Kuba-2014
Havanna - 30.04.2014
Auch heute gings nachm Aufstehen runter zum Frühstück und wir stärkten uns für den anstehenden Sightseeingtag Nummer 2 in Havanna. Gestern waren noch ziemlich viele Italiener und Franzosen beim Frühstück zu sehen, heute war so gut wie keiner mehr von ihnen da, sondern eher mehr Asiaten. Genauso gut gestärkt wie gestern gings nach einem kurzen Stopp aufm Zimmer dann raus in die, welch Wunder, ebenfalls wieder drückende Hitze der Stadt. Unser erstes Ziel für heute war nur ein paar Meter neben unserem Hotel, nämlich das Capitolio Nacional. Es ist eines der schönsten Gebäude in Havanna, leider war bei unserem Besuch der mittlere Teil und die Kuppel noch hinter einem Gerüst, aber wenigstens ohne eine Plane herum. Ab 1929 wurde es gebaut und war nach guten 3 Jahren Bauzeit fertig. Bis zum Jahre 1959 war hier der Sitz des kubanischen Kongresses, heute sind die kubanische Akademie der Wissenschaften und die Nationalbibliothek für Technologie und Wissenschaft untergebracht. Man kann an einer Führung teilnehmen, was wir uns aber geschenkt haben, denn wir stehen beide net so auf Gruppensightseeing. Auf der Tour kann man die 17 Meter hohe Statue der Republik, eine Frau, und eine Kopie eines 24-karätigen Diamanten sehen, welche im Boden direkt unter der Kuppel eingelassen ist. Von dieser Kopie aus werden die Autobahnentfernungen zwischen Havanna und allen anderen Orten Kubas gemessen.
Und auch heute wurden wir schon wieder nach ein paar Metern als wir am Capitolio vorbei liefen von Cubanern belästigt. Am besten nicht beachten und am besten nicht als Deutsche zu erkennen geben, lieber eine unbekanntere Nation nennen, da gehen ihnen die Informationen, wie Oktoberfest, Bier usw. aus. Am südlichen Ende des Capitolio Nacionals liegt auf einer Verkehrsinsel der Fuente de la India, ein Brunnen aus weißem Carara-Marmor. Ein einheimisches Mädchen umarmt das Stadtwappen und sitzt auf vier Delphinen, was ein berühmtes Symbol von Havanna ist. Ebenso am südlichen Ende liegt der ziemlich grüne Parque de la Fraternidad, der ursprüngliche ein spanischer Militärparadeplatz war. 1928 wurde der Park zu Ehren der panamerikanischen Konferenz, die damals in Havanna statt fand erneuert. Auffallend ist der große und breite Kapokbaum der in einer Bodenmischung von Erdproben aller Länder des amerikanischen Kontinents gepflanzt wurde. Um ihn herum waren Büsten von berühmten Latein- und Nordamerikanern im Park zu finden. Wir durchquerten ihn und wollten dann zur Real Fabrica de Tabacos Partagas die gleich westlich vom Capitolio Nacional liegt. Diese wollten wir besichtigen und gingen rein. Doch Innen war nur noch ein Zigarrenladen, die Fabrik ist umgezogen, na toll...
Doch der neue Standort der Fabrik ist ein gutes Stück weg vom Hotel und man müßte am besten mit einem Taxi hinfahren. Wir überlegten weng und beschlossen dann die Besichtigung abzublasen und wollten dafür die Tabakfabrik in Santa Clara besichtigen. Deshalb machten wir uns stattdessen auf um grob Richtung Museo del Ron zu laufen. Vor unserem Hotel am Parque Central standen wieder einige Oldtimertaxis rum und warteten auf Touris. Wenn man vor unserem Hotel stand und direkt drauf schaut liegt links davon das Gran Teatro de la Habana, leider wurde auch es gerade renoviert. Es wird behauptet daß das Theater mit 2000 Sitzplätzen das älteste der westlichen Hemisphäre ist. Unser Hotel, das Hotel Inglaterra ist auch von außen sehr ansehnlich und zählt zu den edelsten Grand Hotels Havannas. Jose Marti hat hier im Jahre 1879 eine Rede gehalten in der er die Unabhängigkeit forderte. Gleich gegenüber unseres Hotels liegt der Parque Central, das Mekka der Baseballfans die hier an der "esquina caliente", wörtlich der "heißen Ecke" sich sammeln und über den Lieblingssport der Kubaner diskutieren. Die Marmorstatue von Jose Marti war die erste Errichtete in Kuba und wird von 28 Palmen umgeben.
Nach dem Parque Central gings durch lange schmale Gassen von Centro Habana nach Habana Vieja. Hier waren viele Leute unterwegs, auch wieder viele kleine Kinder in ihren Schuluniformen. Unterwegs kamen wir zufällig am Museo del Automovil vorbei, bei dem ein Tor anscheinend zum Lüften weng offen stand und man deshalb einen kurzen kostenlosen Blick reinwerfen konnte Sind scho echt schick diese ganzen Oldtimer hier, sowohl im Museum als auch auf der Straße. Wir kamen nochmals nach gestern zum Plaza de San Francisco de Asis, wo Susanne gleich mal ein paar Postkarten kaufte, die sie sobald wie möglich verschicken wollte. Über den Plaza gings Richtung Fährterminal Muelle Luz, denn wir wollten über die Bucht rüber zur Estatua de Cristo.
Die Fähranlegestelle war so unscheinbar, daß wir fast vorbeigelaufen wären. Bevor wir in den Wartebereich durften wurden der Rucksack und die Handtasche durchsucht, fehlte nur noch der Röntgenscanner Wir mußten nur kurz warten und dann kam auch schon die Fähre an, ein altes kleines ziemlich rostiges Schiff, naja zur Not können wir wieder an Land schwimmen... In Casablanca am anderen Ufer der Bucht angekommen mußten wir über die Schienen des Bahnhofs laufen an dem gerade eine Hershey Bahn stand. Sie ist die einzige elektrische Bahn in Kuba, die von Casablanca nach Matanzas fährt. Kurz hinter dem Bahnhof began gleich Wohngebiet, aber vor uns liefen zum Glück ein paar andere Touris die den Weg anscheinend ungefähr wußten und so folgten wir ihnen. Es ging meistens über Treppen durch das Wohngebiet ziemlich steil den Berg hinauf, was natürlich bei den Temperaturen und der strahlenden Sonne zu einem kleinen Schweißausbruch führte. Oben angekommen mußten wir dann gleich mal eine Flasche Wasser leeren. Die Christus Statue aus weißem Marmor wurde hier 1958 aufgestellt. Sie erinnert weng an die berühmte Cristo Redentor auf dem Corcovado in Rio, die ja jetzt während der WM ziemlich oft zu sehen ist. Zurück von Rio nach Casablanca hat man von der Statue aus eine sehr schöne Sicht auf Havanna und die ganze Bahia da la Habana.
Nachdem wir die Aussicht lange genug genossen hatten beschlossen wir nicht mehr weiter Richtung Fortaleza de San Carlos de la Cabana und Castillo de los Tres Santos Reyes Magnos del Morro zu laufen, denn es war uns einfach zu heiß. Deswegen gings wieder die Treppen runter zum Bahnhof und der Fähranlegestelle von Casablanca. Dieses Mal warteten wir weng länger auf das Schiffchen, welches wieder ein paar Minuten mit einem enormen Gestank über die Bucht tuckerte. Wieder in Havanna angekommen gings noch ein Stück weiter südlich grob Richtung Bahnhof bis wir zur Iglesia y Convento de Nuestra Senora de la Merced kamen. Sie war leider geschlossen und so gingen wir um sie herum und kamen durch Zufall an eine rießige Halle. Wahrscheinlich war sie früher hier am Wasser mal eine Lagerhalle, heut dient sie als Markthalle für alle möglichen Mitbringsel, u.a. gab es aber auch sehr schöne Bilder, welche wir aber leider aus Transportgründen net mitnehmen konnten. Neben dieser Markthalle wurde ein ziemlich neues Gebäude direkt ans Wasser gestellt was hauptsächlich als Restaurant genutzt wurde. Wir machten davor im Schatten eine wohltuende Trinkpause.
Während dieser Trinkpause beschlossen wir zurück zum Hotel zu laufen und eine kleine Abkühlpause einzulegen. Los gings wieder in die schönen Gassen von Habana Vieja, in denen aber die Hitze stand und uns zum Schwitzen brachte. Nach ein paar Minuten kamen wir an der Iglesia del Espiritu Santo vorbei, die Havannas älteste noch stehende Kirche sein soll. Das Hotel Raquel in Habana Vieja wurde herrlich renoviert. Es hat schöne bunte Fenster und bei einem Blick hinein konnte man die italienischen Marmorsäulen in der tollen Hotellobby sehen. Schließlich kamen wir an unserem Hotel an und gingen weng aufs Zimmer zum Abkühlen, denn es stand heut noch ein Spaziergang am Malecon an.
Während unserer Pause machten wir uns auf den Karten der Reiseführer nochmal schlau wie wir am besten zum Malecon laufen sollten. Außerdem wollten wir heut noch ein Eis essen und einigten uns drauf entweder eine Eisdiele auf dem Weg zum Malecon zu nehmen, oder eine am Malecon. Die auf dem Weg sah net so einladend aus weswegen wir die am Malecon nahmen. Aber bis wir zu ihr kamen lag erstmal ein gutes Stück Weg vor uns. Es war aber durch den leichten Wind am Wasser ziemlich angenehm den Malecon Richtung Westen entlang zu schlendern. Der Malecon war anscheinend erst neu geteert worden. Er besteht in beide Fahrtrichtungen aus 3 Spuren und ist ungefähr 8 Kilometer lang. Gebaut wurde er 1901 während der Zeit der US-amerikanischen Verwaltung. Im Jahr 2005 wurde er durch den Hurrikan Wilma schwer beschädigt, es wurden ganze Stücke vom Wasser herausgerissen. In den raueren Monaten kann man hier ziemlich naß beim Laufen werden, denn dann spritzt das Wasser scho mal über den Damm. Am Malecon liegt der Parque Antonio Maceo in dem das Monumento Antonio Maceo steht. Ein hohes Denkmal auf dem Antonio Maceo ein General aus dem ersten Unabhängigkeitskrieges auf seinem Pferd sitzt. Von dem Park aus liefen wir noch ein Stück bis zum Monumento a las Victimas del Maine und machten uns dann dort auf die Suche nach der Eisdiele. Das Monumento a las Victimas del Maine liegt westlich des Hotel Nacional an dem Stück des Malecon das als Av Washington bekannt ist, weil dort früher die Botschaft der USA lag. Das Monument selbst hatte bis zur Revolution 1959 den amerikanischen Adler an der Spitze.
Nach der guten und erfrischenden Eispause bei Erdbeer-Vanille bzw. Schoko-Vanille gings wieder zum Malecon und Richtung Osten und unserem Hotel. Dabei hatte man eine gute Sicht zurück aufs Hotel Nacional, welches wir am nächsten Tag besuchen wollten. Auf dem Weg zur verdienten Pause kam uns auf einmal eine ganze Gruppe von Coco-Taxis entgegen, die eine asiatische Reisegruppe transportierten Die Häuser am Malecon entlang sind teilweise richtige architektonische Perlen, doch leider sind die meisten einfach halb zerfallen und schwer vom Salz des Meeres zerfressen. Manche aber sind auch schon renoviert worden und dann sieht man wie prachtvoll dieser Damm noch werden könnte. Wir liefen den Malecon bis zur Kreuzung mit dem Prado und diesen dann bis zu unserem Hotel.
Wir überlegten im Hotel nochmal kurz wohin wir zum Abendessen gehen wollen und entschieden uns dann fürs Hanoi, weil die Bewertung im LP ganz gut klang. In ein paar Minuten waren wir dort und bekamen einen Tisch im Freien. Das Essen, u.a. ein Teller mit verschiedenen Meeresspezialitäten, wie Hummer, Shrimps und Fisch waren sehr lecker und ausreichend, der Mojito dazu auch. Einzig die Musik war weng zu laut und brauchten wir net unbedingt zum Essen, ist hier in Kuba aber ganz normal. Danach zogen wir weiter, da wir evtl. auf die Dachbar unseres Hotels oder des Hotels Parque Central wollten um noch ein paar Cocktails zu trinken. Auf dem Weg haben wir dann aber zufällig die Sloppy Joe's Bar gesehen die auch im Museo del Ron erwähnt wurde. Deswegen wollte ich einen Blick reinwerfen und danach gar nimmer rausgehen Der Bartresen war aus altem dunkelbraunem Holz und bestimmt 15 Meter lang, so ne lange Bar hab ich noch net gesehen. Dahinter war ein wahres Paradies von Rumflaschen aufgetürmt. Natürlich gabs auch noch genügend andere Alkoholsorten. Als ich mich dann erst richtig umschaute waren die Vorräte hinter der Bar noch gering gegen die in den Schaukästen an der ganzen Wand gegenüber der Bar entlang. Wir ließen uns an der Bar nieder und bestellten die ersten Cocktails welche sehr lecker waren. Einzig die Klimaanlage lief für uns weng zu stark, es war ziemlich frisch in der Bar. Ansonsten waren wir besonders ich total begeistert vom Sloppy Joe's!! Auch die 2. Runde der Cocktails wurden sehr lecker von einem der 4 Barkeeper zubereitet. Danach gings nur noch zurück ins Hotel und ins Bett denn es war langsam spät geworden.
Aufbruch: | 28.04.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 16.05.2014 |