ALM-AUSZEIT
Almabtrieb mit Seppi
23, Sept. - Hannes Zöli ist beendet
Ein letztes Mal klingelt der Wecker. Auf Steh´n Welt, 25 Kühe warten schon ganz sehnsüchtig auf uns. Extra langsam geht es heut zu Gange und keiner will so richtig begreifen, dass nach 105 Tagen, die Almsaison heute vorbei ist. Leider haben wir selbst keinen traditionellen Abtrieb, aber ganz ohne Schmuck kommen uns die Kühe auch wenn sie mim Hänger den Heimweg antreten nicht davon. Und so griegt jede ein Tannenzweig an Ihre Glocke gesteckt und auch der LKW wird festlich mit Zweigen dekoriert. Ein neues Gefährt, dass sich Hannes erst im Mai zugelegt hat mit Doppelhänger pfeifft um kurz nach 8 Uhr den Berg rauf. Franzl, Hannes Vater sitzt ganz stolz im Führerhaus. Während dem Verladen kommt auch Sepp mit Frau, Mutter und Kindern. Es ist noch kalt und die Wiesen sind mit einem glitzernden Reif überzogen. Und dann sind sie weg. Die Kühe, Hannes, Franz. Und auch wir machen uns bewaffnet mit Stecken, geschmückten Kühen und einem Schnappserl in der Tasche auf den Weg. 16 Kühe müssen den Berg runter und drüben wieder rauf. Durch den Ehrenbachgraben geht die Tour, an der Baustelle vorbei und durch den nächsten verwunschen Wald. Sepp hatte keine Zeit mehr den Weg vorher wegen umgestürzter Bäume, Erdrutschen oder sonstigen Hindernissen abzulaufen. Vor einem Koloss von Fichte endet die Reise. Rechts steil bergab, Links steil bergauf und in der Mitte ein rießen Baum vom letzten Sturm entwurzelt. Schei... 16 vor sich hintrottende Kühe müssen stoppen. Die hinteren schieben die vorderen an, der Weg ist nicht mal so breit, dass 2 nebeneinander passen und da kugelts auch schon die erste den Hang runter, gefolgt von der zweiten. Scheißeeeeee. Gott ist mit uns. Nix passiert.. Sie kraxeln wieder auf. Was tun, kein Fichtenmoped im Gepäck, hat Sepps Mutter im Auto und die is schon aufm Heimweg. Nachdenken.. Ruhe bewaren.. Es gibt noch einen anderen Trail ein Stück weiter oben, aber dafür müssen wir zurück.. Ewwwiii, gehtss, kiiiieemt.. die letzten drehen langsam um, verstehn allerdings nicht warum und so endet der Notfall-plan an der nächsten Abzweigung. . Kühe sind nicht blöd, die merken sich den Weg und eine Alternative gibt es für die nicht.. Also drehn auch die letzten wieder Richtung Baumstamm um. In der zwischenzeit ist es wohl einigen vor dem Hindernis zu öde geworden, kein grün zum Fressen, kein Platz. Die erste manövriert 500 kg Kampfgewicht über die Fichte. Vorderhaxn, kleiner Sprung, Hinterhaxn und drüber. Geht eine gehn sie alle. Und so hüpfen ganz langsam die eine mutiger die andere vorsichtiger 16 Kühe nach und nach über den Stamm. Geschafft. Puh, Schweiß abwischen und weiter gehts. Nach ca. 3 Stunden an der Seidelalm vorbei, wo uns die Wirtin ein Schnäppsen in die Hand drückt, vorbei an 3 testorongesteuerten Bullen sind wir da. Eine Bilderbuch-Weide inkl. Haus wie vom Bergdoktor lässt uns mal wieder alle Anstrengungen vergessen. Die Kühe gehn zum Grasen, dürfen noch bis Ende Okt. draussen bleiben bevor sie über den Winter in den Stall ziehn. Wir haben Gänsepickel. Es gibt Nudel mit Soß, was zu trinken und dann müssen wir uns schon wieder verabschieden. Von Sepp, seiner Frau, den Kühen, den Kindern, von Hans-Peter unserm Nachbar. Die Mutter fährt uns zurück. Den Nachmittag bringen wir noch den Stall auf vordermann. Kärchern, kehren, putzen usw. und auch unsere Hütte müsste so langsam mal ausgeräumt werden. Um 22 Uhr fallen wir wie die letzten Wochen totmüde ins Bett. Die erste Nacht allein auf der Griesalm wartet auf uns.
Deko-Tante
Hübsch aufgemotzt
guckst du Zweigle am Glockenband. Schö siehste aus Lilli
Monster-Truck
der vorletzte Morgen
Bis zum nächsten Alm-Sommer Mädels
Franz
Vater und Sohn
Es geht los. 16 Damen treten den Heimweg an.
über Stock und Stein
Geht schooooo !!!
da kommen wir grad aus der Ehrenbachschlucht auf die Haupt-Forst-Verkehrs-Straße.. Immer schön rechts laufen und nicht überholen, bitte!
so is fein
Die Seidl-Alm
Ochse Nr. 1
..und Ochse Nr. 2 - der hat ein Auge auf Lady geworfen und rückt uns nur ein paar sekunden nach der Pose mächtig auf die Pelle.
noch ein paar Meter
Geschafft. eine Weide wie im Paradis. Flach, Grün und saftig
Sepp und Sven
Wir Almis
Sepps Haus und Hof.. mit Hühnern, nem Hund, Katzen, Kühen, Spielplatz für die Kinder, Hollywoodschaukel, Austragshaiserl und ab morgen auch noch nem Pferd
zurück im Stall. alle weg, nur noch ein paar vertrocknete Kuhdatschis erinnern an die Bewohnerinnen.
Es darf gekehrt werden
und dann werden die großen gerätschaften aufgefahrn.
Aufbruch: | 12.06.2013 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | September 2013 |