Malaysia - "Truly Asia"
Southern Ridges und Mount Faber
25.11.2014
Nach einem unspektakulären Frühstück mit Wortwechsel in normaler Zimmerlautstärke hieß es heute die Wanderschuhe angezogen und das Grüne Singapur erkunden. Immer nur Großstadt und tausende gestresster Singapurer, kann auf die Dauer anstrengend sein. Deshalb heute blühende Landschaften und wenig Menschen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten die grünen Seiten des Stadtstaates zu erkunden. Wir entschieden uns für die vermeintlich leichteste Alternative. Unser Reiseführer pries die Wanderung durch die Southern Ridges als abwechslungsreich und sehenswert an. Außerdem nicht ganz so weit wie die Wanderung am Mac Ritchie Reservoir und bergsteigerisch nicht so anspruchsvoll wie der Bukit Timah Nationalpark. Trotzdem der ultimative Gegenentwurf zur Großstadthektik.
Die Southern Ridges sind eine Reihe von unterschiedlichen Parks, die untereinander verbunden sind und am Schluss auf den 116m hohen Mount Faber führen. Er ist das Herz des M.Faber Parks, einer der ältesten des Landes. Von seinem Gipfel hat man einen guten Überblick über Sentosa Island. Außerdem erstreckt sich die glitzernde Stadt bis zum Horizont.
Ausgangspunkt der Wanderung ist der Kent Ridge Park, der mit der U-Bahn Station Kent Ridge laut Stadtplan gut zu erreichen sein soll. Leider hat der Stadtplan verschwiegen, dass es bis zum Parkeingang noch gute 1,5 Kilometer an der Straße entlang geht. Nun denn, ist der Parkeingang erst einmal erreicht, wird es idyllisch. Unterwegs genießt man herrliche Ausblicke auf den Hafen und die südlichen Inseln. Über einen Canopy Walk hat man die Möglichkeit seinen Weg auf Höhe der Baumwipfel fort zu setzen. Dann geht es hügelabwärts zum ebenfalls beschilderten Hort Park. Vereinzelte Jogger sind so ziemlich die einzigen Menschen, die man hier trifft. Wahrscheinlich hat man in Singapurs wilder Natur keinen Handyempfang.
Der Hort Park liegt exponierter, bietet dafür aber Abwechslung. Es gibt Themengärten, Kräuter- und Blumengärten, gewundene Pfade und Trittsteine, die über kleine Bäche führen. Die Gewächshäuser mit allen möglichen Pflanzen sind leider für die Öffentlichkeit geschlossen.
Vom Hort Park geht es über die Alexandra Road. Von dort führen leicht ansteigende Wege in Form von Brücken ca. 2 Kilometer weiter in Richtung Telok Blanga Hill Park. Ein bisschen Merkwürdig ist es schon, dass die Singapurer kilometerlange Brücken in die Natur zimmern um selbiger bloß nicht zu nahe zu kommen. Diese Wege werden jedenfalls unter dem Namen Alexandra Link zusammengefasst. Und ist der Telok Blanga Hill Park erreicht, wandert man durch blumenreiche Terrassen Gärten mit großartigen Ausblicken auf die Stadt weiter bis zur elegant geschwungenen Brücke Henderson Waves. Der wellenförmige Fußweg verläuft 36m über dem Boden. Dieser stellt eine beliebte Location für super aufwendig inszenierte Fotos von frisch Vermählten, oder krass geschminkten Nachwuchs Modellen in halsbrecherischem Schuhwerk und opulenten Kleidern dar. Man kennt ihn ja den Hang der Asiaten zur perfekten Szenendarstellung.
Die letzten 500m hinauf zum Mount Faber sind steil, dafür wird man oben mit weiteren herrlichen Ausblicken und einer sensationellen Toilette belohnt. Bislang die Nummer 1 unserer Klohitliste in Singapur. Spektakuläre Ausblicke beim Hände waschen und super Design.
Verführerisch ist es den Rückweg mit der Seilbahn anzutreten. Diese fährt runter zur MRT Station Harbour Front oder auch gleich weiter nach Sentosa Island. Da der Preis der Selbe ist haben wir eine Rundfahrt unternommen. Die Seilbahn schwebt eindrucksvoll über die Häuser der Stadt, über die Autobahn und schließlich noch über das Meer um zum Schluss noch einen Überblick über Sentosa Island zu ermöglichen.
Der Himmel ist inzwischen schonwieder bedrohlich schwarz. So beschließen wir in die MRT zu steigen und Richtung Heimat aufzubrechen. Wir waren auch ganz schön erschossen. Die Wanderung selbst war mit ihren rund 7 Kilometern gar nicht so lang und auch nicht wirklich anspruchsvoll zu gehen, trotzdem fordert das Klima doch relativ schnell seinen Tribut.
So waren wir ganz gegen unsere Gewohnheit schon gegen 16:30 zurück im Hotel und konnten noch etwas entspannen. Die geschwollenen Füße hochlegen und eine kalte Dusche nehmen. Andreas hat die Gelegenheit ergriffen und ist endlich mal in den kleinen Pool auf dem Dach gesprungen. Wir haben doch mit Pool gebucht!
Zum Abendbrot ging es heute wieder zum Peu La Sat Foot Court. Dort hat es uns gestern so gut gefallen, dass wir das heute gleich noch einmal wollten. Big Ben ertönt alle 15 Minuten immer so schön. Nach dem Abendessen wollten wir weiter zur Bayfront. Denn im Garden by the Bay waren wir noch gar nicht.
Der ca. 100ha große Park ist der dritte botanische Garten Singapurs. Das Highlight des Gartens sind aber seine künstlichen Riesenbäume, die nachts eindrucksvoll beleuchtet sind. Auch grandios ist das ebenfalls beleuchtete Riesenrad, das Marina Bay Sands Hotel und die irre Hochhauskulisse des Finanz Bezirkes. Jetzt musste sich Panasonic wieder einem Langzeit Härtetest unterziehen. Auf einer kleinen Terrasse, die wir durch Zufall entdeckten, brauchten wir nur noch schnell ein paar Amerikaner mit ihren Super High-End Kameras austricksen und schon hatten wir einen Platz in der ersten Reihe. Die hatten nämlich am Stativ gespart und mussten nun Bilder mit Bitz machen. Hi,hi, die sahen alle sch... aus. Denn pünktlich mit unserem Eintreffen startete eine tolle Lightshow. Musikalisch untermalt mit Weihnachtsliedern, aber was soll's? Die Show war sensationell, da konnte man über die Weihnachtsmucke mal eben weg hören.
Abschließend sind wir noch 2 Stündchen durch den Park geschlendert und auf dem Rückweg in der riesigen Mall vom Marina Bay Sands gestrandet. Nicht weil wir shoppen wollten, nein, es war in diesem Fall der einzige Weg zur U-Bahn.
Fazit des Tages: man kann machen was man will, irgendwann landet man immer in einer Shopping-Mall.
Kurzes Päschen, Klo und kühles Getränk. Die Infrastruktur selbst in Singapurs Natur ist unschlagbar.
... zu den ca. 2 Kilometer langen, leicht ansteigenden Brückenwegen, die als Alexandra Link zusammengefasst sind.
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben ihr Ziel erreicht. Und zwar zu Fuß und nicht wie die anderen alle, die an der Seilbahnstation aus dem Bus fallen. Nein!! Wir sind gelaufen! In der Gluthitze!!!
Wir hatten es falsch verstanden. Eigentlich sollte man sich auf die Stufen setzten um aus der Gondel raus zu schauen und nicht auf dem Dach thronen.
Die ganze Zeit ist sie ruhig und "unauffällig" mit uns gelaufen. Kaum auf Sentosa musste sie sich für alle in Pose schmeißen. Tz.Tz...
Aufbruch: | 06.11.2014 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 07.12.2014 |
Singapur