Traumreise Irland

Reisezeit: August 2013  |  von Mirjam & Nico L.

Killarney

Heute morgen ging es wieder auf zum Busbahnhof, den wir ja schon vom Vortag kannten. Diesmal nahmen wir uns allerdings ein Taxi, denn unseren kompletten Krempel dorthin schleppen und ziehen wollten wir dann doch nicht!
Der Bus war recht voll, und die meisten Leute waren Touristen, darunter aber nur wenige Deutsche. Am Busbahnhof kauften wir uns noch heiße Getränke und warteten ein wenig. Ich war gespannt, wie das Prozedere hier ablaufen würde, es war aber recht einfach (und längst nicht so komfortabel wie in Australien). Man muss sein Gepäck selbst unten im Gepäckraum verstauen und darf sich oben auch den Sitzplatz selbst aussuchen. Insgesamt muss ich sagen, dass die Fahrten mit Bus Éireann qualitativ wirklich wesentlich schlechter waren als in Australien und UK, sowohl vom Service als auch vom Zustand der Busse her. Ok war es trotzdem und ich würde es auch wieder machen, aber eine berauschende Erfahrung war es auch nicht gerade.
Um 10.00 Uhr kamen wir in Killarney an und mussten einige Zeit suchen, bis wir unsere Unterkunft fanden: Das Súgán Hostel. Wir wurden vom Besitzer gegrüßt, der echt einmalig war: Iro-Frisur, kurze abgerissene Hosen, fremder Akzent - und superfreundlich, zuvorkommend und lustig. Wir mussten noch kurz im Eingangsbereich des Hostels warten, bis unser Zimmer fertig war, und konnten dabei die zusammen gewürfelte Einrichtung bewundern. Fast alles war aus Holz, die Wände mit vielen Fotos, Gemälden und Erinnerungsstücken geschmückt, einfach urig und gemütlich.

Das Súgán-Hostel

Das Súgán-Hostel

Endlich konnten wir in unser Zimmer, und ich kann ungelogen sagen, dass es wohl das sauberste Hostel-Zimmer war, das ich je bewohnt habe. Es war wirklich hübsch eingerichtet und auch das Bad war super, das einzige Manko war, dass es eiskalt war. So stark gefroren habe ich auch noch in keinem Hostel, dabei war es doch Sommer...

Egal! Wir wollten eh nicht lange auf dem Zimmer bleiben, sondern uns zog es raus in die Stadt. Wir hatten Hunger, und wollten außerdem Killarney erkunden.
In einem kleinen Fastfood-Restaurant stärkten wir uns bei einer Pizza und liefen dann erstmal kreuz und quer durch Killarney. Diese Stadt ist wirklich überaus touristisch, aber komischerweise fand ich das gar nicht störend. Irgendwie war die Atmosphäre trotzdem total entspannt und ruhig, und es machte einfach Spaß, durch die hübschen Straßen zu schlendern. In einem großen Souvenirtempel kaufte ich mir endlich einen dunkelgrünen Irland-Pulli, den ich schon bei anderen Touristen gesehen hatte und unbedingt haben wollte (meiner ist aber noch viel schöner, weil auch noch eine Harfe drauf ist!) und im tollen Killarney Bookshop mussten natürlich auch ein paar Bücher sein!

Die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit in der Stadt ist die St Mary's Cathedral, mal wieder eine nicht ganz so alte Kathedrale. Natürlich sind wir reingegangen und es war auch schön, aber wirklich begeistert hat es mich nicht. Viel bewegender war da das Denkmal vor der Kathedrale für die Kinder, die während der Hungersnot im 19. Jahrhundert verhungerten. Es steht auf einem Massengrab aus der damaligen Zeit...

St Mary's Cathedral

St Mary's Cathedral

Buntglasfenster mit einer Darstellung St Patricks

Buntglasfenster mit einer Darstellung St Patricks

Das Denkmal

Das Denkmal

Nah an der Stadt befindet sich auch der Killarney National Park, mir war aber nicht klar gewesen, wie nah! Hinter der Kathedrale standen wir plötzlich am Parkeingang! Also nichts wie rein!
Darauf waren wir nicht wirklich vorbereitet, wir hatten unsere Einkaufstüten dabei und waren viel zu dünn angezogen, aber egal... Jetzt zuerst wieder den Weg durch die ganze Innenstadt zurück zum Hostel zu gehen war uns auch zu blöd.
Wir staunten nicht schlecht - nur wenige Meter weiter, und wir befanden uns in einer anderen Welt. Plötzlich war es ganz still, die Luft war klar und frisch, und ringsum sahen wir nur noch Natur pur. Wow!

Wir spazierten einfach drauf los und wussten gar nicht wohin, aber wir genossen es einfach. Ein solches Paradies, so nah an der Stadt! Es war einfach wunderbar, vielleicht auch gerade weil wir damit gar nicht gerechnet hatten!
Zwischendurch stießen wir doch auf ein Schild und konnten somit ungefähr abschätzen wo wir waren und uns einen Weg zurecht legen. Dann ging es weiter, durch kleine Wäldchen, immer wieder viele Wiesen, vorbei an kleinen Bächen, bis wir schließlich am Ross Castle ankamen.

Leider gerieten wir nun in einen Regenschauer! Das Schloss anschauen wollten wir eh nicht, dazu war es schon zu spät und wir waren zu müde, aber der große See (Lough Leane) hätte natürlich im vorherigen Sonnenschein viel schöner ausgesehen... Wir verließen trotzdem den Pfad und liefen ein wenig am Ufer des Sees entlang, dann traten aber ziemlich starke Windböen auf. Wir traten also bald den Rückzug an, und auf dem Rückweg wechselten sich dann kurze Schauer mit Sonnenschein ab. Das konnte unsere Laune aber auch nicht mehr trüben!
Zurück in der Stadt stockten wir noch kurz im Tesco unsere Vorräte auf, dann verbrachten wir einen ruhigen Abend in unserem eiskalten, aber schönen Zimmer.
Vom Killarney National Park waren wir wirklich begeistert, und auch Killarney selbst hatte vor allem meiner Mutter supergut gefallen.

Ross Castle aus dem 15. Jahrhundert - eine beeindruckende Festung

Ross Castle aus dem 15. Jahrhundert - eine beeindruckende Festung

Lough Leane mit Regentropfen!

Lough Leane mit Regentropfen!

© Mirjam & Nico L., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Rundreise mit Bus und Zug rund um die Grüne Insel, einschließlich Nordirland... Station in Dublin, Cork, Killarney, Galway und Belfast, mit vielen Ausflügen und Tagestouren und nur wenig Regen! Ein Kindheitstraum wurde wahr :-)
Details:
Aufbruch: 10.08.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.08.2013
Reiseziele: Irland
Großbritannien
Der Autor
 
Mirjam & Nico L. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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