Sumatra: Urwälder und Vulkane auf der "Insel des Goldes"

Reisezeit: Juli / August 2015  |  von Christine & Thomas R&H

14.08.2015: Ketambe-Dschungeltour

Beim Frühstück kann man hier von der Veranda des Restaurants einen herrlichen Blick auf die bewölkten Berge und den Dschungel genießen. Dabei durch das Fliegengitterfenster den Jungs beim kochen zuschauen.

Blick in den Garten und rechts bereitet der Junge das Essen in der Küche vor

Blick in den Garten und rechts bereitet der Junge das Essen in der Küche vor

Um 9.30 Uhr starten wir zu unserer Tour. Unser junger Guide heißt Alex , ist 23 -- zu unserer Tour schließt sich noch Johann aus Frankreich an.
Wir bekommen dicke giftgrüne Dinger aus festem Leinen mit Fußteil , die wie Nikolausstrümpfe aussehen, die müssen wir noch anziehen und oben unterm Knie fest zubinden, damit keine Blutegel an unsere Haut kommen.

Wir haben uns überlegt einen großen Rucksack mitzunehmen, da der mit dem Hüftgurt doch bequemer zu tragen ist, und uns abzuwechseln.
Wir bekommen noch Schlafsäcke, die müssen da auch noch rein, so kommt doch einiges an Gewicht zusammen.
Es hat in der Nacht wieder doll geregnet und der unebene Weg im Urwald ist teilweise wie eine Rutschbahn.
Es dauert nicht lange und ich liege das erste Mal auf dem Po, die Wurzeln sind auch verdammt rutschig.

Tolle bewachsene Bäume

Tolle bewachsene Bäume

Auf dem Boden

Auf dem Boden

Sieht Alex eine Liane, spielt er Tarzan...

Sieht Alex eine Liane, spielt er Tarzan...

Wieder viel Gekraxel..

Wieder viel Gekraxel..

Alex, der junge Bursche schreitet munter voran und Johann scheint auch ganz fit zu sein. Obwohl ich eigentlich nix schleppen habe ,trottele ich hinterher

Es geht bergauf und bergab über Wurzeln, Steine und Geröll, durch und über kleine fließende Bäche.

Das Ganze ist echt Kraft raubend.
Wir sehen diese großen , schwarz-glänzenden langen Käfer, die sich bei Berührung fix zu einer dicken glänzenden Kugel zusammenrollen und dann aussehen wie große glänzende Perlen.

Bizarre Bäume

Bizarre Bäume

Bald stoppen wir und Alex schaut nach oben.
Ja---nach intensivem Schauen erblicken wir ihn auch:
einen großen Orang Utan, weit oben in einer Baumkrone!!
Der erste schon nach knapp einer Stunde!
Leider für unsere Kameras zu weit weg. Und er bequemt sich auch nicht näher zu kommen. Schaut uns nur seelenruhig an und knabbert iwas vom Baum.

Schöne Pilze, die wie Schmetterlinge aussehen

Schöne Pilze, die wie Schmetterlinge aussehen

Große Tausendfüßler

Große Tausendfüßler

Dafür sehen wir aber was anderes, was für unseren Geschmack VIEL zu nah ist: einige Blutegel, die sich munter in unseren Schuhschäften tummeln und versuchen einen Eingang zu finden.
Wir sehen diese Ekeltiere zum ersten Mal und quieken etwas, Alex lacht nur und sammelt sie ab.

Weiter gehts Richtung Camp--
Bis wir dort ankommen, rutsche ich noch 4x aus und bin total voll Schlamm. Thalia ist da etwas geschickter, dafür komme ich ums Rucksacktragen herum, weil sie Mitleid mit mir hat, oder weil ich sonst die ganze Gruppe bremse, bzw den Zeitrahmen sprenge.

Das Camp befindet sich am Fluß und ich traue meinen Augen nicht.
Unter "Zelten" hatte ich mir doch etwas anderes vorgestellt.
Was hier für uns aufgebaut wurde, sind durchsichtige Plastikplanen.
Eine große wurde als Quadrat auf den Boden gespannt, die Seiten hochgezogen, wie man das Basteln einer Pappschachtel von früher kennt.
Dann über Stöcker aus dem Urwald eine weitere Plane als Dach gespannt.
So ist das Ganze nicht nur offen, sondern auch durchsichtig, sodass mann im Liegen die Sterne sieht und uns von außen natürlich auch.
Außer uns sind noch 2 weitere kleine Gruppen mit Guides und Portern dort und überall brennen kleine Feuerchen.

"Christiana Jones"

"Christiana Jones"

Wir kommen an und es wird schon gekocht...

Wir kommen an und es wird schon gekocht...

Tja--mitgefangen, mitgehangen. Zurück geht nicht mehr.
Die Porter, die schon vorausgegangen waren haben schon ein Feuerchen gemacht und es gibt Tee.
Nach kurzer Zeit ist auch das lunch fertig. Ich staune mal wieder was so unter den einfachsten Bedingungen an einem kleinen offenen Feuer möglich ist. Sie haben Unmengen vom frischem Gemüse dabei , Eier und natürlich Reis und asiatische Nudeln.
Es schmeckt köstlich. Schnell ist noch eine Leine gespannt, denn unsere Kleidung ist klatschnass.
Alle nehmen ein Bad im Fluß und fischen sich die Blutegel vom Körper.
Thalia hatte tatsächlich auch einen am Bein und ich einen am Fuß.

Plauderstunde....

Plauderstunde....

Wenig später, bei einem "Toilettenbesuch" wurde mir auch klar woher die kamen, denn als ich da so hockte, tanzten sie mit lüstern vor den Augen rum. (Es sieht wirklich aus, als würden sie tanzen--ich habe ein Filmchen..)
Sobald wir im Camp waren haben wir uns nämlich der lästigen Schuhe und Egelschützer entledigt, sodass die Viecher freie Bahn zu unserer Haut hatten.
Und nach dem Regen wimmelt es nur so von ihnen!

Da es schnell dunkel wird stellen die Jungs überall Kerzen auf, auch vor den Eingänge der Zelte.
Unser Guide Alex macht noch mit Johann eine Nachttour, darauf verzichte ich lieber, denn ich bin bei Tageslicht schon oft genug gestürzt.
Wir sitzen bei Kerzenlicht auf einer Matte und es gesellt sich noch ein junger Musiker aus den Niederlanden mit seinem Guide zu uns.
Wieder plaudern wir wie hier so üblich über den Verlauf unserer bisherigen Reise und wie es weiter geht und wo wir sonst schon so waren..und...und..
ein prima Training für unsere Englischkenntnisse!

Als Johann und Alex zurück sind, haben sie einen Lori gesehen, das sind die süßen Miniäffchen mit den großen Kulleraugen.
Sonst leider nichts.
Alle sind platt von dem anstrengenden Marsch und es geht früh ins Bett.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir sind süchtig nach ausgiebigen Dschungelwanderungen, um viele noch freilebende Affen zu beobachten, Vulkane zu sehen und vielleicht zu besteigen?--das können wir auf Sumatra!
Details:
Aufbruch: 30.07.2015
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 26.08.2015
Reiseziele: Vereinigte Arabische Emirate
Indonesien
Der Autor
 
Christine & Thomas R&H berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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