Fulda-Weser-Elbe-Havel-Radtour
Elbe: Otterndorf - Stade
Dienstag, 4. August 2015 Otterndorf - Stade 86 Kilometer
Nach dem Frühstück radeln wir super ausgeschlafen und bestens gelaunt um 10 Uhr los.
Das Zimmer letzte Nacht war eine halbe Ferienwohnung gewesen. So viel Platz zum breit machen gibt es natürlich nicht immer auf den letzten Drücker
Bei eher schwül-warmen Temperaturen und diffusem Sonnenlicht führt die Strecke nun hauptsächlich direkt hinter dem Ostedeich entlang.
Bis Mittag verabschiedet sich die Sonne dann gleich ganz, aber es bleibt wenigstens schön warm.
Leider lässt sich wiederum die Beschilderung am Weg an manchen Stellen katastrophal an und so fragen wir der Einfachheit halber die Einheimischen, was einen positiven Nebeneffekt hat: man kommt ins Gespräch mit ihnen.
Endlich in Freiburg angekommen, „tanken“ wir zuerst Bargeld, denn in unseren Geldbeuteln befinden sich nur noch ein paar Cent und unsere inneren Speicher schreien nach Wasser.
Dazu gibt es gleich mal Smoothies en masse und ein Pfund Kirschen zusätzlich für mich, denn weil die Saison leider bald vorüber ist, wird jede Gelegenheit zum Kirschenkauf genutzt.
Freiburg ist ein niedliches Städtchen mit überaus freundlichen Menschen, die einen auf der Strasse grüßen. Irgendwie fühlt man sich sofort herzlich willkommen. Wir würden gern bleiben, aber es ist noch zu früh für eine Unterkunft.
Somit verspeisen wir hier nur unsere Einkäufe auf einer Bank vor der Kirche.
Hinter Freiburg wollen wir abkürzen und müssen dazu über eine Sperrbrücke. Es ist 15:00 Uhr und die Brücke wird erst um 17:00 Uhr wieder runter gelassen. So lange warten wir mal lieber nicht.
Ein Umweg ist für alle Fälle ausgewiesen. Zeitlich wird sich das bestimmt nicht niederschlagen. Ob Warten oder Umweg kommt auf dasselbe raus.
Die gleichen Überlegungen stellt eine junge Familie mit zwei Teenies an, die aber nicht gleich los fährt, jedenfalls sehen wir sie bald nicht mehr hinter uns.
Aber kurz vor dem Ende der Umfahrung trauen wir unseren Augen nicht: sitzen die alle vier schon seelenruhig an einer Raststelle und picknicken.
Völlig verdaddert fragen wir uns, wo wohl wieder ein Schild angebracht war, welches unsere blinden Augen nicht erblickten, denn unsere Räder sind immer geradewegs auf dem Elberadweg gefahren. Es muss irgendwo eine Abkürzung gegeben haben. Wir nehmen es mit Humor und lachen über uns selber.
Zum Glück befindet sich auch in dieser Gegend wieder ein toller Aussichtsturm und lädt uns zum Anhalten ein:
So schlängeln wir uns dann bis Stade durch und finden gleich die Touri-Info, in der uns der superschlaue Azubi eine Hotelunterkunft für 110 Euro andrehen will. Angeblich wäre nichts weiter frei und private Unterkünfte ständen zwar in irgendeinem Verzeichnis aber leider nicht in seinem Computer.
Gerald sagt ihm gleich, was er davon hält: nämlich gar nichts und dass das völlig daneben und kundenunfreundlich ist.
Also schieben wir die Räder einfach mal durch die Altstadt.
Mittlerweile ist der Himmel völlig bedeckt und es sieht verdammt nach Regen aus.
In der Salzstraße bekommen wir im "Störtebeker", trotz Ruhetag der Gaststätte, ein DZ mit Frühstück für 86 Euro.
Etwas Preiswerteres wird sich hier in der Altstadt sicher nicht finden lassen und deshalb freut uns das schnelle Suchergebnis heute.
Zum Glück, denn kaum sind wir im Zimmer, fängt es draussen wie wild an zu gießen.
Wir denken nur: wieder mal ein tolles Timing.
Die kurze Regenzeit wird somit gleich zur Duschzeit umfunktioniert und als der Wolkenbruch vorbei ist, schließt sich ein Spaziergang durch die sehenswerte Stadt an.
Da jetzt schon alle Geschäfte geschlossen sind, herrscht himmlische Ruhe in den niedlichen Einkaufsgassen.
Wie immer meldet sich später am Abend noch der wohlverdiente Hunger als Lohn für die Strampelei.
Wir entscheiden uns für einen chinesischen Imbiss am historischen Hafen und können sogar noch draussen sitzen und das ganze Areal überblicken.
Morgen finden hier Dreharbeiten zu einem altertümlichen Dokumentarfilm über Hansestädte statt und momentan werden die Kulissen dazu vorbereitet.
Das heisst, es werden Unmassen an Rindenmulch herangekarrt und über den Boden verteilt.
Aufbruch: | 25.07.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.08.2015 |