Traumreise Irland
Galway I
Nach einem weiteren Frühstück in seltsamer Atmosphäre machten wir uns zu Fuß auf den kurzen Weg zum Busbahnhof. Heute stand uns die längste Fahrt dieser Reise bevor, viereinhalb Stunden würden wir unterwegs sein. Wirklich lang finde ich das aber auch nicht, und so starteten wir gut gelaunt mit Musik auf den Ohren und einem großen Naschvorrat die Fahrt! Um 11.05 Uhr kamen wir in Limerick an, wo wir umsteigen mussten, laut Fahrplan hatten wir eine Stunde Aufenthalt. Meine Mutter wartete erstmal in der Halle des Bahnhofs und ich lief raus zum Busbahnhof, weil ich kurz nachschauen wollte, wo unser Bus abfahren würde - nur, um später auf der sicheren Seite zu sein. Ich suchte auch eine ganze Weile, bis ich den richtigen Bussteig fand - und war sehr erstaunt, als ich dort einen wartenden Bus nach Galway entdeckte. Das war schon unser Bus! Wie der Blitz rannte ich zurück in die Halle und mitsamt Gepäck rannten wir wieder zurück, verstauten alles unten und stiegen gerade noch rechtzeitig ein. Unser Fahrplan, den ich aus dem Internet ausgedruckt hatte, war tatsächlich fehlerhaft gewesen. Hätten wir die Stunde gewartet, wären wir noch später in Galway angekommen, was wirklich ärgerlich gewesen wäre!
Der Rest der Fahrt war anstrengend, denn wir hatten nun schlechte Plätze und der Bus war gerammelt voll. Darum waren wir wirklich froh, als wir in Galway ankamen, und da wir einfach nur noch ankommen wollten, nahmen wir kurzerhand ein Taxi zu unserer Pension.
Da erwartete uns eine kleine Überraschung, denn der Besitzer wusste nichts von unserer Buchung. Er sagte, dass er nichts bekommen habe... was ich mir absolut nicht vorstellen kann, denn ich habe bestimmt schon über dreißig Mal über hostelworld gebucht, und so etwas ist noch nie passiert. Zum Glück war aber noch ein Zimmer frei. Ich bezahlte per Kreditkarte, und als ich den Zahlungsbeleg bekam, entdeckte ich auch noch, dass ich nun den gesamten Betrag bezahlt hatte, obwohl ich schon über hostelworld eine Anzahlung geleistet hatte... Der Besitzer stritt die Anzahlung erstmal ab, und ich musste ihm erst meinen Ausdruck der Buchungsbestätigung zeigen und ein wenig diskutierten, um ihn zu überzeugen.
Dann konnten wir endlich auf unser Zimmer, das allerdings wirklich schön war und uns super gefiel.
Inzwischen war es halb drei, wir hatten nun richtig Hunger und so zog es uns sofort in die Stadt, wo wir zum Glück ein chinesisches Restaurant fanden, das noch geöffnet hatte. Hier gab es ein leckeres Nudel-Tofu-Gericht, das wirklich einsame Spitze war! Langsam tankten wir wieder Kraft, und waren dann bereit, uns ins Getümmel von Galway zu stürzen!
Galway ist ganz klar die wichtigste Stadt an der Westküste - Zentrum des Tourismus, Universitätsstadt und dazu eine Hochburg des Gälischen. Egal bei wem ich erwähnte, dass ich nach Irland fahren würde - wer schon einmal hier war, schwärmte von Galway! Wir waren also mehr als gespannt, und ließen uns erstmal einfach ein wenig durch die Stadt treiben.
Ein typischer bunter Pub in der Nähe unserer Pension
Eines der vielen bunten Sträßchen in Galway
Lynch's Castle, ein mittelalterliches Stadthaus der Familie Lynch, die eine der wichtigsten Familien Galways war. Heute ist es eine Bank.
Das Wappen der Familie, und darunter ein Affe, der ein Kind hält - der Legende nach rettete einst ein Affe ein Kind der Familie vor einem Feuer
Es war nun schon recht spät am Nachmittag, aber wir entschieden uns, noch eine Kirche zu besichtigen - die St Nicholas Collegiate Church. Sie hat mir von allen Kirchen in Irland am besten gefallen!!!
Wahrscheinlich liegt das an ihrem Alter, denn sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist damit wesentlich älter als fast alle anderen Kirchen, die wir auf dieser Reise besuchten! Sie ist die größte noch genutzte mittelalterliche Kirche in Irland. Schon Christopher Columbus besuchte hier im Jahr 1477 einen Gottesdienst!
Wie üblich, sind auch hier auf dem Boden viele Grabplatten. Viele davon tragen eingeritzt Symbole, die den Beruf des Bestatteten zeigen - hier z.B. das Zeichen eines Goldschmieds.
Hier ist ein Wollhändler begraben, seine Grabplatte zeigt eine Schere zum Schafe scheren.
Die Familie Lynch hat auch hier in der Kirche ein eigenes Grabfenster. Die Gesichter der Engel wurden von den Soldaten Cromwells zerstört - während sie Irland besetzt hatten, nutzten sie die Kirche als Pferdestall.
Anschließend gingen wir noch um die Kirche herum, denn auch außen befinden sich einige fantastische Steinmetzarbeiten
Der Besuch dieser Kirche war wirklich klasse! Nun reichte es uns aber auch für diesen Tag und wir gingen nur noch kurz einkaufen.
Am Eyre Square gibt es ein großes Einkaufszentrum, das zudem eine Besonderheit aufweist: Im unteren Teil befindet sich ein Stück der Stadtmauer, das ins Einkaufszentrum mit hineingebaut wurde! Nach einem kurzen Foto deckten wir uns im Dunnes Store mit Essbarem ein - diesen Supermarkt kannten wir bisher noch nicht und er gefiel uns super! Anschließend ging es durch die Innenstadt wieder zurück zu unserer Pension, wo wir einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher verbrachten und uns freuten, nun noch einige Tage in Galway zu erleben.
In der Innenstadt: Skulpturen des irischen Schriftstellers Oscar Wilde und seines estnischen Kollegen Eduard Vilde. Das Original steht in Tartu in Estland, und 2004 schenkte Tartu der Stadt Galway eine exakte Kopie.
Aufbruch: | 10.08.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.08.2013 |
Großbritannien