Malaysia - "Truly Asia"
Langkawi-Cable Car und 7 Wells Wasserfall
18.11.201
730! Das sind die Zahlen des diesjährigen Urlaubs. Denn jeden Morgen um 7:30 klingelt es hartnäckig meist links neben meinem Ohr. Und 10 Minuten später schellt es nochmal durchdringend auf der anderen Seite des Bettes. Das unmissverständliche Zeichen, dass der Tag beginnen soll.
Diesmal haben wir wieder ein Hotel mit Frühstück inklusive. Das ist praktisch. Denn man muss seinen müden Körper nur bis zum Buffet schleppen und kann dann bei der ersten Tasse Kaffee noch einmal in sich zusammen sinken und darauf warten, das Koffein und Co ihren Dienst verrichten und dem Kreislauf auf die Füße helfen.
Nach ausreichender Stärkung wird der Roller bestiegen und los geht die wilde Fahrt. Zunächst erstmal zur Tankstelle, da das Mietgefährt meist leer an den Kunden weiter gegeben wird. Nachdem wir Claudia ja schweren Herzens in Penang zurück lassen mussten, haben wir nun so ein weiß-schwarzes seelenloses Ding bekommen. Wir müssen erstmal miteinander warm werden.
Nachdem mit 3,5l vollgetankt war, hat uns die kleine Rennmaus ohne zu murren die 20 Kilometer zur Seilbahn im Oriental Village gefahren. Eine sehr schöne Strecke durch üppig grüne Wälder, Hügel und Reisfelder. Ja, Langkawi ist schön. Gut ausgeschildert ging es über die halbe Insel. Vorbei am Flughafen, einmal die ganze Landebahn umrunden. Auf der eine Seite hoch, hinten um die Kurve und dann auf der anderen Seite wieder runter. Am Straßenrand liegen die Plain-Spotter auf der Lauer. Nicht ganz so spektakulär wie auf St. Maarten aber fast. Hier hängt jedenfalls keiner am Zaun.
Über kurvige, gut ausgebaute Straßen erreichen wir recht zügig den Parkplatz vom Oriental Village. Ein künstlich angelegtes Dorf, das an Kitsch kaum zu übertreffen ist. Von der Hochzeits- Kutschfahrt bis zum Foto mit Python ist alles zu haben. Den gemeinen asiatischen Touristen freut es. Der europäische ist leicht irritiert. Aber wer zur Seilbahn möchte, muss hier durch.
Schon stehen wir vor dem Ticket Counter der Doppelmayr Bergbahn und lösen hoch und runter für 35 RM pro Person. Das Kabinenbähnchen sieht gut gewartet und vertrauenswürdig aus. Die Mitreisenden in unserer Gondel fangen auch sogleich ein Gespräch über Skiurlaub in den Alpen an. Komisch wozu eine österreichische Bergbahn in den Tropen einen so inspiriert. Wir beteiligten uns nicht an der Planung der nächsten Winterferien. Wir genossen die Aussicht. Die Bahn fährt auf den Zweit höchsten Gipfel der Insel und ist nach 700 Höhenmetern auch schon am Ziel. Aber der Berg ist recht felsig und das Land drum herum ziemlich platt. Und Doppelmayr hat die Sache echt spektakulär inszeniert. Ja das können sie, die Österreicher. Oben angekommen empfängt einen Disney-Like die Mickey Mouse zum Foto. Nachdem ich mich irgendwie an der Nummer vorbei gemogelt habe, kann ich die Aussichtsplattform betreten. Es bläst ein kräftiger Wind und man staune, es ist frisch hier oben, in schwindelnden Höhen. Die Aussicht ist leider aufgrund der Wetterlage eher bescheiden. Trotzdem sind wir entzückt und erfreuen uns, an unseren da sein. Super lustig sind die anderen Bergtouristen. Asiaten haben ja bekanntlicher Weise einen extremen Hang zu Selfis in ausgefeilter Choreographie. Der absolute Hit ist in diesem Jahr eine Teleskopstange, an der man vorne sein Handy befestigt und so problemlos, ohne sich den Arm aus zu kugeln, wild drauflos knipsen kann.
Nach einer Stunde guter Durchlüftung war es Zeit für die Talfahrt. Wir hatten heute ja noch mehr vor. Während der Bahnfahrt hatten wir unser nächstes Ziel schon erspäht. Der 7 Wells Wasserfall. Rechter Hand plätscherte er den Nachbarberg runter. In unserem Stefan Loose war zu lesen, dass man in den 7 Becken des Wasserfalls prima baden könne. Da ja an schwimmen im Meer durch die Quallen Plage nicht zu denken war, kam uns diese Gelegenheit gerade recht. Denn wieder unten angekommen auf Normal Null, war es auch wieder gewohnt heiß und der Schweiß floss in gewohnter Menge. Da war ein erfrischendes Bad im Wasserfall eine durchaus verlockende Vorstellung.
Also wieder rauf auf unseren Feuerstuhl und 2x links abgebogen. Siehe da, der Parkplatz vom Wasserfall. Aber oh Graus. Zwischen erfrischendem Bad und mir lagen etwa 578 Stufen oder ca. 400 Höhenmeter. Mann, Mann, Mann. Die kühle Dusche heute Morgen war auch erfrischend und längst nicht so aufwendig. Ich hatte keine Lust mehr! Aber Andreas trieb mich gnadenlos den Berg hoch. Und oben angekommen, muss ich sagen, hatten sich die Mühen durchaus gelohnt. Also Klamotten vom Leib gerissen und rein ins kühle Nass mit schöner Aussicht. Und im Gegensatz zum Meer war dieses Nass tatsächlich erfrischend kühl... und Quallen frei!!!
Nachdem wir uns mindestens eine Stunde erfrischt hatten und somit unsere Körpertemperatur wieder auf ein gesundes Maß gesenkt hatten, war es Zeit für den Abstieg. Treppab durch den Wald. Das Leben ist schön... und einfach.
Inzwischen war es vorgerückter Nachmittag und der Magen knurrte. Also zurück ins Oriental Village um etwas zu essen. Neben unverschämt überteuerten Restaurants gibt es dort auch einen Food-Court, in dem zu sehr zivilen Preisen gut gespeist werden kann. Eine Vorspeise, zwei Hauptgerichte und vier Getränke für nicht mal 10€.
Nun war die Heimfahrt kein Problem mehr. Auch der inzwischen dunkelgrau-schwarze Himmel jagte uns keine Angst ein. Wir waren ja satt. Also rauf auf unser Pferdchen und ihm ordentlich die Sporen gegeben. Vorbei an der Landebahn mit noch mehr Flugzeug-Glotzern aber ohne Flugzeuge, die bereit zum Landen gewesen wären. Vorbei an sattgrünen Reisfeldern, die immer so einen ganz besonderen Grünton annehmen, wenn ein Gewitter droht. Und am Wegweiser richtig abgebogen. Nun war es nicht mehr weit und bislang noch kein Tropfen vom Himmel gefallen. Auf der Haupt Flaniermeile lief der Verkehr leider nur sehr schleppend und so kam was kommen musste. Erste Tropfen fielen vom Himmel. Tropfen, groß wie Wasserbomben. Und es wurden sehr schnell sehr viele. Also an den Rand mit dem Moped und sich und die vielen technischen Gerätschaften ins trockene gerettet. Gerade so geschafft. Direkt vor einem der vielen Duty-Free Shops. Wie praktisch. Kann man den Guss doch nutzen und mal durchs Lädchen schlendern. Toll, wenn Zeit so effektiv genutzt werden kann. Ich habe aber außer Mückenspray und einer Flasche Eistee nichts gekauft. Die restlichen ca. 1,5 Kilometer kamen wir fast trocken nach Hause.
Und schon wieder ist ein ereignisreicher Tag zu Ende....
Fazit des Tages: wer zu viel Bergluft schnuppert wird Höhenkrank.
Glück gehabt, keine langen Schlangen. Bei super Wetter steht man hier gut und gerne auch mal 3 Stunden an.
Bis zu den oberen Becken des Wasserfalles waren es 580 Stufen und knapp 400 Höhenmeter. Und das bei der Hitze!!!
Aufbruch: | 06.11.2014 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 07.12.2014 |
Singapur