Malaysia - "Truly Asia"
Wallpainting Trail Georgetown
16.11.2014
Heute ist unser letzter Tag auf Penang. Der Apfel funktioniert tadellos und um Punkt 7:30 wird tatenhungrig aus dem Bett gesprungen. Claudia Schiffer haben wir schon vor dem Frühstück abgegeben. Schweren Herzens, denn sie ist uns doch schon so ans Herz gewachsen. Aber heute sah unser Programm vor, dass wir uns zu Fuß fortbewegen wollten. Denn von Georgetowns schöner Altstadt hatten wir noch nicht all zu viel gesehen. Georgetown ist ja zusammen mit Melakka 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt worden. Und um es vorweg zu nehmen, zu recht. Um den Gang durch die Altstadt etwas interessanter zu gestalten, haben findige Menschen, Künstler dazu animiert, tolle z.T. interaktive Wandmalereien an verschiedenen Hauswänden, zu hinterlassen. Graffitis zum Mitmachen. Diese tolle Idee macht es vielleicht sogar dem einen oder anderen Kulturmuffel leichter sich für die Altstadt und ihre schönen, alten Häuser zu begeistern. Denn einige dieser Wandbilder sind sehr gut versteckt und so weckt das womöglich das Jagdfieber. Soll ja bei Männern ausgeprägter sein. Einige der Wandbilder sind, wie schon erwähnt, interaktiv, das heißt, in das Bild ist noch irgendein anderes Element, wie z.B. eine Schaukel, ein Fahrrad oder ein Stuhl integriert. So ist man nun angehalten ist, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen und sich auf irgend eine Weise in das Kunstwerk zu integrieren. Das allerdings sollte schnell geschehen, denn alle Welt möchte natürlich Fotos von der Street Art machen und Zeit für lange künstlerische Experimente bleibt da keine. Es kann sonst auch schon mal passieren, dass ein ungehaltener Profi-Fotoausrüstungs-Eigentümer selber Hand anlegt und dich eigenhändig zu Seite schiebt.
Neben den hübschen Bilderchen an den Hauswänden findet man auch noch Skulpturen aus Metall. Diese befinden sich ebenfalls an den Hauswänden. Sie stellen meist lustige Figuren oder manchmal sogar kleine Geschichten dar. Zudem wird mit ihnen auch noch die eine oder andere Erklärung zu Straßennamen oder allgemein zum Ort abgegeben. Überhaupt präsentiert sich der Weltkulturerbe-Teil von Georgetown sehr bunt und fröhlich. Aber es gibt trotz lauter lustigen, bunten Bilder auch noch ein paar alte Kolonialbauten zu bestaunen. Ein Novum ist z.B. der alte Bahnhof ohne Gleise. Oder wenn man sich wieder dem Wasser nähert, kommt man zu den sogenannten Jettys. Das sind Stelzendörfer, in denen verschiedene, meist chinesisch stämmige Clans leben.
Und natürlich hat Georgetown auch eine moderne Seite, die überwiegend aus Wolkenkratzern mit Spiegelfassaden besteht. Immer mehr dieser teilweise sehr luxuriösen Wohnanlagen nach amerikanischem Vorbild entstehen. Bevorzugt natürlich nah am Wasser mit unverbautem Meerblick, Security und Pool. Aber auch hier findet man hier und da noch Zeugen längst vergangener Tage und im Schatten dieser Hochhäuser steht noch das eine oder andre kleine Häuschen mit kolonialem Charme.
Ein sogenanntes Peranakan Haus haben wir auch noch besichtigt. Das sind Häuser sehr reicher chinesischer Geschäftsleute, in den eher nicht gewohnt, sondern palastet wird. Mehrere Etagen und Flügel hat so eine Hütte in der Regel und einen Eigenen Tempel gibt es obendrein noch. Wer möchte sich zum Beten schon unter das gemeine Volk mischen?
Die Gegensätze aus alt und neu sind in Georgetown meiner Meinung nach ein sehr gelungener Mix, nicht zuletzt wahrscheinlich deshalb, da man durch die Ernennung zum Weltkulturerbe viel altes retten und erhalten konnte. Außerdem wird sicher auch durch verschiedene Auflagen zur Renovierung profitiert.
Unser Fazit von Penang ist durchweg positiv. Für uns ist diese Insel definitiv eine Reise wert. Wir waren 5 volle Tage hier und hätten es ohne weiteres auch noch einige Tage länger hier ausgehalten. Penang bietet Vielfalt. Auf der einen Seite eine lebendige Großstadt, auf der anderen, Natur und Strand. Einen tollen Nationalpark im nördlichen Teil der Insel, der zu einigen Wanderungen in dschungelartiger Natur einläd. Und zumindest unter der Woche mit einsamen Stränden belohnt. Auch der Geist kommt nicht zu kurz. Georgetown bietet einige Museen und viel Kunst.
Man kann sehr gut und lecker essen. Und das in fast jeder erdenklichen Geschmacksrichtung. Teh Tarik, ein Schwarztee-Milch Mix mit viel Zucker, eines unser neuen Suchtmittel gibt es an jeder Ecke. Alkohol hingegen ist sehr teuer. Wir sind halt in einem muslemischen Land.
Der Muezzin brüllt nicht so laut wie befürchtet. Und.... Die Leute sind sehr nett, hilfsbereit und freundlich. Oft wünschen sie einem nur einfach einen schönen Tag oder erklären einem den Weg, wenn man nur den Stadtplan aufklappt. Nie fühlten wir uns übervorteilt oder ungerecht behandelt.
Alles in allem erhält Penang von uns 5*****.
Fazit des Tages: wer bunte Bilder sehen will, muss die Augen offen halten.
Schöne Bar in unserer Straße. Dort haben wir den Singapur Sling probiert und befunden das er nicht so gut ist, als dass man in Singapur dafür 30$ zahlen muss.
Wallpainting Trail
Manchmal so gut versteckt, dass man schon Sherlock sein muss um sie zu finden. Dieses Bild gibt es eigentlich nur, wenn das Garagentor geschlossen ist. Andreas der Fuchs hat es trotzdem wenigstens teilweise entdeckt.
Wallpainting Trail
Mal sind die Bilder riesig groß und nehmen fast eine ganze Häuserwand ein, mal sind sie fast winzig und echt schwer zu finden.
Aufbruch: | 06.11.2014 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 07.12.2014 |
Singapur