Kuba-2014

Reisezeit: April / Mai 2014  |  von Andy S.

Trinidad - Camagüey - 07.05.2014

Das Wetter war heute am Morgen wieder ziemlich schön und so konnten wir erneut im Freien essen. Wir bekamen ein frisch zubereitetes Ei in Omeletteform, Obst, Muffins und gepressten Saft. Außerdem Kaffee, Tee und Milch. Der Hit war aber die "deutsche Markenbutter" Kurze Pause nach dem Frühstück, dann bezahlten wir und verabschiedeten uns von den sehr netten Gastgebern. Ziemlich leicht gings raus aus Trinidad und wir machten uns auf den Weg zuerst ins Valle de los Ingenios und dann weiter nach Camagüey, wo wir die nächste Casa gebucht hatten.

Frühstück in der Casa Hostal Antonio y Mary

Frühstück in der Casa Hostal Antonio y Mary

Mit deutscher Butter

Mit deutscher Butter

Schon nach ein paar Kilometern waren wir im Valle de los Ingenios, Ingenios sind die Zuckermühlen. Von diesen gab es hier früher Dutzende und zu ihnen gehörten auch oft Lagerhäuser, Herrenhäuser und Sklavenquartiere. Die meisten der Zuckermühlen wurden in den zwei Unabhängigkeitskriegen zerstört. Vom Mirador de La Loma del Puerto soll man eine sehr gute Sicht auf das Tal haben, doch der hätte was gekostet. Wir fuhren deshalb weiter und hofften, daß man auch von der Straße aus einen guten Blick aufs Tal hat. Schon nach ein paar Metern war dies der Fall, der Blick war spitze aufs Tal und war zudem noch kostenlos.

Das Valle de los Ingenios

Das Valle de los Ingenios

dito

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Mal wieder wenig Verkehr

Mal wieder wenig Verkehr

Nach dem kurzen Stopp am Straßenrand ging die Fahrt auf der wie immer sehr löchrigen Straße weiter. Unser nächstes Ziel für heute liegt auch noch im Valle de los Ingenios, der Manaca Iznaga. Der Manaca Iznaga ist eigentlich die wichtigste Sehenswürdigkeit im Valle de los Ingenios. Er kostet zwar Eintritt aber rauf auf den alten Sklaventurm wollten wir und zahlten dieses Mal. Das dazugehörige Gut wurde 1750 gegründet und 1795 von Pedro Iznaga gekauft. Dieser wurde durch Sklavenhandel einer der reichsten Männer Kubas. Die Sklaven wurden mithilfe des 44m hohen Turmes neben der Hazienda überwacht. Mit der Glocke an der Hazienda wurden die Sklaven dann bei Bedarf zusammengerufen.

Am Manaca Iznaga

Am Manaca Iznaga

dito

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Der Manaca Iznaga

Der Manaca Iznaga

Blick aus einem der unteren Stockwerken des Turms

Blick aus einem der unteren Stockwerken des Turms

Auf dem Weg vom Parkplatz, wo ein alter Mann auf unser Auto aufpasste, zum Sklaventurm wurden wir von vielen Frauen und auch Kindern angesprochen die dort vor allem Tischdecken verkaufen wollten. Dies war mal wieder weng lästig, aber man geht nach einer Zeit in Kuba einfach ohne eine Reaktion vorbei. Der Weg nach oben zur Spitze des Turmes war gar net so einfach, denn die Stufen, manchmal nur Leitern waren teilweise ziemlich steil und eng. Vor allem ich mußte öfters aufpassen, daß ich net mit dem Kopf wo anstoße. Aber der gute Ausblick auf die weite, grüne Landschaften hat für den Auf- und Abstieg entschädigt.

Der Weg nach oben beginnt

Der Weg nach oben beginnt

Sicht von oben auf die Umgebung

Sicht von oben auf die Umgebung

dito

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Wieder zurück am Auto gaben wir dem alten Mann ein paar Münzen und fuhren wieder los Richtung Camagüey. Nach einiger Zeit suchte Susanne auf einmal ganz aufgeregt nach unserem Reiseführer. Wir suchten das Auto ab und waren scho fast auf dem Weg zurück zum Sklaventurm. Im letzten Moment haben wir ihn dann doch noch gefunden und konnten beruhigt weiterfahren. Unser Weg führte uns durch Sancti Spiritus die gleichnamige Hauptstadt der Provinz, welche wir bald danach verließen und in die Provinz Camagüey kamen. Bis zur Stadt Camagüey war der Weg kein Problem, aber ab der Stadtgrenze ging das Chaos los. Wir dachten eigentlich, daß wir einen guten Plan hatten und die Casa von Eduardo y Geraldine finden würden. Doch scho nach kurzer Zeit hatten wir uns verfranzt und ab jetzt wird's abenteuerlich. Wir standen an einer Ampel und sahen auf die Karte, als es am Beifahrerfenster klopfte und uns ein Radfahrer ansprach...

Weiter geht's Richtung Camagüey

Weiter geht's Richtung Camagüey

Kurze Durchfahrt von Sancti Spiritus (der gleichnamigen Stadt in der Provinz)

Kurze Durchfahrt von Sancti Spiritus (der gleichnamigen Stadt in der Provinz)

Und nun in der Provinz Camagüey auf dem Weg in die Stadt Camagüey

Und nun in der Provinz Camagüey auf dem Weg in die Stadt Camagüey

...Der Radfahrer konnte weng englisch und meinte er wolle uns helfen die Casa zu finden. Als er den Namen der Casa auf unserem Zettel sah, meinte er dies sei sein Nachbar und wir sollen ihm folgen, denn er fährt nach Hause. Dies kam uns gleich mal spanisch vor, denn Camagüey hat gute 320000 Einwohner, und daß wir da zufällig den Nachbarn unserer Casa auf der Straße treffen ist sehr unwahrscheinlich. Also fuhren wir als die Ampel grün war erst mal weiter und beachteten ihn nicht. Doch er war hartnäckig und schloß bald wieder zu uns auf. Da wir aber mittlerweile keinen genauen Plan mehr hatten wo wir waren, folgten wir ihm schließlich doch und nach einiger Zeit merkten wir, daß er zumindest nach unseren Vorstellungen in die Richtung unserer Casa fuhr. Schließlich kamen wir wirklich in der Straße an, in der unsere gebuchte Casa sein sollte. Dort trafen wir dann seinen angeblichen Nachbarn, der ein wenig zwielichtig aussah. Als der uns dann mitteilte, daß unsere gebuchte Casa einen Wasserschaden hat und wir leider nicht dort übernachten können und er uns zur Casa seiner Tante bringen will, dachten wir uns scho, daß wir jetzt abgezockt werden sollen. Aber da wir so genervt von dem Fahren in der Stadt waren, ließen wir uns erst mal drauf ein und fuhren zur Casa seiner Tante, die Casa "La Isabela".

Wohnzimmer der Casa

Wohnzimmer der Casa

Unser Zimmer

Unser Zimmer

Das Bad

Das Bad

Als wir ankamen wurden wir von einer netten Dame empfangen und das Zimmer war für eine Nacht völlig OK. Dann fragten wir nach dem Preis und der war genauso hoch wie in der gebuchten Casa, also keine Abzocke. Deswegen sagten wir zu und blieben in der Casa. Entweder war dies alles wirklich ein rießen Zufall oder sie haben einfach einer anderen Casabetreiberin die Gäste geklaut. Uns wars im Endeffekt egal, wir hatten ein Bett für die Nacht und konnten auf einem nahen bewachten Parkplatz das Auto abstellen. Dann bekamen wir noch einen kleinen Begrüßungstrunk und machten uns schließlich auf bis zum Abendessen noch weng die Stadt zu erkunden. Gleich in unserer Nähe gab es zwei, zumindest von außen, ganz schicke Hotels, die wir aber zur Not sehr schwer in dieser chaotischen Stadt gefunden hätten.

Mc Rico erinnert an wen?

Mc Rico erinnert an wen?

Das schöne Hotel "Santa Maria" in der Innenstadt Camagüeys

Das schöne Hotel "Santa Maria" in der Innenstadt Camagüeys

Fast gegenüber das Hotel "Camino de Hierro"

Fast gegenüber das Hotel "Camino de Hierro"

Neben dem Kino in Camagüey

Neben dem Kino in Camagüey

Zum Fahren in der Stadt hatte ich wohl ein paar Sätze im Reiseführer überlesen, denn dort wird eher abgeraten als Touri mit dem Auto reinzufahren Der Grund dafür waren die Piraten. Denn Camagüey wurde, obwohl es im Landesinneren gelegen ist oft von Piraten heimgesucht und geplündert. Daher legten die Bewohner die Straßen schließlich einem Labyrinth ähnlich an und ließen viele Straßen einfach als Sackgassen enden. Dies sollte die Piraten verwirren und macht heutzutage den Touris das Fahren schwer Jetzt zu Fuß war es aber leichter sich zurecht zu finden und so kamen wir ohne Probleme zum Plaza de los Trabajadores. An ihm steht die Iglesia de Nuestra Senora de la Merced, eine der imposantesten Kirchen der Stadt. Der Legende nach stieg hier 1601 eine wundersame Figur, die seitdem Ziel der Anbetung ist, aus der Wassertiefe empor. Aber auch neben der Kirche finden sich noch ein paar schöne farbige Gebäude am Plaza de los Trabajadores, manche verziert mit Che.

Che darf natürlich auch net fehlen

Che darf natürlich auch net fehlen

Iglesia de Nuestra Senora de la Merced

Iglesia de Nuestra Senora de la Merced

Banco de Credito y Comercio am Plaza de los Trabajadores

Banco de Credito y Comercio am Plaza de los Trabajadores

Am Plaza de los Trabajadores

Am Plaza de los Trabajadores

dito

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Vom Plaza de los Trabajadores liefen wir grob südwestlich weiter mit ein paar gewollten Umwegen, um zum Plaza del Carmen zu kommen. Dabei standen wir auch auf einmal in einer schmalen Straße die als Sackgasse endete. Zu Fuß natürlich kein Problem. Wir kamen am Teatro Principal vorbei, auch wieder ein sehr schönes Gebäude, doch auch wie viele hier nicht mehr im besten Zustand. Auch ein paar andere Gebäude wie eine Kirche oder das La Gran Antilla entschädigten unsere schwierige Anfahrt und der Eindruck der Stadt wurde positiver. Dazu trug auch der Plaza del Carmen bei, einer der schönsten Plätze der Stadt mit der Iglesia de Nuestra Senora del Carmen an einem Ende. Als wir ankamen trainierten davor ein paar Kinder mit ihrem Trainer irgendeine Art Kampfsport. Wir bekamen eh einen sportlichen Eindruck vom Plaza del Carmen, denn dort spielten auch noch ein paar Jungs Fußball, aber mit einem ziemlich platten Ball wie ich bemerkte, als ich den Jungs den Ball zurückspielte.

Teatro Principal

Teatro Principal

La Gran Antilla am Plaza Maceo

La Gran Antilla am Plaza Maceo

Kirche aufm Weg zum Plaza del Carmen

Kirche aufm Weg zum Plaza del Carmen

Die Iglesia de Nuestra Senora del Carmen

Die Iglesia de Nuestra Senora del Carmen

Plaza del Carmen

Plaza del Carmen

dito

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Jetzt gings wieder zurück Richtung Osten, ohne weitere Umwege zum Parque Ignacio Agramonte, ein sauberer Platz mit einem Ring aus Marmorbänken und einer Reiterstatue von Ignacio Agramonte in der Mitte. Ignacio Agramonte war der Lokalheld des Unabhängigkeitskrieges, der 1868 die Revolte gegen Spanien in dieser Gegend anführte. Kubaner nennen die Bewohner Camagüeys angeblich auch öfters Agramonteros in Anspielung auf deren Helden. Im heutigen Museo Casa Natal de Ignacio Agramonte, welches am Platz liegt, wurde er 1841 geboren. Gegenüber dem Museum liegt die Catedral de Nuestra Senora de la Candelaria, die im 19. Jahrhundert anstelle einer Kirche aus dem Jahre 1530 gebaut wurde. Sie wurde, wie die meisten Kirchen Camagüeys, mit dem Geld restauriert, welches 1998 nach dem Besuch von Papst Johannes Paul II. ins Land floß.

Noch ein Hotel der Stadt

Noch ein Hotel der Stadt

Die Catedral de Nuestra Senora de la Candelaria

Die Catedral de Nuestra Senora de la Candelaria

Am Parque Ignacio Agramonte

Am Parque Ignacio Agramonte

Es gab in Camagüey auch mal eine Straßenbahn wie man an noch teilweise sichtbaren Schienen auf Straßen erkennen konnte. Der Plaza San Juan de Dios zu dem wir nun kamen ist der einzige Platz der Stadt, dessen Originalstruktur und ursprüngliche Bebauung erhalten geblieben ist. Auf dem Platz verkauften ein paar Einheimische Souvenirs. Das Hospital de San Juan de Dios liegt an der Ostseite des Platzes. Der vordere Baukomplex aus dem Jahre 1728 dient als Kloster. Der hintere Teil hatte in den letzten Jahren viele Funktionen erfüllt, wie u.a. als Militärkrankenhaus oder Lehrerkolleg. 1932 diente der hintere Teil während eines Wirbelsturmes als Zufluchtsort.

Typisches Straßenbild in Camagüey bzw. Kuba

Typisches Straßenbild in Camagüey bzw. Kuba

Am Plaza San Juan de Dios

Am Plaza San Juan de Dios

Das Hospital de San Juan de Dios

Das Hospital de San Juan de Dios

Kurze Pause auf einer Bank

Kurze Pause auf einer Bank

Nach unserem doch ziemlich langen Spaziergang durch die schöne Stadt hatten wir großen Hunger und waren froh, daß es kurz nach unserer Ankunft in der Casa pünktlich um sieben Uhr Abendessen gab. Wir hatten uns für Fleisch entschieden gehabt, welches wir gegrillt serviert bekamen und dazu gab es zu unserer Überraschung Pommes. Sonst noch Reis als Beilage und der typische Gemüseteller durfte auch net fehlen. Dazu frisch gepressten Fruchtsaft. Als Nachtisch dann mal was Neues, nämlich ein kleines Stückchen Kuchen, der wirklich sehr lecker war. Nach dem Essen zog es uns dann nochmals raus auf die Straßen Camagüeys und wir suchten nach einer Möglichkeit vielleicht noch einen Mojito zu trinken. Aber irgendwie sprach uns nix wirklich an und so waren wir dann scho eher wieder in der Casa als gedacht. Naja konnte man mal weng länger schlafen.

Leckeres Abendessen, sogar mit Pommes

Leckeres Abendessen, sogar mit Pommes

Der Nachtisch war auch spitze

Der Nachtisch war auch spitze

Die Statue von Ignacio Agramonte bei Nacht

Die Statue von Ignacio Agramonte bei Nacht

© Andy S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir haben unseren ursprünglichen Plan geändert und uns für eine Reise nach Kuba entschieden. Dort werden wir ca. 2,5 Wochen bleiben. Beginnen werden wir mit ein paar Tagen in Havanna, dann gehts mit dem Auto durchs Land. Auf Grund der kaum vorhandenen Internetmöglichkeiten in Kuba wurde dies als Nachbericht geschrieben.
Details:
Aufbruch: 28.04.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 16.05.2014
Reiseziele: Kuba
Der Autor
 
Andy S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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