Sumatra: Urwälder und Vulkane auf der "Insel des Goldes"

Reisezeit: Juli / August 2015  |  von Christine & Thomas R&H

05.08.2015: Maninjau See

9 Uhr in der Früh und wir sind im Paradies gelandet!

Nachdem wir die ganze Nacht durchgefahren sind, kommen wir schon um 4 Uhr am Busbahnhof in Bukittinggi an.
Von den insgesamt 7 Fahrgästen ist schon einer unterwegs ausgestiegen.
Was jetzt passiert, ist für uns wieder unbegreiflich:
Nach einer ausgiebigen, für uns natürlich unverständlichen Diskussion des Fahrers mit den anderen Passagieren bei der sie auch mehrfach auf uns zeigen, stellt der Fahrer seinen Sitz in Liegeposition und alle schlafen ne Runde. Da uns die Augen eh dauernd zufallen tun wir dasselbe.
Nach knapp 2 Stunden werden wir wieder geweckt.
Von dem einen Passagier ist wohl der Bus eingetrudelt und er steigt nun um.
Man macht uns klar, dass unser Bus zum Maninjau See später kommt und alle gehen wieder in Liegeposition.
Hier wird keiner einfach an der Endstation rausgesetzt, nein, wir dürfen im Bus warten bis unser Bus eintrudelt auch wenn es 3 Stunden dauert--unglaublich!
Jetzt können wir aber nicht mehr einschlafen.
Kurze Zeit später kommt ein älterer Mann und sie verfrachten unser Gepäck in einen anderen Bus--50.000 IDR sollen wir p.P. zahlen.
Keiner spricht Englisch. Alles funktioniert mit Zeichensprache.
Trotz des katastrophalen Fahrstils und der Enge nicken wir wieder ein und kommen erst wieder zu uns als wir am See angekommen sind.
Wir hinken Richtung See und finden dann dies Paradies.

Diese "Muaro Beach Bungalows" stehen auch im Lonley Planet, ansonsten würde man sie auch nicht finden. Sie sind etwas versteckt, aber das dazugehörige kleine Restaurant ist ausgeschildert und man erkennt man sofort.
Eine nette Frau kommt auf uns zugelaufen und bietet uns die Bungalows an.
Es gibt verschiedene Kategorien: für 4,6 und 8 Euro.
Wir greifen sofort bei der Luxusvariante zu und haben nun den Komfort eines richtigen Sitzklos und einer Handbrause. Zwar nur kaltes Wasser, aber das ist bei diesen Temperaturen angenehm und auch immer etwas von der Sonne gewärmt.
Außerdem steht unser Bungalow auf Stelzen und wir haben von unserer kleinen Veranda einen Blick auf den wunderschönen See der von hohen Bergen eingekesselt ist.

So idyllisch ist es hier. Das obere ist unser Zimmer

So idyllisch ist es hier. Das obere ist unser Zimmer

Wir checken ein, frühstücken eine köstliche Gemüsesuppe und Sandwiches, trinken Saft und fühlen uns wie im Paradies.
Die Wellen schlagen laut ans Ufer, viele Hunde und Katzen tollen hier herum und sonst sehen wir die Menschen hier bei ihrer Lieblingsbeschäftigung:
Rauchen und Rumsitzen.
Wir bestellen uns Fisch für den Abend, den soll man mindestens 5 Stunden vorbestellen, damit er gefangen werden kann und beschließen, da es erst 10 Uhr ist , noch die Gegend per Motorbike zu erkunden.

Die Anlage gehört einem Engländer und seiner indonesischen Frau Nenni.
Ihr Bruder Eka ist ständig um uns herum erzählt und fragt und fragt...
Wir beschließen uns bei ihm ein Motorbike (75.000 IR) zu leihen und auf die Spitze des Berges mit den 44 Kurven zu fahren und die schöne Aussicht zu genießen.

Schnell hat sich Thalia wieder an den Linksverkehr gewöhnt und es geht los.
also, so bergauf ist Motorbike fahren auch anstrengend, auch wenn man hinten drauf sitzt.
Oben angekommen genießen wir eine Weile die schöne Aussicht. Es gibt hier eine Art Erholungspark mit verschiedenen Attraktionen, z.B. Paragliding.

Blick auf den Maninjau-See

Blick auf den Maninjau-See

Anschließend fahren wir noch ein Stück weiter zu einem kleinen Wasserfall.
Eko hat uns den Weg sehr gut beschrieben, wir finden ihn sofort.
Wir fahren bis an den Dschungel ran und lassen dann das bike stehen.
Der Weg geht erst 10 Minuten ganz human leicht bergan.
Aber als hätten wir nicht schon genug gelitten, geht es über den fließenden Bach weiter immer steiler hinauf. Ein großer Affe beobachtet uns eine Weile vom Baum aus, aber iwann sind wir ihm zu langweilig und er verschwindet in der Dichte des Urwaldes.
Wir folgen immer weiter dem Rauschen des Wassers, weit gucken kann man nicht, aber dem Geräusch nach sind wir richtig.
Wir beschließen die Helme einfach am Weg liegen zu lassen, wir sind ja hier eh allein und brauchen nun wieder beide Hände um uns an Steinen und Wurzeln hinaufzuziehen.

Als wir schon glauben, dass wir uns verlaufen haben, sehen wir auf den Steinen aufgemalte gelbe Pfeile.
Okay--weiter.
Aber der Weg hat sich gelohnt!!!
Das ist für unsere Verhältnisse schon ein großer Wasserfall und wunderschön umgeben vom satten Grün und Lianen.
Thalia kraxelt hin und stellt sich davor um etwas vom kühlen Nass zu erhaschen.

Bevor es dunkel wird machen wir uns fix auf den Rückweg.
Unsere Helme liegen noch da--kein Mensch zu sehen--nur die Urwaldgeräusche.

Auf dem Heimweg finden wir noch einen "Saftladen" wo wir Mangoshakes bekommen..mjamjam..
Auch hier werden wir wieder ausgefragt ohne Ende: woher wir kommen, wie lange wir bleiben uswusw....

Bei unserer Anlage angekommen, wird nun unser Fisch von Eko gegrillt und er schmeckt herrlich!
Wir gehen früh ins Bett und nachdem wir noch ein fliegendes Riesenmonster ( gegoogelt: es sind wohl Grabwespen..?? Die gibt es nur hier und auf Java..?)gefangen und rausbefördert haben schlafen wir wie die Murmeltiere.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir sind süchtig nach ausgiebigen Dschungelwanderungen, um viele noch freilebende Affen zu beobachten, Vulkane zu sehen und vielleicht zu besteigen?--das können wir auf Sumatra!
Details:
Aufbruch: 30.07.2015
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 26.08.2015
Reiseziele: Vereinigte Arabische Emirate
Indonesien
Der Autor
 
Christine & Thomas R&H berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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