Südafrika - Das schönste Ende Afrikas
Das Westkap: Von Wilderness nach Hermanus
25.11.15
Von Wilderness nach Hermanus
Wetter: Heiter bis wolkig 22-25Grad
Heute war wieder mal ein Ortswechsel an der Reihe. Das bedeutet morgens immer ein bisschen Stress. Denn auch wenn man bemüht ist, sein Hab und Gut nicht überall zu verstreuen, tut man es irgendwie dann doch. Also geht das Gerenne durch die Räumlichkeiten los und tausend Kleinigkeiten wandern in verschiedene Taschen und Tüten. Zum Schluß muss das ganze Zeug noch im Kofferraum verstaut werden. Das ist die hohe Kunst des Stapelns.
Da wir wie üblich früh dran sind, hatten wir am Abend zuvor mit unserer zauberhaften Vermieterin Cathy ausgemacht, alles ab zuschließen und den Schlüssel in der Garage zu deponieren.
Pünktlich um 08:00 ritten wir vom Gehöft. Das Wetter war heute früh seltsam. Erst schien die Sonne, dabei war es nahezu windstill und schon um 07:00 sehr warm. Plötzlich aber zog der Himmel zu und dunkle Wolken hingen über uns, trotzdem war es drückend heiß. Nur gut, dass wir abfahren. Hatten wir doch die letzten zwei Tage großes Glück mit dem Wetter.
Kilometermäßig hatten wir heute großes vor. Für die ersten 170 Kilometer begaben wir uns auf die N2. Bis Mossel Bay war die N2 zweispurig befahrbar und es ging zügig voran. Mossel Bay bildet für uns den Abschluss der Garden Route und sieht zumindest von der N2 wenig einladend aus. In der Bucht befindet sich eine Bohrinsel und neben der Autobahn schaut man auf große Raffinerien. Hier scheint das Zentrum der Petrochemischen Industrie zu sein. Der Reiseführer versichert aber glaubhaft, dass Mossel Bay eine durchaus sehenswerte Stadt sein soll. Wir haben es nicht aus probiert. Keine Zeit zum Trödeln und unsere Ziele lagen heute woanders.
Im historischen Swellendam, der drittältesten Stadt in Südafrika, legten wir den ersten Stopp ein. Wir verließen die N2 und in den Ort zu fahren. Die Stadt am Fuße der Langenberg Mountains hat rund 14.000 Einwohner und viele interessante Gebäude aus der Kolonialzeit.
Weiter geht es in Richtung südlichster Punkt in Afrika. Wir verlassen die N2 und fahren die nächsten knapp 100 Kilometer auf der R319 in Richtung Cape Agulhas. Die Straße ist gut befahrbar, es herrscht wenig Verkehr. Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt. Felder und Kühe, dazwischen manchmal Strauße. Wir sind schließlich in Afrika und nicht in Brandenburg. Bevor wir Agulhas erreichen, passieren wir den Ort Stuisbaai, die größere Schwesterstadt von L'Agulhas. auffallend sind die am Ortsanfang liegenden kleinen, weißen Cattages mit Rietdach, die Hotagterklip Cottages. In früheren Zeiten waren es Fischerhütten, heute sind sie ein Nationalmonument.
Höhepunkt hier am "Ende der Welt" ist natürlich das Cape Agulhas, das Kap der Stürme und südlichster Punkt des Kontinents. Den 1848 erbauten Leuchtturm kann man besteigen und er bietet ein schönes Fotomotiv. Von oben hat man eine tolle Fernsicht. Um diese genießen zu können, müssen vorher steile Leitern und Treppen bezwungen werden. Nichts für Leute mit Höhenangst.
Und immer weiter ging die Fahrt, erst einmal einige Kilometer zurück, um dann in westliche Richtung zur Küstenstraße 43 zu gelangen. Auf dem Weg passiert man das kleine Örtchen Elim. Elim ein Name aus der Bibel, nämlich eine Oase im Sinai ist eine ehemalige Missionsstation - 1738 von der Herrenhuter Brüdergemeinde als erste Missionsstation im südlichen Afrika gegründet. Gegenüber der Kirche steht ein kleines Denkmal, das an die Abschaffung der Sklaverei 1834 erinnert. Etliche freie Sklaven ließen sich in Elim nieder. Die Häuser in Elim sind fast alle im 19.Jh. erbaut worden, Riet gedeckt und bis heute fast unverändert, deshalb wurde der Ort zu einer " National Heritage Site" erklärt. Heutzutage betreiben die Einheimischen Landwirtschaft und es wird auch Wein angebaut. Die Region gehört zu den kühlsten Anbaugebieten Südafrikas. Weiter geht die Fahrt auf der R43. Gott sei Dank über asphaltierte Straßen und nicht wie im Reiseführer angedroht über sogenannte Gravel Road's.
Wir nähern uns der Walker Bay, dem Wal-Mekka Südafrikas. De Kelder, Stanford und schließlich Hermanus, die Walhauptstadt. Sie wird für die nächsten 4 Tage unser Stützpunkt sein.
Wir haben hier eine sehr schöne Unterkunft und mit Hilary eine überaus nette Gastgeberin. Einzig unser geplanter Wale-Whatching-Flug steht auf der Kippe. Steve Austin von African Wings wartet seit einer Woche vergeblich auf die jährliche Verlängerung seiner Fluglizenz. Nun heißt es Fingers Crossing, dass sie noch rechtzeitig eintrifft.
Gefahrene Kilometer: 500
Fazit des Tages: auf 500 gefahrenen Kilometern kann man ganz schön was erleben
Stellendem: Drostdy Haus, Deals herrschaftliche Wohnhaus des Landdrosts (Landrat und Richter) heute ein Museum
Aufbruch: | 04.11.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 08.12.2015 |