Kuba-2014
Santiago de Cuba <> Sierra Maestra - 10.05.2014
Als wir heute aufstanden war es noch dunkel, bis wir schließlich unten am Hoteleingang waren noch dämmrig. Wir hatten uns vom Hotel ein kleines Essenspaket packen lassen, welches wir an einer Bar im Hotelfoyer abholten. Damit gingen wir vors Hotel und warteten darauf, daß wir von den Tourguides abgeholt werden. Sie kamen nach ein paar Minuten mit 2 Allradjeeps angefahren. Wir setzten uns in den ersten Jeep, in dem schon ein Engländer saß. Aus unserem Hotel nahmen noch weitere Touristen teil und nachdem sie endlich mit Verspätung kamen, gings los.
Schon nach ein paar Metern merkten wir, wie man als Kubaner Auto fährt. Ganz anders als wir Touristen. Die beiden Tourguides bzw. Fahrer gaben gut Gas und scherten sich vor allem um keine Löcher im Boden, sie bretterten einfach drüber. Man muß aber natürlich sagen, daß solche Jeeps dafür deutlich besser geeignet sind als unsere Touristenautos. Aber trotzdem, der Fahrstil war sehr abenteuerlich und es wurde auch an weniger geeigneten Stellen überholt. Doch ganz unrecht hatten sie nicht Gas zu geben, denn es war schon ein Stückchen Weg von Santiago de Cuba in die Sierra Maestra. Trotzdem blieb nach einer halben Stunde Fahrt Zeit für eine kurze Frühstückspause am Straßenrand. An dem oben zu sehenden Obststand kaufte ein Fahrer frisches Obst für uns. Ich hab noch nie eine Mango nur mit Händen gegessen, was eine wahnsinnige Sauerei ist Aber sie war sehr lecker!
Bis zur Ankunft in der Sierra Maestra gabs dann nochmal eine Pinkelpause und gegen späten Vormittag waren wir am Fuße der Sierra Maestra angekommen. Kurz vorher erlebten wir eine typische kubanische Mitnahme im Auto. Unser Fahrer hielt bei einer Gruppe von Menschen an und redete kurz mit ihnen. Schließlich ging ein Mann mit Aktenkoffer zu unserem zweiten Auto, stieg ein und fuhr ein Stückchen mit. Es war ein wichtiger Angestellter eines Unternehmens der zu einem Termin mußte und deswegen hatte ihn unser Fahrer ausgewählt. Am Fuße der Sierra Maestra stieg dann wieder ein Mann ein, der unser Guide für die Wanderung zur Comandancia la Plata war. Bevor wir jedoch das letzte Stück fuhren, wurde noch ausgemacht, daß wir danach hier unten noch Essen gehen. Dies war im Preis aber schon enthalten, ebenso wie Getränke den ganzen Tag. Wir hatte uns aber zur Sicherheit zusätzliches Wasser eingepackt, welches wir bei der Wanderung auch benötigten.
Wie oben zu sehen ist war das letzte Stück rauf in die Sierra Maestra ziemlich steil. Die Fahrer haben dafür extra unten den Allradantrieb angestellt und sind im kleinen Gang hochgebrettert. Sie hatten jetzt Pause und wir Touris liefen mit dem Wanderguide los, auf dem Schild hieß es 3 km bis zur Comandancia la Plata. Dies hört sich nicht viel an, aber da es hier oben doch ziemlich warm war und wir auch noch ein paar Höhenmeter laufen mußten waren die 3 km letztendlich nicht ohne, aber auch nicht unmöglich. Allerdings sollte man schon festes Schuhwerk anhaben und nicht wie unser Guide in Schlappen laufen. Nach ein paar Minuten kamen wir zu einem kleinen Bauernhof, unten zu sehen, auf dem man selbst aber nicht fotografieren sollte. Wir machten dort kurz Rast im Schatten.
Der Weg führte uns zwar meistens im Schatten bergauf, doch wie ich schon erwähnte kamen wir trotzdem gut ins schwitzen. Die Comandancia la Plata oder auch Comandancia General de La Plata mußte hier oben bzw. schwer zu finden sein, denn es war schließlich das Hauptquartier der Revolutionäre um Fidel Castro in der kubanischen Revolution. Nachdem sie mit der Granma gelandet sind haben sie sich hier oben in 16 verschiedenen Hütten versteckt und die Revolution geleitet. Dazu gehörten eine Küche, ein "Krankenhaus", eine Waffenkammer, ein "Kriegsgericht" und die Radiostation Radio Rebelde. Diese liegt allerdings ein wenig abseits, noch ein gutes Stück weiter den Berg hinauf. Wir sind nicht bis zu ihr gelaufen.
Der Guide hat uns zu den meisten Hütten weng was erzählt, in ganz passablem englisch. Wir konnten uns aber auch selbst bei manchen Hütten umsehen, sie waren mittlerweile wie eine Art kleines Museum eingerichtet. Ich laß dazu jetzt einfach mal ein paar Bilder sprechen...
Ein Stückchen abseits von den meisten Hütten und vor allem auch kaum zu erkennen hier im Dschungel war die Casa de Fidel, also die Hütte von Fidel Castro. Sie war natürlich die größte Wohnhütte, mit ziemlich viel "Luxus" für die Gegend hier oben, was eigentlich nicht so zu einem Anführer einer kommunistischen Revolution passt. Er hatte einen eigenen Kühlschrank und ein ziemlich großes, breites Bett. Da hier jeder viele Fotos von der Casa und sich davor machte, mußte uns der Guide nach ein paar Minuten drängen weiterzugehen, schließlich hatten wir ja noch einen Rückweg zum Parkplatz vor uns.
Auf dem Abstieg Richtung Parkplatz hat man immer wieder, wie aber auch schon auf dem Herweg, wunderschöne Ausblicke in die grüne Natur. Also idyllisch gelegen war das "Dschungelcamp" auf jeden Fall Ab und zu sah man sonnende Eidechsen in verschiedenen Farben. Am Parkplatz, vor der Abfahrt nach unten war auch eine große Schlange zu sehen, diese hät ich net unbedingt gebraucht, da ich net so der Schlangenfan bin.
Nach guten 3 Stunden waren wir wieder bei den Autos und den wartenden Fahrern. In gewohntem Tempo ging es rasant das Stück runter zum Fuße der Sierra Maestra wo wir uns vom Guide verabschiedeten und ihm ein kleines Trinkgeld gaben. Kurz ein Stück durch den Ort gefahren und dann gings auf großen Steinen laufend über einen kleinen Bach zu einem idyllisch gelegenen, kleinen Restaurant. Dort war der Tisch schon gedeckt und es gab ein gutes Essen, bestehend aus einer Suppe, Hauptgang und Obst. Unserer Fahrer saßen an einem anderen Tisch und bekamen auch ein anderes, einfacheres Essen. Das sind hier die Unterschiede zwischen Touris und Einheimischen. Gut gestärkt setzten wir uns wieder in die Autos und die rasante Fahrt ging, nach einem weiteren, kurzen Badestopp unseres englischen Mitfahrers los Richtung Santiago de Cuba. Auch auf der Rückfahrt kam es zu waghalsigen Überholmanövern, vor allem auch innerhalb von Ortschaften, wo es ja normal schon nicht ohne war weil sich alles mögliche auf der Straße befindet.
Gegen späten Nachmittag waren wir schließlich wieder am Hotel angekommen. Mittlerweile war es schon Routine, wir zogen uns Badeklamotten an und gingen zur Happy Hour an die Poolbar und dann auf die Poolliegen. Lange lagen wir net, denn bevor es dunkel wurde, wollten wir nochmal einen Blick vom Hoteldach über die Stadt werfen und so fuhren wir hoch zur Rooftopbar. Man hat dort oben wirklich einen tollen Blick, der auch bei dem guten Wetter weit in die Ferne geht.
Da uns die Pizza gestern so gut schmeckte, gingen wir auch heut an unserem letzten Abend nochmal zum Italiener und bestellten auch beide wieder eine Pizza mit einem Bierchen und einer Tucola. Satt und zufrieden nach diesem leckeren Essen gingen wir danach aufs Zimmer und packten schon mal weng die Koffer, denn morgen geht's schließlich weiter auf unserer Rundreise durch Kuba, wenn auch weng anders als ursprünglich geplant...
Aufbruch: | 28.04.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 16.05.2014 |