Kuba-2014

Reisezeit: April / Mai 2014  |  von Andy S.

Vinales - Playa Larga - 04.05.2014

Auch wenn wir heute keine Reittour vor hatten standen wir scho früh auf und bekamen unser Frühstück wieder um acht Uhr. Wir mußten heut nämlich ein Stückchen mit dem Auto zu unserem nächsten Ziel, der Schweinebucht fahren. Dies ist ne Strecke von ungefähr 360 Kilometern, was bei uns in Deutschland jetzt net so viel wäre, aber in Kuba auf Grund der Straßenverhältnissen und der Richtgeschwindigkeit scho. Bevor wir uns aber auf die Straße begaben nahmen wir noch ein leckeres Frühstück, wieder mit Rührei von Adel zu uns. Genauso pappsatt wie gestern begaben wir uns danach in unser Zimmer und packten die restlichen Sachen ein. Während ich die Koffer ins Auto brachte bezahlte Susanne unsere Rechnung bei Marilyn und wir verabschiedeten uns von der sehr netten und gastfreundlichen Familie der Casa Marilyn in Vinales. Unser Weg führte uns zunächst wieder am Hotel Los Jazzmines vorbei und dann über eine ganz schöne, hügelige und kurvige Straße Richtung Pinar del Rio. Dort fuhren wir auf die Autopista 4 in Richtung Havanna. Wenn man den kürzesten Weg nehmen wollte müßte man eigentlich später, so 80 Kilometer vor Havanna die Autopista verlassen und direkt Richtung Osten fahren. Da dies aber eine Landstraße wäre, haben wir scho vor der Abfahrt beschlossen auf der Autopista zu bleiben, auch wenn wir dabei nochmal weng in den Verkehr um Havanna rum reinkommen.

Letztes Frühstück in Vinales

Letztes Frühstück in Vinales

Wieder mal leere Autopista leider auch mit Wolken

Wieder mal leere Autopista leider auch mit Wolken

Wir kamen auf der natürlich ziemlich leeren Autopista ganz gut voran, da die Straße einigermaßen in Schuß war. Dies lag wahrscheinlich auch daran, daß hier viele Busse mit Tagesausflüglern von Havanna ins Valle de Vinales und zurück fahren. Im Großraum von Havanna nahm dann der Verkehr aber doch weng zu und die Beschilderung war meistens sogar ganz gut. Da wir hier lieber früher als sonst daheim tanken wollten, hielten wir gleich an einer Tankstelle, die in Havanna auf dem Weg lag. Kurz nach dem Tanken war dann auf einmal die Frau unten mit der Sportjacke direkt vor uns. Dies war wahrscheinlich ein Beispiel einer vielleicht bewußten Kleiderspende an die Kubaner. Scho in der Casa Marilyn stand in ihrem Gästebuch neben ihrem Grußwort der Hinweis, daß man alte Klamotten die man nicht mehr braucht, auch wenn sie scho Schäden haben gerne hierlassen soll, da die Bevölkerung alles gebrauchen kann in diesem blockierten Land. Susanne hatte dort löchrige Socken im Zimmer gelassen Bis auf einen kurzen Schlenkerer kamen wir ganz gut durch den Großraum Havanna und nahmen danach die Autopista 1 Richtung Süden, eigentlicher Endpunkt der Autopista wenn sie mal fertig gestellt worden wäre, wäre Santiago de Cuba gewesen.

Wir kommen Havanna wieder näher

Wir kommen Havanna wieder näher

Da hat wohl jmd. seine Jacke in Kuba gelassen

Da hat wohl jmd. seine Jacke in Kuba gelassen

Die Autopista wird net voller...

Die Autopista wird net voller...

Leider wie oben zu sehen hatten wir die meiste Zeit der Fahrt dicke und dunkle Wolken über uns. Diese zogen dann nach einiger Zeit auch bei unserer Laune auf, was an ein paar Minuten der Fahrt lag. Es ist in Kuba üblich, daß es immer wieder feste Kontrollstationen der Polizei gibt, an denen man rausgewunken werden kann. Ebenso stehen ab und zu mobile Kontrollen am Straßenrand. Von einer der mobilen Kontrollen wurden wir auf der Autopista rausgewunken und hielten neben ihrem Auto an. Wir warteten bis einer der Polizisten zu uns kam und die Papiere sehen wollte. So viel konnten wir ihm noch folgen, denn er sprach angeblich nur spanisch. Als er sah daß wir so gut wie kein spanisch sprachen versuchte er es mit Gesten und deutete auf den Zündschlüssel, ich hab daher das Auto ausgemacht. Dies passte ihm aber auch wieder net und er deutete wieder Richtung Zündschlüssel, ich machte das Auto wieder an. So ging es noch ein paar Mal und er schrieb dann ein paar spanische Worte auf einen Zettel, die wir in einem Wörterbuch nachschlugen. Es kam raus, daß wir für irgendwas eine Strafe zahlen sollten, doch für was genau bekamen wir net raus. OK dachten wir uns dann soll er es wie es auch in den Mietwagenunterlagen steht auf dem Mietvertrag schreiben und die Strafe wird später von unserer Kaution abgezogen. Doch dies wollte er net, dieser Abzocker wollte Bargeld. Da er aber leider noch meinen Paß in der Hand hatte waren wir gezwungen ihm das Geld zu geben. Nach der Geldübergabe bekam ich auch meinen Paß wieder und wir wollten weiterfahren, er ließ uns aber noch nicht. Er ging kurz zum Polizeiwagen zurück und holte dort zwei scho ziemlich weiche Mangos, die sein Kollege kurz vorher aus einem Laster den er kurz kontrollierte mitnahm und gab sie uns mit einem Lächeln. Jetzt endlich konnten wir ziemlich sauer unsere Fahrt fortsetzen. Mir gingen ja vorher scho die Kubaner ziemlich auf die Nerven, aber ab jetzt hat ich keinen Bock mehr auf dieses Volk, Mitleid scho gleich gar nimmer. Für mich war klar daß ich dieses Land nie mehr betreten werde, außer das ganze System wird endlich mal umgekrempelt.

Die tollen Mangos der Polizisten

Die tollen Mangos der Polizisten

Wir kommen in die Provinz Matanzas

Wir kommen in die Provinz Matanzas

Nimmer weit bis Playa Larga

Nimmer weit bis Playa Larga

Bei Jagüey Grande verliessen wir die Autopista und fuhren auf einer Landstraße Richtung Süden. Auf diesem Stück war es richtig sonnig, was auch unsere Laune weng aufhellte, denn wir wollten den Rest des Tages am Strand direkt vor unserer Casa verbringen. Wir hatten uns in Playa Larga am Nordende der Schweinebucht die Casa Kiki ausgesucht. Dies war eine Casa mit zwei zu vermietenden Zimmern und direktem Zugang zum Strand. Leider ist Playa Larga ziemlich klein und ich hab keine gscheite Karte gefunden um den Anfahrtsweg genau zu finden, deshalb mußten wir weng suchen. Schließlich fanden wir aber die Casa und hielten erst mal an der "Straße" davor. Wir gingen den schmalen Weg zur Casa und trafen dann auch Kiki an, der gerade weng am rumwerkeln war. Die Reservierung hatte geklappt und er zeigte uns das Zimmer im 1. Stock. Bei der Reservierung hatte ich vergessen dies anzugeben, aber durch Glück bekamen wir dieses Zimmer, denn vom Balkon aus und wie wir feststellten auch vom Bett aus kann man direkt aufs Meer schauen. Zum Abendessen bestellten wir uns gleich aus seiner Auswahl einmal Tintenfisch und einmal Krebse. Nachdem wir uns kurz eingerichtet hatten wollten wir uns in die Badesachen schmeißen, was wir dann leider aber erst mal nicht machten. Denn es war ziemlich schnell der ganze Himmel zugezogen und es began zu regnen. Na toll Daher setzten wir uns weng auf den überdachten Balkon und schauten aufs Wasser. Wir hofften einfach, daß der Regen so schnell abzieht wie er auch kam. Doch irgendwie hatten wir heut die Scheiße am Schuh kleben, denn es schüttete den ganzen Tag bis in die Nacht hinein. So vertrieben wir uns den Nachmittag anstatt in der Sonne brutzelnd auf dem Balkon, wo es durch den Regen und Wind sogar kühl wurde und wir uns ein Jäckchen überziehen mußten.

Unser Zimmer in der Casa Daylena y Kiki, kurz nur Casa Kiki

Unser Zimmer in der Casa Daylena y Kiki, kurz nur Casa Kiki

Zimmer mit Treppe nach unten

Zimmer mit Treppe nach unten

Is eng mit Koffer da hinauf bzw. runter

Is eng mit Koffer da hinauf bzw. runter

Aussicht von unserem Balkon der Casa Kiki auf die Schweinebucht

Aussicht von unserem Balkon der Casa Kiki auf die Schweinebucht

dito

dito

So siehts aber Richtung Landesinnere aus

So siehts aber Richtung Landesinnere aus

Es war richtig ungewohnt nach Tagen mal wieder mehr als ein Tshirt anzuhaben. Der Nachmittag war zwar scho weng entspannend, aber natürlich wären wir viel lieber am Strand gelegen. Noch dazu, weil wir ja nicht mehrere Tage hier blieben. Laut dem Gästebuch der Casa Kiki gibts hier ein paar Stammgäste und auch einige die eine Woche oder noch länger geblieben sind. So gegen sieben Uhr sind wir runter in den Eßbereich gegangen und haben dort gesehen, daß neben unserem Tisch noch ein weiterer gedeckt ist, das untere Zimmer war also auch belegt. Doch die anderen Gäste aßen weng später als wir und deshalb kam ein Teller nach dem anderen zu unserem Tisch. Es gab zu den Hauptgerichten, die wir uns aufteilten einen Teller Reis. Dazu ganz ähnlich wie in der Casa Marilyn einen Teller mit Gemüse und einen mit Obst. Nicht zu vergessen die Suppe zu Beginn des Essens, sie schmeckte und sah aus wie Chili con Carne. Für Susanne war aber mit Abstand am besten der Teller mit den Bananenchips, den sie fast ganz alleine aß Aber auch der Rest war sehr lecker, einzig bei den Krebsen war nervig, daß hier anscheinend gerne die Schale mit ins Essen gegeben wird. Man hatte dauernd kleine Schalenteile im Mund. Als wir fast fertig waren kamen dann die anderen Urlauber und nach ein paar Sätzen sprachen wir deutsch, denn sie kamen aus München. Sie hatten sich Hummer und Hähnchen bestellt was auch ziemlich lecker aussah. Die Bananenchips mochten sie net wirklich und so konnte Susanne auch noch diesen Teller essen Wir unterhielten uns mit den beiden noch ziemlich lange an dem Abend, was ein ganz schöner Abschluß dieses denkwürdigen Tages war. Sie kamen uns praktisch entgegen, denn sie waren die Tage vorher in Trinidad und Cienfuegos und wollten nachdem sie hier diese und nächste Nacht blieben weiter nach Vinales Auch die kleine Tochter Kikis schaute ab und zu bei uns vorbei und plapperte auf spanisch daher, was von uns keiner so richtig verstand, sie aber net störte. So verging die Zeit und nach 10 Uhr gingen wir die steile und enge Wendeltreppe rauf in unser Zimmer.

Essbereich in der Casa Kiki

Essbereich in der Casa Kiki

Leckeres Abendessen in der Casa Kiki

Leckeres Abendessen in der Casa Kiki

© Andy S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir haben unseren ursprünglichen Plan geändert und uns für eine Reise nach Kuba entschieden. Dort werden wir ca. 2,5 Wochen bleiben. Beginnen werden wir mit ein paar Tagen in Havanna, dann gehts mit dem Auto durchs Land. Auf Grund der kaum vorhandenen Internetmöglichkeiten in Kuba wurde dies als Nachbericht geschrieben.
Details:
Aufbruch: 28.04.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 16.05.2014
Reiseziele: Kuba
Der Autor
 
Andy S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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