und durch den nächsten verwunschen Wald. Sepp hatte keine Zeit mehr den Weg vorher wegen umgestürzter Bäume, Erdrutschen oder sonstigen Hindernissen abzulaufen. Vor einem Koloss von Fichte endet die Reise. Rechts steil bergab, Links steil bergauf und in der Mitte ein rießen Baum vom letzten Sturm entwurzelt. Schei... 16 vor sich hintrottende Kühe müssen stoppen. Die hinteren schieben die vorderen an, der Weg ist nicht mal so breit, dass 2 nebeneinander passen und da kugelts auch schon die erste den Hang runter, gefolgt von der zweiten. Scheißeeeeee. Gott ist mit uns. Nix passiert.. Sie kraxeln wieder auf. Was tun, kein Fichtenmoped im Gepäck, hat Sepps Mutter im Auto und die is schon aufm Heimweg. Nachdenken.. Ruhe bewaren.. Es gibt noch einen anderen Trail ein Stück weiter oben, aber dafür müssen wir zurück.. Ewwwiii, gehtss, kiiiieemt.. die letzten drehen langsam um, verstehn allerdings nicht warum und so endet der Notfall-plan an der nächsten Abzweigung. . Kühe sind nicht blöd, die merken sich den Weg und eine Alternative gibt es für die nicht.. Also drehn auch die letzten wieder Richtung Baumstamm um. In der zwischenzeit ist es wohl einigen vor dem Hindernis zu öde geworden, kein grün zum Fressen, kein Platz. Die erste manövriert 500 kg Kampfgewicht über die Fichte. Vorderhaxn, kleiner Sprung, Hinterhaxn und drüber. Geht eine gehn sie alle. Und so hüpfen ganz langsam die eine mutiger die andere vorsichtiger 16 Kühe nach und nach über den Stamm. Geschafft. Puh, Schweiß abwischen und weiter gehts. Nach ca. 3 Stunden an der Seidelalm vorbei, wo uns die Wirtin ein Schnäppsen in die Hand drückt, vorbei an 3 testorongesteuerten Bullen sind wir da. Eine Bilderbuch-Weide inkl. Haus wie vom Bergdoktor lässt uns mal wieder alle Anstrengungen vergessen. Die Kühe gehn zum Grasen, dürfen noch bis Ende Okt. draussen bleiben bevor sie über den Winter in den Stall ziehn. Wir haben Gänsepickel. Es gibt Nudel mit Soß, was zu trinken und dann müssen wir uns schon wieder verabschieden. Von Sepp, seiner Frau, den Kühen, den Kindern, von Hans-Peter unserm Nachbar. Die Mutter fährt uns zurück. Den Nachmittag bringen wir noch den Stall auf vordermann. Kärchern, kehren, putzen usw. und auch unsere Hütte müsste so langsam mal ausgeräumt werden. Um 22 Uhr fallen wir wie die letzten Wochen totmüde ins Bett. Die erste Nacht allein auf der Griesalm wartet auf uns.

Deko-Tante

Deko-Tante

Hübsch aufgemotzt

Hübsch aufgemotzt

guckst du Zweigle am Glockenband. Schö siehste aus Lilli

guckst du Zweigle am Glockenband. Schö siehste aus Lilli

Monster-Truck

Monster-Truck

der vorletzte Morgen

der vorletzte Morgen

Bis zum nächsten Alm-Sommer Mädels

Bis zum nächsten Alm-Sommer Mädels

Franz

Franz

Vater und Sohn

Vater und Sohn

Es geht los. 16 Damen treten den Heimweg an.

Es geht los. 16 Damen treten den Heimweg an.

über Stock und Stein

über Stock und Stein

Geht schooooo !!!

Geht schooooo !!!

da kommen wir grad aus der Ehrenbachschlucht auf die Haupt-Forst-Verkehrs-Straße.. Immer schön rechts laufen und nicht überholen, bitte!

da kommen wir grad aus der Ehrenbachschlucht auf die Haupt-Forst-Verkehrs-Straße.. Immer schön rechts laufen und nicht überholen, bitte!

so is fein

so is fein

Die Seidl-Alm

Die Seidl-Alm

Ochse Nr. 1

Ochse Nr. 1

..und Ochse Nr. 2 - der hat ein Auge auf Lady geworfen und rückt uns  nur ein paar sekunden nach der Pose mächtig auf die Pelle.

..und Ochse Nr. 2 - der hat ein Auge auf Lady geworfen und rückt uns nur ein paar sekunden nach der Pose mächtig auf die Pelle.

noch ein paar Meter

noch ein paar Meter

Geschafft. eine Weide wie im Paradis. Flach, Grün und saftig

Geschafft. eine Weide wie im Paradis. Flach, Grün und saftig

Sepp und Sven

Sepp und Sven

Wir Almis

Wir Almis

Sepps Haus und Hof.. mit Hühnern, nem Hund, Katzen, Kühen, Spielplatz für die Kinder, Hollywoodschaukel, Austragshaiserl und ab morgen auch noch nem Pferd

Sepps Haus und Hof.. mit Hühnern, nem Hund, Katzen, Kühen, Spielplatz für die Kinder, Hollywoodschaukel, Austragshaiserl und ab morgen auch noch nem Pferd

zurück im Stall. alle weg, nur noch ein paar vertrocknete Kuhdatschis erinnern an die Bewohnerinnen.

zurück im Stall. alle weg, nur noch ein paar vertrocknete Kuhdatschis erinnern an die Bewohnerinnen.

Es darf gekehrt werden

Es darf gekehrt werden

und dann werden die großen gerätschaften aufgefahrn.

und dann werden die großen gerätschaften aufgefahrn.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wie ist wohl das Almleben in Tirol auf 1600m mit 64 Milchkühen? Wir werden es erfahren und ihr auch.
Details:
Aufbruch: 12.06.2013
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: September 2013
Reiseziele: Österreich
Der Autor
 
Jessica & Sven Winkler berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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