Malaysia - "Truly Asia"
Anreise Singapur
22.11.2014
Heute machte uns der Apfel klar, dass er auch noch früher bimmeln kann. Nämlich um 5:30. Keine schöne Uhrzeit. Weder im Urlaub noch zu Hause. Aber um 6:45 kam das Taxi zum Flughafen. Um 8:55 ging unser Air Asia Flug nach Singapur.
Herrlich, endlich mal wieder fliegen!!
Der Flughafen von Langkawi ist klein und überschaubar. Der Check-Inn verlief wie erwartet kurz und schmerzlos. Das Boarden begann pünktlich.
Air Asia bemalt ihre Flugzeuge immer so schön bunt. Unseres hatte Werbung für einen Online Massenger der Firma Link darauf gepinselt. Und wie wir alle wissen neigen die Asiaten entweder zu Kitsch oder zu niedlichen kleinen Figuren. Oder zu beidem. Unsere Kiste hatte niedliche kleine Kitschfiguren aufgemalt. Vielleicht ist das aber auch die asiatische Anti-Flugangst-Strategie. Nach dem Motto: wenn ich so kleine niedliche Figuren auf dem Rumpf habe, bleibe ich auch oben. Du brauchst also gar keine Angst zu haben. Um es gleich zu sagen, es half nur bedingt.
Eine halbe Stunde zu spät hoben wir endlich ab und machten uns auf den Weg, in den Stadtstaat Singapur, ganz am südlichen Zipfel, der malaiischen Halbinsel. Nach einer guten Stunde Flugzeit hatten wir es geschafft. Changi Airport, einer der Besten der Welt, war erreicht. Alles ist blitzsauber. der ganze Airport ist mit Teppich ausgelegt, der keinen einzigen Fleck aufweist. Allerdings hat er ein ein ziemlich fieses phychedelisches Muster, wahrscheinlich von einer Singapurer Hausfrau auf verbotenen pharmazeutischen Erzeugnissen entworfen. Ziemlich anstrengend fürs Auge und erschwerend für den nicht schwankenden Gang. Dieser ist aber extrem wichtig, da in Singapur einfach alles verboten ist und mit sau teuren Geldstrafen belegt wird. Und torkel ist bestimmt auch verboten.
Alles ging blitzartig. So schnell, wie wir aus Malaysia ausgereist waren, sind wir in Singapur wieder eingereist. Da wir aber von Langkawi kamen, dem Duty-Free Paradies und dummerweise nichts, aber auch gar nichts Zollfreies von dieser Destination nach Singapur einführen durften, wanderte unser gesamtes Gepäck erstmal durch den Scanner. Wir waren sauber. Sie haben nicht mal den total verbotenen Kaugummi von Andreas gefunden.
Vom Airport in die Stadt hat man verschiedene Möglichkeiten. Taxi, Limousine, Flughafenbus, Hubschrauber, Privatjet oder U-Bahn. Wir entschieden uns für letzteres. Das war die billigste Variante und wahrscheinlich auch die schnellste.
Und da in Singapur ja alles aber auch wirklich alles soooo wahnsinnig teuer ist, kann man ja schon mal anfangen zu sparen.
Im Hotel angekommen war unser Zimmer natürlich noch nicht fertig. Na ja, wir waren aber auch deutlich zu früh. Check-Inn im Hotel ab 14:00. Wir hatten es 12:00. Also die Rucksäcke in den Gepäckaufbewahrungsraum und noch einen Spaziergang um den Block. Wir hatten an der MRT Station eine Apotheke entdeckt und wir brauchten dringend ordentliches Mückenspray. Eins mit viel DEET. Alles andere hält einem die kleinen Plagegeister ja nicht vom Hals. Und DEET ist aus irgendwelchen Gründen in ganz Malaysia nicht zu bekommen.
Um 13:30 konnten wir unser Zimmer beziehen. Wir hatten eines ohne Fenster gebucht. Hat für die 5 Tage 150 Euro weniger gekostet als eines mit Fenster. Und für ein Fenster, was ich wegen der Temperaturen nicht mal öffnen kann, zahle ich keine 150Euro mehr. Allerdings ist so ein Raum ohne Fenster auch ein bisschen spooky. Nichts für Klaustrophobiker
Nachdem wir also unsere Zelle für die nächsten 5 Tage in Augenschein genommen hatten, hielten wir uns auch nicht lange auf. Die Rucksäcke wurden unausgepackt im Zimmer geparkt. Wir machten uns auf, um die Stadt ein erstes Mal zu erkunden. Unser Hotel befindet sich in Kampong Glam, dem arabischen Viertel. Das durchstreiften wir erst einmal ausgiebig und stellten fest, es ist schön. Malerische kleine Straßen, bunte kleine Häuser, viele Läden und Kneipen und natürlich die große Sultan Moschee. Diesmal war ich passend angezogen und Andreas musste sich die Moscheen Schleicher Kutte anziehen. Zu schade, dass ich die Bilder nicht geladen bekomme. Herzallerliebst sah er aus und sein Gesicht sprach Bände...
Die Haji Lane ist eine unglaublich malerische Gasse mit ihren grellbunten Häusern. Hier findet man nette Boutiquen, Cafés zum Entspannen und trendige aber nicht zu schicke Bars.
Die Sultan Moschee ist Singapurs größte Moschee mit ihrer goldenen Kuppel ist sie der Mittelpunkt von Kampong Glam. 1825 wurde sie mit finanzieller Unterstützung von Herrn Raffles und der Britischen Ostindien-Kompanie gebaut. Der Bauplan ist lustiger Weise von einem Architekten aus Irland, der für dasselbe Büro arbeitete, welches auch schon das Raffles Hotel entwarf.
Danach ging es weiter nach Little India. Dieses Viertel besteht ebenfalls aus vielen kleinen bunten Gassen und am besten erlebt man die Lanes, wenn man sie zu Fuß erkundet. Shoppen und Tempelbesuche sind hier angesagt. Die Hauptattraktion ist hier aber das Essen. Sonntags sieht Little India am quirligsten und indischten aus. Denn viele Arbeiter haben nur diesen Tag der Woche frei. Dann hat man in den Straßen den Eindruck, der halbe Subkontinent tummle sich hier.
Zum Abend hin sind wir noch zur Marina Bay gefahren und haben uns das Superhotel und den Merlion angesehen. Der Merlion stellt das Wahrzeichen von Singapur da und ist halb Löwe und halb Fisch, der aus seinem Maul Wasser speit. Erfunden wurde dieses Wesen irgendwann in den 80er Jahren in der Tourismusbehörde. Immer auf der Suche nach neuen Attraktionen, die das anspruchsvolle Publikum zufrieden stellt. Und es erfüllt seinen Zweck. Hunderte Menschen kloppen sich um einen Platz am Geländer um sich mit dem Löwenfisch ablichten zu lassen. Dabei macht man dann so originelle Aufnahmen wie z.B. man speit selber das Wasser oder man lässt sich das Wasser in den Mund laufen. Ja,ja, sehr lustig zu beobachten, wie blöd die Leute dabei aussehen. Wir haben jetzt übrigens auch eine stattliche Sammlung solcher Fotos.
Und da wir einen so schönen Platz auf den Stufen an der Bay mit Blick auf dieses irre Hotel hatten, blieben wir gleich hocken bis es dunkel wurde. Um 20:00 beginnt die Lasershow. Sehr schön gemacht und man staune: kostenlos!! Allerdings grober Fehler, Fotostativ im Hotel vergessen.
Noch ein Tip am Rande:
Wenn man in Singapur mal auf die Toilette muss, können wir nur das eine oder andere Luxushotel empfehlen. Unser Lieblingsklo befindet sich im Fullerton Hotel. Man schreitet zuerst an 2 bis 3 Rolls Royce, dem einen oder anderen Maserati oder Ferrari vorbei, in die pompöse Eingangshalle, übrigens mit üppiger Weihnachtsdeko ausstraffiert, um dann in eine durchaus geschmackvolle und peinlichst saubere Klolandschaft ab zu tauchen.
Ebenfalls empfehlenswert sind die Toiletten vom Raffles Hotel. Dort kostet der Singapur Sling zwar 28$ und in kurzen Hosen darf man die Lobby nicht betreten aber die Klos sind 1a. Überhaupt besteicht das Raffles Hotel durch kolonialen Charme und Understatement. Denn die Reihe der übertrieben teuren Autos sucht man dort vergebens. Wahrscheinlich haben die einen Hubschrauberlandeplatz, und der ist hinter dem Haus.
Fazit des Tages: Singapur ist echt spezial.
Aufbruch: | 06.11.2014 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 07.12.2014 |
Singapur