Malaysia - "Truly Asia"
Wir fahren nach Penang
11.11.2014
Heute früh um 6:30 sagte der angebissene Apfel laut und deutlich, dass diese Nacht beendet ist. Keine Widerworte! Die restlichen Sachen mussten noch im Rucksack verstaut werden, wir noch eine Kleinigkeit frühstücken und uns dann auf den Weg zum Busbahnhof machen. Um 9:00, sagte die Dame sollten wir am Counter sein, um unsere endgültigen Tickets für die Busfahrt nach Penang ausgehändigt zu bekommen. Pünktlich um 9:00 standen wir vor besagten Counter, nur leider war die Dame wohl die einzige Angestellte der etwa 120 verschiedenen Busunternehmen am Bahnhof, die noch nicht ausgeschlafen hatte. Das Licht war aus und weit und breit niemand zu sehen. Menno, wir hatten uns so beeilt.
Irgendwann tauchte sie aber auf und händigte uns relativ wortkarg die besagten Tickets aus. Um 9:30 war unser Bus zur Abfahrt bereit. So jedenfalls stand es geschrieben und so war es auch von uns gebucht. 5 Stunden sollte die Fahrt dauern. Das war in unseren Augen gutes Timing. Wir kamen noch im Hellen an und mussten nicht warten, da der Zimmer Check-In ab 14:00 war. So, nun standen wir also an ausgewiesener Plattform 8, in Abgas geschwängerter Luft und warteten. Das taten wir auch noch die nächste Stunde. Denn von unseren 9:30 Bus war weit und breit nichts zu sehen. Langsam verdrängte der stetig steigende Co2-Gehalt in unserem Blut die letzten transporttüchtigen Sauerstoffträger und Kopfschmerz, sowie Lethargie machten sich breit. Auf mehrmaliges nachfragen erhielten wir, wie in Asien üblich keine Antworten. Irgendwann besann sich aber unser Superbus und schlich in den Bahnhof. Das Gepäck wurde verladen, los ging es aber trotzdem nicht. Der Busfahrer brauchte nun auch erstmal ein Päuschen. Immerhin konnten wir schon mal einsteigen und wieder Sauerstoff reichere Luft in unsere Lungen pumpen. Pünktlich zur Abfahrt des eigentlich schon nächsten Busses, setzte sich unser Gefährt dann auch in Gang und fuhr sage und schreibe eine ganze halbe Stunde um dann eine Pause zu machen. Der Busfahrer musste jetzt erstmal frühstücken. Na ja, was sein muss, muss sein. Immerhin hatten wir in unserem psychedelisch gestylten Gefährt immens viel Platz. Super breite Sitze, mit fast Liegefunktion. Und dem Himmel sei Dank lief weder irgendein blutrünstiger Horrorfilm, noch ätzende malaiische Karaoke Mucke.
Von der Fahrt an sich habe ich nicht viel mit bekommen, da ich sie größtenteils verschlafen habe. Irgendwann muss ja auch ich mal schlafen. Wenn das schon nachts aus irgendwelchen mit unbekannten Gründen nicht möglich ist. Wenn ich allerdings die Augen mal offen hatte, sah ich Dinge, die ich eigentlich nicht sehen wollte. Abholzung ihres wunderschönen Regenwaldes um Platz für Ölpalmen Plantagen zu schaffen. Wie klaffende Wunden stach die rote Erde aus dem satten Grün hervor. Auch vor ihren Bergen machen die Malaien keinen Halt. Die werden einfach Stück für Stück komplett abgerissen. Und vor jedem dieser Abrissberge steht ein riesiges Zementwerk. Schnell die Augen wieder zu gemacht.
Irgendwann gegen 16:30 erreichten wie Georgetown auf Penang. Vorher überfuhren wir aber noch die beeindruckende ca.13,5km lange Brücke, die Penang mit dem Festland verbindet. Mit dem Taxi ging es dann zügig ins Hotel .Die Klamotten haben wir kurzer Hand von uns geworfen um mit dem restlichen Tageslicht wenigstens noch einen kurzen Orientierungslauf in die nähere Umgebung zu wagen. Das was wir gesehen haben überzeugte wenigsten mich auf anhieb. Ich kann sagen: ich bin jetzt schon ein großer Fan dieser Destination.
Zum Abendessen haben wir einen Nachtmarkt aufgetan. Es ist allerdings nicht ganz so einfach das richtige aus zu suchen, wenn sämtliche Gerichte nur in Landessprache, oder noch komplizierter, in chinesischen Schriftzeichen angeschlagen sind. Außerdem herrscht auf so einem Markt immer viel Hektik und eine nicht unbeträchtliche Lautstärke. Schlussendlich kann man sagen, wir sind satt geworden, geschmeckt hat es auch und preiswert war es.
Noch eine kleine Begebenheit am Rande. Bevor wir loszogen um nahrhaftes in unsere Mägen zu füllen, beschlossen wir nach getaner Reise ein Bier trinken zu gehen. Wir saßen vor unseren 2 Flaschen Carlsberg zum Happy-Hour-Preis und neben uns am Tisch saß ein, sagen wir mal gutsituiertes Ehepaar im besten Alter. Die hatten sich gleich mal ein Bier Bukket, bestehend aus 5 Flaschen bestellt. Respekt!! Der freundlich ältere Herr hob sein Glas, prostete uns zu und hieß uns herzlich Willkommen auf Penang und riet uns unsere Zeit zu genießen. Das nenne ich mal ein freundliches Völkchen diese Maleien. Als wir gingen winkten uns die Beiden freundlich lächelnd zu.
Zurück im Hotel überraschte und Petrus noch mit einer besonders schön performten Gewittereinlage. Die war so schön und so nass und so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Malerisch dazu lief uns das Wasser die Wände runter. Allerdings innerhalb des Zimmers?!
Fazit des Tages: wer länger auf den Bus wartet kommt später an.
Aufbruch: | 06.11.2014 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 07.12.2014 |
Singapur