Südafrika - Das schönste Ende Afrikas
Cape Town - The Mother City: Die Kaphalbinsel
30.11.15
Die Kaphalbinsel
Wetter: blauer Himmel, strahlender Sonnenschein 30 Grad
Petrus war uns weiterhin geneigt und so stand nun die Kaphalbinsel auf dem Plan. Alles Wichtige bei gutem Wetter erledigen, so hatten wir und das vorgestellt.
Morgens um 07:30 waren wir abfahrtbereit. Denn wir wussten ja nicht, wie zeitraubend die Rush-Hour in Kapstadt ist und wie weit wir eigentlich durch die Stadt müssen.
Es hielt sich in Grenzen. Trotzdem brauchten wir bis Muizenberg, unserem ersten Ziel eine gute Stunde.
In Muizenberg stehen die hübschen bunten Strandhäuser. Ein bekanntes und begehrtesPostkarten - bzw. Fotomotiv. Sie sehen aber auch wirklich hübsch aus, wie sie da im weißen Sand stehen, dahinter das azurblaue Meer und dahinter wiederum die Berge. Das Wasser sieht einladend aus. Kristallklar und spiegelglatt. Nur leider arschkalt. Am Strand ist die "lange schon kein Hai mehr gesehen" Fahne gehisst. Es tummeln sich diverse Surfer im Wasser. Surfen und Golf sind hier echter Breitensport. Von Fußball und vor allem Rugby mal abgesehen. Nachdem wir uns am Strand so richtig durchpusten lassen haben, beschließen wir spontan im Surfer Café unser Frühstück ein zu nehmen. Während wir im Rührei und Omlett stocherten, schien draußen großes zu passieren. Jedenfalls saßen alle Surfer auf dem trockenen, als wir das Café verließen. Das alleine fiel erstmal gar nicht so sehr auf. Als wir an der Haibeobachtungsstation vorbei kamen, sahen wir, dass eine neue Flagge gehisst war. Die "Hai ist soeben vorbei geschwommen und hat das Frühstück angepeilt" Flagge wehte nun am Fahnenmast. Mist, wir hatten es beim Verzehr von Eierspeisen einfach so verpasst.
So, nun hatten wir genug Zeit in Muizenberg vertrödelt. Wir hatten schließlich noch viel vor. Viele kleine, niedliche Küstenorte lagen noch vor uns. Aber kaum zurück auf der Straße, ging erstmal gar nichts mehr. Hatten wir den Berufsverkehr in Cape Town noch gut gemeistert, standen wir nun zwischen "Kleinkleckersdorf" und "am Arm der Welt" im Stau! Und was für ein Stau. Ca. 30 Minuten bewegte sich nichts mehr. Wir mutmaßten schon, irgendjemand hätte vielleicht einen Wal entdeckt und mitten auf der Straße geparkt. Und weil der Mensch ein Herdentier ist, haben es die nächsten 50 es ihm gleich getan. Aber, leider kein Wal, nur eine blöde Baustelle, mit Baustellenführung Made in Africa.
Wir durchquerten auf unseren Weg ans Kap der guten Hoffnung noch einige malerische Küstenorte. Wie z.B. St. James, Kalk Bay, Fish Hoek und natürlich Simonstown. Dort liegt Boulders Beach mit der zweiten Pinguin Kolonie Südafrikas. Landschaftlich deutlich schöner als Betty's Bay, touristisch aber völlig überlaufen. Niedlich waren die kleinen Frackträger aber auch hier.
Hinter Simons Town fuhren wir ziemlich bald in den Table Mountain Nationalpark ein. Mit der Wild-Card kostenfrei.
Kurz vorher trafen wir aber noch eine Großfamilie Baboons (Paviane), die die Straße zu ihrer machten. Wenn die Paviane auf der Straße toben, dann heißt es Fenster zu und ein Stoßgebet für Antenne und Scheibenwischer ist nicht die schlechteste Idee. Auch stehen überall am Straßenrand große Schilder auf denen zu lesen ist: "Don't feed the Baboons". Wer es trotzdem macht und erwischt wird, zahlt eine deftige Strafe. In manchen Orten sind die Affen sogar so lästig und auch gefährlich, dass es Affen Patrullien gibt. Und die Menschen ihre Häuser für viel Geld Affensicher machen mussten.
Aber zurück in den Nationalpark. Wir fahren durch Fynbos Vegetation als Erstes zum Cape Point Lighthouse.
Der Flying Dutchman bringt uns faule Bande dem Leuchtturm auf bequeme Art und Weise ein gutes Stück näher. Den Rest müssen aber alle zu Fuß gehen. Wir machen auch noch den Weg zum neuen Leuchtturm. Der Weg ist eher ein schmaler Pfad, der in exponierter Lage direkt am Meer entlang führt. Spektakuläre Aussichten versüßen einem den beschwerlichen Weg. Der neue Leuchtturm ist deutlich tiefer und näher am Wasser gelegen, als der andere. Was bei Nebel von enormenj Vorteil für die Seefahrt ist.
Wieder auf dem Parkplatz geht es nun zum Kap der guten Hoffnung. Ein völlig unbeeindruckender felsiger Strand, wo mittendrin ein Hinweisschild steht, das man den südwestlichsten Zippel von Südafrika erreicht hat. Wir erinnern uns, das südlichste Ende des Kontinentes befindet sich in Kap Agulhas.
Warum dieses einfache Schild an einem eher hässlichen Strandabschnitt soviel Popularität genießt, erschließt sich mir nicht. Viel interessanter sind die chinesischen oder auch koreanischen Touristen, die für ein gutes Bild sicher auch morden würden. Manche haben sich, in für unsere Augen, durchaus verwegene Kostümierungen gestürzt und eine große Tasche mit Requisiten am Start. Wahre Geschichte!! Wir hingegen versuchen das schier unmögliche. Ein Foto vom Schild ohne Menschen darauf. Viel Geduld zählt sich am Ende aus. Ein Zeitfenster von 2 Sekunden tut sich plötzlich auf. Jetzt nicht träumen. Denn wer weiß, ob sich so eine Gelegenheit heute nochmal ergibt?!
Wir reißen und irgendwann los und fahren weiter. Wir verlassen den Nationalpark und schlagen uns auf die westliche Seite der Kaphalbinsel. Bevor wir uns Kapstadt wieder nähern umfahren wir noch die False Bay mit ihren hübschen und adretten Ortschaften. Auch hier sind die Orte der Reichen und Schönen. Die sind so Reich und Schön, dass es nicht mal Hotels, Supermärkte oder Restaurants gibt. Man möchte unter sich bleiben.
Das letzte große Highlight des heutigen Tages aber ist der Chapman Peak Drive. Eine spektakuläre Küstenstraße mit toller Aussicht und atemberaubender Straßenführung. Sie zählt zu den schönsten Küstenstraßen der Welt.
Gegen Abend erreichen wir Kapstadt und gehen an der Victoria uns Alfred Waterfront was essen. Nach Sonnenuntergang wird es echt kalt und so halten wir uns auch nicht allzu lange auf. Ein langer und ereignisreicher Tag geht zu Ende. Wir sind auch echt geschafft.
Während ich diese Zeilen schreibe jault draußen schon seit mindestens zwei Stunden das Nebelhorn. Ja, ja Kapstadt und das Wetter. Eigentlich muss man sich zu jeder Unternehmung im Zwiebelprinzip kleiden, Sonnencreme und Regenjacke einpacken und bloß die Kopfbedeckung nicht vergessen.
Gefahrene Kilometer: 163
Fazit: soviel Wetter macht einen ganz wirr
Aufbruch: | 04.11.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 08.12.2015 |