Südafrika - Das schönste Ende Afrikas
Kruger Nationalpark: Into the wild
08.11.2015
Kruger Nationalpark
Wetter: leicht milchiger Himmel aber Sonnenschein, 40 Gräten (Wendekreis des Krebses)
Heute früh um 04:00 erklärte uns der Wecker, dass die Zeit gekommen ist, dass schöne Graskop mit seiner wundervollen Landschaft zu verlassen. Und auch Lucinda unserer zuckersüßen Gastgeberin mussten wir Lebewohl sagen. Eingekauftes Gut, zur Selbstverpflegung im Nationalpark hatte sie für uns gestern noch in ihren Kühlschrank verstaut.
Pünktlich um 05:00 verabschiedeten wir uns mit einer Träne im Knopfloch.
Über Hazieview sollte es zum Paul-Kruger-Gate gehen. Für die 60 Kilometer hatten wir ca. eine Stunde veranschlagt. Allerdings war nach 20 Minuten, irgendwo im Nirgendwo an einem schönen Sonntagmorgen, der Spaß erst einmal vorbei. Das Auto gab komische Geräusche von sich???
Anhalten und aussteigen brachte Licht in die Dunkel. Wir hatten eine Schraube groß wie Brasilien im Reifen. Also nur mal so zum Größenvergleich. Die Schraube war quasi größer als unser Auto!
Wer verliert denn so einen Monsterbolzen mitten auf der Straße?
Das wir einen Reservereifen hatten, wussten wir wohl, dass ein hilfreicher Wagenheber leider den Weg in unser Auto nicht gefunden hatte, war uns neu.
Aber Südafrika wäre nicht Südafrika, wenn nicht just zur rechten Zeit, eine gut gelaunte drei Generationen Familie um die Ecke gebogen kommt. Man sei daran erinnert, es war 05:20 in der Frühe an einem Sonntagmorgen.
Das gut gelaunte, stets hilfsbereite südafrikanische Familien in der Regel einen Toyota Hillux Double Cap fahren und nicht nur allerlei Menschen sondern auch Werkzeug an Bord haben, ist ein Segen.
Also den High-Tech Wagenheber gezückt und ratzfatz war der Reifen gewechselt. Einen kurzen Blick unter die Motorhaube unseres Winzlings, sorgte noch für allgemeine Erheiterung. Ich hätte schwören können, selbst der Kleinste( ca.2 Jahre) hatte schon ein mitleidiges Grinsen im Gesicht.
Wir wünschten uns gegenseitig noch einen schönen Tag und stellten fest, dass wir das gleiche Ziel hatten.
Easy eben!!
Fast pünktlich erreicht wir unser Gate und checkten ein. Neben mir am Counter steht ein älterer, sehr freundlich aussehender Südafrikaner, der dem wenig verdutzt wirkenden Sanpark-Mitarbeiter kurzer Hand zwei Handfeuerwaffen zur Registrierung auf den Tresen legt. Ich als Pazifist zucke kurz innerlich zusammen und checke nochmal vorsichtig, mit unauffälligen Seitenblick, ob der Herr neben mir tatsächlich freundlich wirkt. Kurioserweise dürfen Handfeuerwaffen mit in den Park genommen werden, Jagdgewehre hingegen sind verboten. Es soll ja schließlich nicht gewildert werden.
Ab nun heißt es "into the wild"
Unseren Bungalow im Camp könnten wir erst um 14:00 beziehen. So wollten die nächsten 7 Stunden erst einmal überbrückt werden. Das geht am Besten, indem man auf verschiedenen Pisten und Wegen nach freilaufenden Getier Ausschau hält.
Gesehen haben wir Elefanten, Giraffen, Warzenschweine, unzählige Antilopen, ein Krokodil und Nilpferde. Für den ersten Tag und das nicht geschulte Auge, gar nicht schlecht. allerdings extrem ermüdend. Es war sooo heiß (die AC schaffe es nicht einmal, das Auto vernünftig zu kühlen, lag wahrscheinlich am klitzekleinen Motor) und die Tiere sind soooo gut getarnt. Verdammt!
Gegen 13:30 erhielten wir mir viel "Bitte, Bitte und Zucker oben drauf" den Schlüssel für unsere Bleibe.Der Bungalow ist typischer Sanpark-Style, staatliches Restcamp eben. Einfach, zweckmäßig, ein bisschen abgeranzt und teuer. Aber er hat eine Klimaanlage, und die funktioniert.
Gefahrene Kilometer: 198
Fazit: Wagenheber sind sehr hilfreiche Utensilien und beim nächsten Mietwagen, den ich übernehme, wird zuerst gecheckt, ob der Wagenheber an Bord ist.
Aufbruch: | 04.11.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 08.12.2015 |