Traumreise Irland

Reisezeit: August 2013  |  von Mirjam & Nico L.

Ausflug nach Howth

Unser Plan ging auf: Auch am nächsten Tag war das Wetter herrlich - zumindest noch!
Nach dem Frühstück gingen wir rüber zur Heuston Station und nahmen dort die LUAS, die Dubliner S-Bahn, bis zum anderen großen Bahnhof der Stadt, Connolly Station. Das Ganze ging viel einfacher und schneller als gedacht, das Ticket hatten wir innerhalb von ein paar Sekunden am Automaten gezogen, da fuhr auch schon eine Bahn ein, und kurz darauf kamen wir schon in der Connolly Station an. Ein Blick auf die Anzeigetafel verriet: Der nächste Zug nach Howth ging in fünf Minuten. Keine Schlange am Fahrkartenautomaten - das müsste doch zu schaffen sein! Und tatsächlich: In Windeseile Fahrkarten gekauft, im Eilschritt zum Gleis (warum ist das in solchen Momenten immer das am weitesten entfernte Gleis von allen?), und wir kamen gleichzeitig mit dem Zug an.
Dieser DART-Zug war recht alt und klapprig, aber bei dem günstigen Fahrkartenpreis nimmt man das doch gerne in Kauf... Nur knapp 10,50€ für eine Hin- und Rückfahrkarte für uns beide!
DART bedeutet Dublin Area Rapid Transit, und so nennt sich die Bahnlinie, die nördlich und südlich von Dublin an der Küste entlang führt. Sehr praktisch, denn so kann man einige tolle Orte an der Küste ganz leicht erkunden.

DART

DART

Die Fahrt nach Howth dauerte noch nicht einmal eine halbe Stunde. Vom Bahnhof aus war es nur ein kurzer Fußweg, dann kamen wir direkt am kleinen, verschlafenen Hafen an. Es war halb zehn Uhr morgens, da unsere Anreise ja viel schneller gegangen war, als wir gedacht hatten, und der ganze Ort lag noch im Tiefschlaf. Wir fanden die kleine Touri-Info, die schon geöffnet hatte, und bekamen erstmal eine Karte von Howth und einige freundliche Erklärungen dazu.
Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir hier am Hafen, schlenderten umher, gingen über die Mole zum Leuchtturm, und genossen einfach das schöne Wetter und diesen friedlichen Ort.

Hübsche Hafengebäude

Hübsche Hafengebäude

Ich war überrascht, eine Rettungsstation der britischen RNLI - Royal National Lifeboat Institution - hier zu sehen. Wie ich später erfuhr, hat Irland keine eigene Seenotrettungsorganisation, sondern ist an die britische angeschlossen.

Ich war überrascht, eine Rettungsstation der britischen RNLI - Royal National Lifeboat Institution - hier zu sehen. Wie ich später erfuhr, hat Irland keine eigene Seenotrettungsorganisation, sondern ist an die britische angeschlossen.

Das dazugehörige Rettungsboot

Das dazugehörige Rettungsboot

Auf der Mole

Auf der Mole

Schließlich fühlten wir uns fit genug, um unsere Wanderung anzugehen - am Rand des Hafens führt ein Weg hoch zu den Klippen. Ein sehr schöner Wanderweg führt dann oberhalb der Klippen entlang. Ich fand es nicht so schön wie in Cornwall, aber trotzdem sehr sehenswert!
Wir trafen nur wenige andere Wanderer, teilten uns aber nach einigen Kilometern einen kleinen Rastplatz mit Bank mit einer holländischen Familie. Sie sind supernett und plaudern (natürlich) auf Niederländisch miteinander, da höre ich plötzlich ein Wort, das sich wie Delfin oder dolphin anhört. Alle springen auf und starren aufs Wasser, und ich frage auf Englisch nach den Delfinen - ja, der Vater hat tatsächlich einen Delfin im Wasser gesehen. Lange schauen wir aufs Wasser, der Delfin (oder andere Delfine) taucht auch noch häufiger auf und wir sehen ihn zwar nur winzig klein, aber wir sehen ihn! Fantastisch!
Fotos davon habe ich natürlich nicht, dafür war alles viel zu weit weg.

Der Beginn des Weges in Howth

Der Beginn des Weges in Howth

Ausblick auf die kleine Insel im Hafen

Ausblick auf die kleine Insel im Hafen

Nach über einer Stunde kamen wir an einem erhöhten Punkt an, wo sich einige Häuser fanden, und ein Weg ins Inland abzweigte. Wir entschlossen uns, auf diesem Inlandweg wieder zurück nach Howth zu laufen.

Ich wusste ja, dass in Irland Palmen wachsen, aber der Anblick war dann trotzdem skurril!

Ich wusste ja, dass in Irland Palmen wachsen, aber der Anblick war dann trotzdem skurril!

Zurück in Howth kamen wir direkt im Ortskern oberhalb des Hafens an. Inzwischen hatten wir mächtig Kohldampf und machten uns auf die Suche nach einem passenden Ort für's Mittagessen. Wir schauten uns auch schnell die Kirche an, die von außen recht hübsch, innen aber wirklich nichts besonderes war. Auf der Karte war diese Kirche mitten in Howth als St Mary's Church bezeichnet und im Reiseführer stand, dass in der St Mary's Church ein sehr interessantes mittelalterliches Grabmal zu sehen sei. Ein Grabmal war hier aber weit und breit nicht zu sehen, und auf dem Schild vor der Kirche stand auch Church of the Assumption. Merkwürdig... Wir zogen weiter. Inzwischen hatte es begonnen zu regnen und schüttete wie aus Kübeln auf uns herab... Zum Glück fanden wir am Hafen einen kleinen Italiener. Es gab nur noch Plätze draußen, und so saßen wir unter den großen Sonnenschirmen im strömenden Regen und ruhten uns erstmal von unserer doch recht anstrengenden Wanderung aus. Was hatten wir für ein Glück gehabt, dass der Regen erst anfing, als wir wieder im Ort waren!

Fotogene Häuschen in Howth

Fotogene Häuschen in Howth

Church of the Assumption

Church of the Assumption

Es war nun später Nachmittag, aber auf dem Weg zum Bahnhof wollten wir noch eine Sehenswürdigkeit mitnehmen, die uns die Dame morgens in der Touri-Info empfohlen hatte: Howth Castle.
Etwas wehmütig gingen wir am Hafen vorbei, der nun im Regenwetter gar nicht mehr so schön aussah wie morgens...
Nach einiger Fragerei auf dem Weg zum Bahnhof bogen wir links ab in Richtung Schloss. Und auf der linken Seite erblickten wir plötzlich... eine kleine hübsche Kirche! Das war die St Mary's Church!!!
Sie sah von außen wirklich schön aus und ich freute mich sehr, sie nun doch noch zu sehen. Die dicke Holztür war verschlossen, aber in einem Anbau brannte Licht, also öffneten wir da vorsichtig die Tür... Vielleicht war dies ja der Eingang? Nein, war es nicht. Eine wirklich sehr unfreundliche Frau scheuchte uns hinaus. Ok, weiter zum Schloss. Aber auch hier sah es nicht direkt einladend aus. Laut Touri-Info war der Park für Besucher geöffnet, aber alles sah dermaßen privat aus, dass wir uns nach der Erfahrung in der Kirche gar nicht mehr trauten. Also ging ich nur einmal um die Ecke und schoss ein paar Fotos, dann gingen wir zurück zum Bahnhof und freuten uns nach dem ganzen Regen einfach nur noch darauf, zurückzufahren.

St Mary's Church - von außen sehr schön, von innen leider nicht zu besuchen

St Mary's Church - von außen sehr schön, von innen leider nicht zu besuchen

Howth Castle - im 16. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert umgebaut, und immer noch bewohnt vom Lord of Howth.

Howth Castle - im 16. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert umgebaut, und immer noch bewohnt vom Lord of Howth.

Ich hab mich später erkundigt: Laut Website ist der Park nur an bestimmten Tagen für Besucher geöffnet. Unser Gefühl hatte also nicht getäuscht.

Ich hab mich später erkundigt: Laut Website ist der Park nur an bestimmten Tagen für Besucher geöffnet. Unser Gefühl hatte also nicht getäuscht.

Der DART-Zug brachte uns schnell wieder nach Dublin, und hier angekommen, machten wir uns wie schon am ersten Tag auf den Weg zum Tesco, um unsere Vorräte aufzustocken. Vorher aber noch ein heißer Soya Chai Latte im Costa Coffee, um warm zu werden... Dann freuten wir uns nur noch auf unsere Pension, eine heiße Dusche und unser Bett!

© Mirjam & Nico L., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Rundreise mit Bus und Zug rund um die Grüne Insel, einschließlich Nordirland... Station in Dublin, Cork, Killarney, Galway und Belfast, mit vielen Ausflügen und Tagestouren und nur wenig Regen! Ein Kindheitstraum wurde wahr :-)
Details:
Aufbruch: 10.08.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.08.2013
Reiseziele: Irland
Großbritannien
Der Autor
 
Mirjam & Nico L. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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