Malaysia - "Truly Asia"
KL - Batu Caves
10.11.2014
Unser letzter Tag in Kuala Lumpur begann ähnlich wie die anderen Beiden. Erst rief der Muezzin zum Gebet (wurde von uns ignoriert) danach rief der Apfel ( Andreas meint, ich solle das mit dem Apfel mal erklären. Also der Apfel oder auch angebissene Apfel ist das iPhone, das wiederum ist ein Smartphone, und um den Kreis zu schließen. Es hat einen Wecker!! )zum Frühstück. Heute gab es Glasnudelsalat mit Huhn und Gemüse, dazu frische Wassermelone und grauenhaften Kaffee. Aber alles mit einem strahlenden Lächeln serviert.
Zum morgendlichen Unterhaltungsprogramm gehört auch, dass wir die Frühstücksüberbringerin dabei beobachten dürfen, wie sie routiniert mit der elektrischen Fliegenklatsche auf Moskitojagd geht und jede Menge dieser kleinen Biester erlegt. Sehr eindrucksvoll, durch die eingebaute Grillfunktion des Mini Tennisschlägers.
Da wir durch Umsetzung von Plan B nun unverhofft noch einen weiteren Tag in dieser schönen Stadt zu Verfügung haben, entschieden wir uns für die Batu Caves. Diese liegen etwa 12 Kilometer außerhalb von KL und sind bequem mit dem sogenannten Komuter Zug zu erreichen. Für den lächerlichen Preis von 2 RM (50Cent) pro Person sind wir in einem neuen, und sehr sauberen Zug in 30 Minuten zu den Höhlen chauffiert worden.
Dort angekommen strahlte uns die Sonne an. Wie war das möglich, wo uns doch schon wieder den ganzen Tag nichts als Regen versprochen worden ist? Na egal. Wir waren vorbereitet. Zur Grundausstattung zählt neben 2 Regenschirmen nun auch die Sonnencreme, Kopfbedeckung und Sonnenbrille. Wir lassen uns doch nicht verladen.
Die Batu Caves sind ein Höhlenlabyrinth in einer Karststeinformation, die zum einen sehr große Hallen haben aber auch sehr bizarre Formen aufweisen. Und sie sind ein wichtiges Hinduheiligtum. Am Eingang des Komplexes wacht eine sehr große, grüne Hanuman Statue und am Fuße der Treppe erhebt sich eine noch eindrucksvollere goldene Statue von Lord Murugan. Die wie Andreas meinte, etwas blöd aufgestellt wurde, verdeckt sie doch auf halber Treppe den Blick auf die Stadt. Also wirklich, heilig hin oder her.
Zu den Höhlen selbst hat einer der 3 Trillionen Hindugötter 274 steile Stufen gesetzt. Wahrscheinlich zur Prüfung der Gläubigen. Erschwerend kommt eine Horde Affen dazu, die diese Stufen belagern und Wegezoll abfordern. Am Liebsten in Form von Plastiktüten in denen die kleinen Affenhirne, gut konditioniert, essbares vermuten. Gerne wird aber auch eine Dose Cola genommen und auf Ex gekippt. Nur muss man den kleinen, dreisten Gesellen noch nahelegen, dass geklautes und verspeistes nicht einfach in die Landschaft geschmissen wird, sondern ordnungsgemäß im Mülleimer entsorgt werden sollte. In jedem Falle sorgen sie für Kurzweil auf dem steilen Anstieg. Jedenfalls für diejenigen, die nicht bestohlen wurden. Wer es unfallfrei nach oben geschafft hat, betritt die erste der beiden großen Hallen. Sie sind Heimstatt für verschiedene Tempel und Altäre mit wichtigen Heilitümern.
Wenn man nicht die Höhlen Adventure Tour mit Mr. Wong gebucht hat, ist die Begehung eher unspektakulär. Wenn man aber keine Angst vor Fledermausguano hat und es einem Freude bereitet sich so richtig einzusauen, dann sei Mr. Wong empfohlen. Uns war Schweiß an Dreck ausreichend.
Gegen Nachmittag waren wir zurück und nun hieß es Packen. Leider schrumpfen die Rucksäcke immer beim ersten Boxenstopp. Nun ist ein gewisses Maß an Geschicklichkeit und Cleverness gefordert, um all die Dinge, die zu Hause noch mühelos hineingepasst haben wieder verstauen zu können.
Nach dem Abendbrot wollten wir noch einmal zu den Twin Towers. Wir waren gestern echt tief beeindruckt und wollten uns deshalb das tolle Spektakel noch einmal ansehen. Leider machte uns der Wettergott diesmal einen Strich durch die Rechnung. Es stürmte und, die Welt war wieder in Ordnung, es regnete.
So schreibe ich nun gemütlich den Reisebericht und Andreas setzt sich schon mal mit unserem nächsten Ziel auseinander.
Achtung, Achtung: in Penang wird der Fisch 100g weise in Rechnung gestellt. Nicht das nach Genuss des Abendbrotes das dicke Ende kommt.
Es bleibt zu sagen: Kuala Lumpur hat uns sehr gefallen. Eine schöne Stadt mit extrem netten Bewohnern, vielen modernen Hochhäusern und noch ein wenig ursprünglichen Flair aus vergangenen Zeiten. Doch KL muss aufpassen, dass es nicht ausversehen auch die letzten Zeugen der Vergangenheit dem Fortschritt opfert. Die Malaien sind deutlich zurückhaltender als viele andere asiatische Volksvertreter. Echt erstaunlich fanden wir auch die Hilfsbereitschaft, die uns entgegen gebracht wurde. Einfach so, ohne Gegenleistung. Ein dankbares Lächeln hat völlig ausgereicht.
Bemerkenswert ist auch das friedliche nebeneinander der verschiedenen Religionen und Ethnien, die hier auf engstem Raume mit einander leben. Ja, liebe Welt, es funktioniert!!! Fahrt mal nach Malaysia und schaut euch an, wie es geht. Könnte helfen.
Fazit des Tage: wer eine Höhle besichtigen möchte, sollte keine Plastiktüten mit sich führen.
Aufbruch: | 06.11.2014 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 07.12.2014 |
Singapur