Traumreise Irland
Connemara
Unsere letzte geführte Tour der Irland-Reise stand heute an! Es ging nach Connemara, dieser wild-romantischen Gegend nördlich von Galway, berühmt für ihre Ponys, ihre harsche Landschaft, ihre Seen und Berge.
Wieder ging es morgens zum Bus Centre in die Innenstadt - und als wir das Guesthouse verließen, machten wir sofort auf der Schwelle wieder kehrt, um uns drinnen die Regenjacken anzuziehen. Es schüttete plötzlich wie aus Eimern, und durch den Regen kämpften wir uns zum Eyre Square und dann weiter zum Bus Centre, wo unser großer Bus schon bereitstand. Andere Tour Company - aber wieder ein riesiger Reisebus, der diesmal fast bis auf den letzten Platz besetzt war. Nachdem wir Galway verlassen hatten, ging es bald ins Inland, und das Wetter wurde nicht besser...
Nach ca. einer Stunde machten wir einen Fotostopp am Lough Inagh - bestimmt wäre es wunderschön gewesen, wenn die Sonne geschienen hätte Ich will mich echt nicht beschweren, denn ich hatte auf meinen Reisen wirklich schon unverschämtes Glück mit dem Wetter (ich sag nur - im März braungebrannt aus einem Englandurlaub heimkommen!), aber mir blutete einfach das Herz, wenn ich daran dachte, wie schön es hier wohl im Sonnenschein war.
Ansonsten erinnerte mich die Landschaft sehr stark an Schottland, ich fühlte mich richtig in meine Reisen aus dem Vorjahr hineinversetzt, was meine Stimmung dann wieder hob!
Bald näherten wir uns unserem Hauptziel des Tages, Kylemore Abbey. Eines der ikonischen Gebäude Irlands, klassisches Kalendermotiv... Insofern wusste ich zwar, wie die Abbey aussah, aber nichts hatte mich auf den tatsächlichen Anblick vorbereitet.
Als wir auf den Parkplatz einfuhren und ich die Szenerie aus dem Fenster erhaschte, blieb mir die Spucke weg. Wow, war das schön!!!
Ab jetzt konnte mich nichts mehr erschüttern. Der riesige Parkplatz mit ca. fünfzigtausend großen Reisebussen, der noch zu entrichtende überteuerte Eintrittspreis, das riesige Visitor Centre, das wir erstmal passieren mussten...
Kylemore Abbeys Schönheit überstrahlte alles, und der Rest war mir egal!
Dieses weiße Gebäude, so malerisch am See gelegen und von grünen Hügeln umgeben, einfach so harmonisch und perfekt!
Wir hatten hier zum Glück einige Stunden Zeit, bevor es weiterging, und es gab auch in der Tat einiges zu sehen. Unter anderem den weiter entfernten viktorianischen Garten, zu dem man auch mit einem Shuttlebus fahren konnte - angesichts des nun wieder einsetzenden Regens nahmen wir das gerne in Anspruch und zuckelten mit dem kleinen Bus zum Garten. Diesen Garten im viktorianischen Zeitalter anzulegen, war eine wirkliche Meisterleistung, da das Land hier aus Torfmoor besteht. Es ist ein wirklich schöner Garten und wir genossen unseren Spaziergang hier.
Mit dem Shuttle ging's auch wieder zurück, und nun machten wir uns an die Besichtigung der Gebäude. So schön das Gebäude ist, so traurig und romantisch ist auch die Geschichte, die dahinter steht. Obwohl Kylemore Abbey doch recht alt aussieht, wurde sie erst 1867 gebaut, und zwar von Mitchell Henry. Er hatte Connemara mit seiner Frau Margaret während der Flitterwochen besucht und sie hatten sich in diese Gegend verliebt, also baute er hier ein Haus für sie. Leider konnte das Paar das Traumhaus aber nur kurz genießen, denn auf einer Ägyptenreise erkrankte Margaret schwer und starb kurze Zeit später. Mitchell ließ Margaret hier begraben, kehrte dann aber nie wieder nach Kylemore zurück, bis er schließlich auch starb und neben seiner Frau bestattet wurde. Hach, ich geb's zu - ich liebe solche Geschichten
Später wurde Kylemore ein Nonnenkloster - fortan Kylemore Abbey - und ist es auch heute noch.
Die Säulen sind aus Marmor aus den vier irischen Provinzen gemacht: Grüner Marmor aus Connemara (Provinz Connacht), rosa Marmor aus Cork (Provinz Munster), schwarzer Marmor aus Kilkenny (Provinz Leinster) und grauer Marmor aus Armagh (Provinz Ulster)
Nachdem wir alles ausgiebig besichtigt hatten, war immer noch etwas Zeit, uns im Visitor Centre umzusehen. Hier war es rappelvoll, denn die meisten Besucher hielten sich angesichts des jetzt wieder starken Regens wohl lieber hier auf, anstatt sich draußen umzusehen. Allerdings gefiel der Souvenirshop uns wirklich gut, und so kauften wir kräftig ein... Im übervollen und lauten Restaurant zu essen, hatten wir allerdings keine Lust, und vertilgten lieber unsere mitgebrachten Sandwiches draußen unterm Regenschirm. Dann war es auch schon Zeit, zum Parkplatz zu gehen... wo wir erstaunlich schnell unseren Bus wieder fanden zwischen all den anderen.
Als nächstes hielten wir im kleinen Ort Cong, einem kleinen hübschen Dorf am Rande Connemaras. Sehenswert ist hier vor allem die Cong Abbey, die alte Abtei. Sie wurde im 7. Jahrhundert von den letzten Hochkönigen Irlands gegründet, das Gebäude stammt aber aus dem 12. Jahrhundert und ist heute eine Ruine. Aber auch Cong selbst ist einen Spaziergang wert! Der Ort liegt auch am Lough Corrib und so machten wir einen kleinen Spaziergang am Wasser.
Letzter Stop am späten Nachmittag: Ross Errily Friary, ein mittelalterliches Franziskanerkloster, das aber um einiges größer ist als Cong Abbey. Es war faszinierend, das Labyrinth der vielen verschiedenen Räume zu entdecken. Ich liebe es, dabei einzelne Details zu entdecken oder Spuren des früheren Lebens hier zu sehen, z.B. einen alten Kamin.
Anschließend ging es wieder zurück und wir genossen unseren letzten Abend in Galway - und den letzten Abend in der Republik Irland, denn am nächsten Morgen ging es weiter nach Belfast, und somit nach Nordirland - ins Vereinigte Königreich!
Aufbruch: | 10.08.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.08.2013 |
Großbritannien