Fulda-Weser-Elbe-Havel-Radtour

Reisezeit: Juli / August 2015  |  von Uta Weißel

Raus aus der Stadt und die Natur geniessen. Die nächste große 3-Wochen-Radtour steht an.
Wir beginnen in Kassel mit einem Stück entlang der Fulda bis Hann. Münden und kämpfen uns dann die Weser hoch bis Cuxhaven um anschließend den Rückweg über Elbe und Havel nach Berlin anzutreten. Mal sehen, wie weit wir kommen.

Fulda

Samstag, 25. Juli 2015 Berlin-Kassel mit Bus (nur 3 Radkilometer)

Das "Starterpaket"

Das "Starterpaket"

Die Masche mit dem Bus zu fahren bewährt sich dieses Jahr erneut und der Onlinekauf der Tickets mit den Fahrradreservierungen ein paar Tage vorher hat problemlos funktioniert.
Auf dem ZOB (Zentraler Omnibusbahnhof) ist mächtig was los und trotzdem scheint die Atmossphäre entspannt und nicht hektisch.
Der Busfernreiseverkehr hat offensichtlich stark zugenommen und die Logistik und Koordination der vielen großen Fahrzeuge geschieht wie von Zauberhand auf dem recht begrenzten Areal.
Rechtzeitig steht der Bus nach Kassel bereit und ein netter Mann der Crew hilft dabei, die Räder zu verstauen.
Da der Fahrradständer am Heck nur 3 Räder aufnehmen kann, weil der "4. Platz" defekt ist und wir zuerst das Fahrzeug auf dieser Reise verlassen, kommt mein Fahrrad in den Bauch des Busses.
Kaum geht´s los, kommt endgültig Urlaubsstimmung auf. Ganz entspannt und ruhig schweben wir dahin bis Kassel.

Kurz vorm Aussteigen trauen wir unseren Sinnen nicht mehr, denn ein unwetterartiger Sturm bricht los und an Aussteigen ist in diesem Moment nicht zu denken, zumal alles mögliche durch die Strassen weht und fliegt.
Vielleicht sollten wir Segel an die Räder bauen lassen??
Zum Glück legt sich auf den letzten Metern bis zum Busbahnhof wenigstens der Sturm und mit Regen können wir leben. Das Hotel liegt sowieso gleich um die Ecke.
Unsere Orientierung ist noch in vollem Gange, da begrüßen uns schon Traute und Karl-Heinz vorm Bahnhof.
Um nicht sinnlos in der kalten Luft rumzustehen, begeben wir uns alle zum Hotel und checken ein.
Zum Glück hat Gerald vorgebucht, denn eine Hotelsuche samstags bei diesem Wetter macht eh keinen Spass und irgendwie haben wir es geahnt, dass eine Weiterfahrt heute nicht so prickelnd wäre.
Der erste Tag vom letzten Jahr ist uns noch gut in Erinnerung.

Damit wir von Kassel noch was mitbekommen, lassen wir uns von Karl-Heinz superbequem zum Herkules-Denkmal chauffieren.

Hier oben pfeift der Wind und es ist richtig ungemütlich.
Man muss sich irgendwie ständig bewegen damit einem nicht kalt wird, denn die dicken Klamotten liegen im Hotel...

Alles fliegt in eine Richtung ... Windgymnastik

Alles fliegt in eine Richtung ... Windgymnastik

Die ganze Anlage wird z.Z. zum Teil bebaut bzw. restauriert.
Wir steigen natürlich bis zu den Füßen von Herkules nach oben und geniessen die herrliche Aussicht.

Das isser, der Herkules

Das isser, der Herkules

auf der Aussichtsplattform

auf der Aussichtsplattform

bissel unscharf, aber trotzdem tolle Sicht

bissel unscharf, aber trotzdem tolle Sicht

Blick auf Kassel

Blick auf Kassel

Eine Herkules-Baustelle

Eine Herkules-Baustelle

Wieder unten in der Stadt finden wir eine Lokalität am Königsplatz mit ordentlichem Essen und machen danach noch einen kleinen Rundgang durch die Innenstadt.

Die bunte Mischung machts

Die bunte Mischung machts

Traute und Karl-Heinz verabschieden sich am Abend und wir sind voller Vorfreude auf die nächsten 3 Wochen bei hoffentlich wärmeren Temperaturen.

Sonntag, 26. Juli 2015 Kassel - Bad Karlshafen 83 Kilometer

Wie es sich für einen Sonntagmorgen gehört, verspricht der Wetterbericht heute Sonnenschein und Radfahrwetter.
Wir wollen so weit wie möglich kommen, denn ab Montag soll es wieder regnen, leider.
Aber zuerst besorgen wir uns mal ein schönes Frühstück, denn wir haben die Übernachtung ohne selbiges gebucht, weil der Preis in keinem Verhältnis zu irgendwas steht.
Um die Ecke im Bahnhofsgebäude bei einem Bäcker bleiben wir hängen.

Aber so ganz taufrisch sehe ich wohl doch noch nicht aus... Vielleicht hilft ja der Kaffee

Aber so ganz taufrisch sehe ich wohl doch noch nicht aus... Vielleicht hilft ja der Kaffee

Bis zum Fulda-Fluss geht es ziemlich entspannt erst mal ungefähr 3 Kilometer immer an der Hauptstrasse entlang nur bergab.
Sonntagstypischerweise sind die Strassen schön leer.
Was für ein toller Toureinstieg.
Dazu der versprochene Sonnenschein und angenehme Temperaturen.

Unten angekommen durchqueren und begutachten wir den hiesigen Schloßpark.

Schloss in Kassel

Schloss in Kassel

Nebengebäude vom Schloss

Nebengebäude vom Schloss

Aber nun mal los, der Tag schreitet voran.
Ein letzter Gruß Richtung Kassel...

Tschüss Kassel

Tschüss Kassel

endlich an der Fulda

endlich an der Fulda

Kunst am Fluss

Kunst am Fluss

Der Weg an der Fulda entlang ist herrlich und verläuft meist abseits der Fernstrassen.
Es gibt nur wenig kleinere Steigungen und ansonsten geht es eher bergab mit Rückenwind. Es fährt sich super leicht.
Trotzdem zwingt uns die Strecke ab und zu zum Anhalten um Fotos zu schießen:

Spieglein, Spieglein auf dem Fluss...

Spieglein, Spieglein auf dem Fluss...

...hineinzuschauen ist ein Muss.

...hineinzuschauen ist ein Muss.

Bilderbuchlandschaft zum satt sehen

Bilderbuchlandschaft zum satt sehen

Schneller als gedacht oder geplant erreichen wir Hann. Münden.
Natürlich knurrt der Magen mittlerweile und da präsentiert sich uns die beste Bratwurst der Welt bei einem stadtbekannten Fleischer, dem selbsternannten Bratwurstweltmeister.
Fröhlich in der Sonne auf einer Bank am Marktplatz sitzend schmeckt die uns wunderbar. Lecker und schön saftig bzw. fettig, je nachdem wie man so was wahrnimmt.

Die Räder werden durch Hann. Münden geschoben

Die Räder werden durch Hann. Münden geschoben

Altstadt von Münden

Altstadt von Münden

Selbstverständlich darf ein Besuch des Wesersteines nicht fehlen.
Hier fließen die Fulda und die Werra zusammen und vereinen sich zur Weser.

Die Brücke Richtung Weserstein

Die Brücke Richtung Weserstein

Der Weserstein

Der Weserstein

Die ersten Meter der Weser mit Rückblick auf Hann. Münden

Die ersten Meter der Weser mit Rückblick auf Hann. Münden

da sind wir nun endlich

da sind wir nun endlich

Mit diesen ganzen Eindrücken setzen wir die Tagesetappe fort und geniessen den Weg in vollen Zügen. Man könnte alle 100 Meter anhalten und Fotos schiessen...

...von den vielen alten schönen Fachwerkhäusern...

...von den vielen alten schönen Fachwerkhäusern...

...oder der welligen Landschaft des Weserberglandes...

...oder der welligen Landschaft des Weserberglandes...

...oder neugierigen Gänsen.

...oder neugierigen Gänsen.

Damit keine Langeweile aufkommt beim Fotografieren, wechseln wir das Tätigkeitsfeld und schieben die Räder ab und zu mal ganz schöne Steigungen hoch wie die nächsten Bilder zeigen:

Die hier geht ja noch

Die hier geht ja noch

aber nach der mussten wir erst mal Pause machen

aber nach der mussten wir erst mal Pause machen

Wie es sich gehört.

Wie es sich gehört.

Jedenfalls schaffen wir es bis Bad Karlshafen in "Die weiße Stadt".
Nach einer kurzen Orientierungsphase an den Hinweisschildern zu ansässigen Pensionen, steuern wir das Haus "Fuhrhop" an.
Eine nette ältere Frau überzeugt uns an der Tür, nicht gleich weiter zu suchen aufgrund des Übernachtunspreises mit Frühstück von 80 Euro, denn die anderen wären auch nicht preiswerter.
Obwohl es nicht in unserem Preisrahmen liegt, nehmen wir das uns angebotene ruhige und großzügige Zimmer.
Nach so vielen Kilometern plagt natürlich wiederholt der Hunger und deshalb geht es auf in die Stadt - jetzt allerdings zu Fuß.
Wir entscheiden uns für ein türkisches Restaurant und können schön draußen sitzen.
Die Entscheidung fällt auf Türkische Pizza mit Weizenbier.
Die Gläser dazu sind optisch verführerisch, aber eine Kaufanfrage verkneifen wir uns, weil diese Pretiosen für den Rest unserer Reise doch zu viel Platz wegnehmen würden und vom Gewicht gar nicht zu reden.

Beim Türken in der "Weißen Stadt"

Beim Türken in der "Weißen Stadt"

Als wir dann endlich ziemlich geschafft von der ersten Etappe so kurz vorm Einschlafen den Tag Revue passieren lassen, fällt uns auf, das wir von Bad Karlshafen keine Bilder gemacht haben.
Was für ein Luxus-Problem.

© Uta Weißel, 2016
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 25.07.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 14.08.2015
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Uta Weißel berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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