Traumreise Irland
The Burren & Cliffs of Moher
Unser erster Morgen in Galway, und wir frühstücken erstmal im schönen Frühstücksraum, wo es ein leckeres kleines Buffett gab. Dann ging es sofort los in die Stadt, denn heute stand unsere erste Tour von Galway aus auf dem Programm: Wir hatten eine Tour zu den Cliffs of Moher gebucht, einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Irlands!
Vom einem Buszentrum aus sollte es um zehn Uhr losgehen, um halb zehn verließen wir daher die Pension und machten uns auf den Weg. Am Buszentrum waren wir doch leicht überrascht, welche Formen der Tourismus hier annahm: Dieses Buszentrum war kein normaler Busbahnhof, sondern nur für Tourbusse da, und sie standen hier alle in einer Reihe und warteten auf die Passagiere... Wow! Was für ein Massentourismus!
Wir fanden unseren Bus, einen wirklichen Reisebus in Busgröße, kein kleinerer Bulli, wie ich gehofft hatte und wie ich es von den meisten Touren kannte, die ich bisher woanders gemacht hatte... Egal, wir machten es uns im Bus gemütlich und freuten uns auf die Tour! Der Bus war auch gar nicht ganz voll, und der ältere Busfahrer war unterhaltsam und lustig und spielte zwischendurch auch schöne irische Musik (was sehr angenehm war im Gegensatz zur schrecklichen Dauerlaberei auf der Dingle-Tour). Wir verließen Galway und fuhren zunächst an der Galway Bay entlang, und dann in die Landschaft des Burren.
Der Burren ist eine riesige Karstlandschaft im Westen Irlands, hauptsächlich aus Kalkstein. Das Gebiet ist ca. 250km² groß. Ein berühmtes Zitat darüber stammt von Oliver Cromwell: "Kein Baum, an dem man einen Mann aufhängen, kein Tümpel, worin man ihn ersäufen, keine Erde, in der man ihn verscharren könnte." - das trifft es wohl ganz gut! Eine karge Steinlandschaft, ohne wirkliche Bäume, ohne Erde. Allerdings gibt es trotzdem eine beeindruckende Pflanzenwelt, wie wir noch feststellten.
Der erste Teil des Tages war also für den Burren eingeplant. Man konnte sich nun entscheiden und entweder eine Höhle und einen Greifvogelpark besuchen, oder eine geführte Wanderung machen. Für uns war die Sache klar - eingesperrte Vögel finden wir nicht so toll und Höhlen haben wir auch schon viele gesehen, also wollten wir natürlich die Wanderung machen und dabei die Landschaft des Burren kennenlernen.
Der Bus warf uns auf der Connolly Family Farm raus, mit nur einer Handvoll anderen Leuten - die anderen hatten alle das andere Programm gewählt. Wir trafen hier aber noch auf andere Touristen. Die Farm hält zwar noch Tiere, lebt aber hauptsächlich vom Tourismus und bietet unter anderem auch kurze geführte Wanderungen an. John, der Sohn der Familie, der unter anderem auch Geschichte studiert hat, leitete unseren Spaziergang. Im Gänsemarsch stapften wir los!
Es ging einen der steinigen Hügel hoch, wobei wir immer wieder stoppten. John erzählte viel Interessantes - da seine Familie hier schon seit Jahrhunderten lebte, hatte alles eine persönliche Note. So erfuhren wir einerseits etwas zur Geschichte - z.B. zeigte John uns eine Mauer, die zur Zeit der Hungersnot gebaut wurde und die gar keinen Sinn hatte, als einfach die Leute zu beschäftigen, damit sie nicht revoltierten und etwas Geld verdienen konnten. Andererseits erzählte er uns auch viel über die Natur des Burren und zeigte uns seltene Pflanzen, die den widrigen Bedingungen hier trotzten.
Die Landschaft war wirklich fantastisch. Nichts als raue Steine und ein wenig Gras dazwischen, und rundum nichts als diese Karsthügel und im Tal ein paar Farmgebäude und ein kleines Kloster. Einfach faszinierend! Dies war ein ganz anderes Irland, aber es war atemberaubend. Immer höher stiegen wir hinauf und ich genoss einfach nur diese außergewöhnliche Natur, die frische Luft und das Gefühl, an diesem besonderen Ort zu sein.
Dieser Weißdorn ist ein Fairy Tree - ein Feenbaum. Knüpft man ein Band an einen Zweig und wünscht sich etwas, dann geht der Wunsch in Erfüllung.
Unten im Farmhaus gab es dann noch Kuchen und heiße Getränke, während wir darauf warteten, wieder von unserem Bus abgeholt zu werden
Wir wurden von einem kleinen Bulli abgeholt und mussten noch etwas auf einen Italiener warten, der zu spät kam, dann wurden wir zu unserem großen Bus gebracht und weiter ging die Fahrt durch die karge Landschaft.
Nächster Stop: Poulnabrone Dolmen etwa aus der gleichen Zeit, ein wirklich beeindruckendes Grab. Hier stiegen wir auch aus und konnten drumherum laufen.
Nachdem wir Poulnabrone Dolmen angesehen hatten, warteten wir wieder auf den Italiener, der sich seelenruhig noch einen kleinen Souvenirstand anschaute, während wir alle im Bus saßen... In Windeseile ging es dann weiter, denn das Wetter wurde zusehends grauer, und der Fahrer wollte die Cliffs of Moher unbedingt noch erreichen, bevor es so neblig und wolkig war, dass die Sicht vollkommen versperrt sein würde... Ich hoffe natürlich inständig, dass dieser Plan aufging, denn auf die Cliffs of Moher freute ich mich besonders!
Wie gesagt, sind die Klippen eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Irlands, eins der absoluten Must Sees. Auf jedem Kalender, Bildband und Poster prangen sie, Irland ohne Cliffs of Moher geht gar nicht!
Dementsprechend war ich nicht besonders überrascht, als wir auf einem wahrhaft riesigen Busparkplatz einrollten, auf dem wirklich ein Reisebus neben dem anderen stand. Wir mussten noch eine Eintrittskarte kaufen, dann liefen wir, wie vom Fahrer geraten, sofort zu den Klippen und ließen alles andere erstmal links liegen. Und tatsächlich hatten wir Glück - die Klippen waren (noch) super zu sehen!
Wir hatten es gerade noch so geschafft! Eine Zeitlang genossen wir die tolle Aussicht auf die Klippen und liefen am - natürlich gut gesicherten Rand - entlang. Trotz der Massen genossen wir es hier einfach nur. Schließlich kam aber der Nebel und innerhalb weniger Minuten sah man NICHTS mehr. Nur noch grau. Was hatten wir für ein Glück gehabt!
Wir verbrachten den Rest der Zeit im vollkommen überfüllten Souvenirshop, bevor es wieder in den Bus ging, wo wir... richtig geraten, erstmal wieder auf den Italiener warteten!
Dann traten wir die lange Fahrt zurück nach Galway an, wobei wir zum Glück noch ein paar tolle Fotostops machten und noch etwas die fantastische Landschaft bestaunen konnten.
Aufbruch: | 10.08.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.08.2013 |
Großbritannien